Homotoxine: Die Nebenwirkungen von Medikamenten

Geschätzt gibt es jährlich 25 000 Todesfälle und bis zu 80 000 Krankenhauseinweisungen durch die Nebenwirkungen von Medikamenten. Kann man sich davor schützen - und wenn ja, wie? "Arzneimittel zu geben, ist ein Hochrisikoprozess", sagt Daniel Grandt von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft.

Nach Expertenmeinung besteht ein relativ hohes Risiko durch Nebenwirkungen bei der Einnahme von Medikamenten. Da stellt sich doch die Frage, wer das Risiko letztendlich trägt? In der Regel sicher der Patient, der die Arzneimittel einnimmt. Wie kann man als Patient dieses Risiko der möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen minimieren?

Natürlich sollte man den Beipackzettel lesen und bei Unklarheiten seinen Arzt fragen.

Zu den Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker
Dieser Ratschlag fehlt auf keinem Beipackzettel oder in der Werbung für Medikamente.

Aber kennen Sie auch diese Antwort? „Machen Sie sich nicht verrückt, dass über die Nebenwirkungen muss da stehen, ist gesetzlich vorgeschrieben. Nehmen Sie das Medikament, so wie ich es gesagt habe!“ – wenn Sie es einmal wagten, Ihren Arzt zu fragen.

Wie viele der 25.000 Toten und 80.000 Geschädigten haben diese Frage nach den Nebenwirkungen ihres Medikaments gestellt und diese Antwort erhalten?

Diese Zahlen sind zwar geschätzt, und es mögen mehr oder weniger sein, aber selbst ein einziger Fall, wenn dieser Fall Sie betrifft, genügt, um bei der Einnahme von Medikamenten größtmögliche Vorsicht walten zu lassen.

Wie kann man sich vor den Nebenwirkungen der Medikamente schützen?

Natürlich dadurch, dass man sie nicht einnimmt. Dieser Rat erscheint nur im ersten Augenblick provokativ. Tatsache ist – und Untersuchungen belegen dies – dass viele Medikamente unnütz, auf Grund falscher Diagnosen zu hoch dosiert sind und auch zu lange eingenommen werden. Zudem kommt es durch die Kombination verschiedener Medikamente bei deren Einnahme zu Wechselwirkungen, die in der Regel unbekannt und zudem auch nicht geprüft worden sind.

Kritische Fragen an den Arzt schützen vor Nebenwirkungen

Fragen zur Diagnose

Selbstverständlich gibt es Erkrankungen, die eine, auch durch Nebenwirkungen behaftete, Medikamenteneinnahme unbedingt erfordern.

Wenn die Diagnose stimmt, muss sich nach der Einnahme der Medikamente nach absehbarer Zeit (meist nach wenigen Tagen) eine deutliche Verbesserung der Symptomatik einstellen. Falls dies nicht geschieht, besteht der Verdacht einer falschen Diagnose. Falls Ihr Arzt dennoch auf seiner Diagnose besteht und eine erneute Untersuchung ablehnt, sollten Sie den Arzt wechseln.

Fragen zur Notwendigkeit

Häufig begründen Ärzte die Verordnung eines Arzneimittels mit der Erwartungshaltung ihrer Patienten. Sie befürchten, dass deren Nichterfüllung zum Verlust des Vertrauensverhältnisses führt und der Patient zu einem andern Arzt wechselt, der diese Erwartungshaltung erfüllt.

Eine Untersuchung, die im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht wurde, bestätigt diese Ansicht jedoch nicht. Fragen Sie also Ihren Arzt, ob das verordnete Arzneimittel tatsächlich unbedingt notwendig ist. Dies gilt insbesondere für Blutdruckmittel, die nach einer einmaligen Blutdruckmessung verordnet werden und auch für Arzneimittel, welche das Cholesterin senken sollen.

Fragen zur Dosierung

Die Dosierungsempfehlungen der Hersteller beziehen sich immer auf einen erdachten Durchschnittsmenschen. In den wenigsten Fällen finden Sie Dosierungen, die sich nach dem Gewicht oder der Schwere der Erkrankung richten. Es macht durchaus Sinn, seinen Arzt zu fragen, ob die Dosierung nicht herabgesetzt werden kann.

Je weniger Wirkstoff dem Körper zugeführt wird, desto geringer ist die Gefahr von Nebenwirkungen. Auch kann man eigenverantwortlich die Dosierung herabsetzen. Ausschlaggebend ist immer das eigene Befinden, welches sich nach einer Reduzierung nicht verschlechtern darf. Der Arzt sollte dann aber immer über diese Reduzierung informiert werden.

Fragen zur Dauer

Vielfach werden Medikamente zu lange und gewohnheitsmäßig eingenommen und auch rezeptiert. „Das Mittel tut Ihnen ja gut, ich verordne es noch einmal!“

So kommt es häufig dazu, dass nach und nach täglich eine Vielzahl von Medikamenten eingenommen wird. Mögliche Wechselwirkungen sind kaum bekannt. So können diese dazu führen, dass die dadurch provozierten Nebenwirkungen, als neues Krankheitsbild verkannt werden. Die Folge ist, dass ein weiteres Präparat verordnet wird.

Auch kann ein geänderter Lebenswandel, z. B. eine Gewichtsreduzierung , den allgemeinen Gesundheitszustand derart verbessern, dass einige Medikamente unnötig werden.

Fazit: Nebenwirkungen von Medikamenten lassen sich deutlich reduzieren oder ganz vermeiden. Dies setzt allerdings voraus, dass man den Hinweis: „Zu den Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apothekerernst nimmt. Auch darf man von seinem Arzt verlangen, dass er nicht nur mit einem lapidaren Satz die Ängste vor den Nebenwirkungen beantwortet.

Der Patient ist nicht nur Hilfesuchender, sondern auch Kunde. Als Kunde hat er das Recht auf eine optimale Leistung. Fordern Sie diese Leistung ein, denn es geht um Ihre Gesundheit!

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