FSME-Impfung direkt nach einem Zeckenbiss möglich

Vielleicht wollten Sie Ihr Kind und/oder sich selbst schon lange gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) impfen lassen, doch Sie haben die Impfung vor sich her geschoben. Nun hat eine Zecke zugebissen. Was tun Sie nun?
Nach Angaben der Ständigen Impfkommission (STIKO) kann eine sofort begonnene FSME-Impfung eine Infektion mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mehr verhindern. Die Infektionsgefahr ist aber selbst in FSME-Risikogebieten mit 1:300 bis 1:10.000, je nach Hochrechnung, nicht übermäßig hoch. Und: Je schneller die Zecke entdeckt und entfernt wird, umso geringer ist das Risiko.
Wenn Sie oder Ihr Kind sich weiterhin in einem FSME-Risikogebiet aufhalten, ist es trotzdem sinnvoll, schnell mit der Impfung zu beginnen, damit baldmöglichst ein wirksamer Schutz gegen FSME besteht. Eine Karte der Risikogebiete finden Sie unter www.zecken.de. Halten Sie die von Ihrem Arzt empfohlenen Abstände zwischen den drei Impfungen zur Grundimmunisierung möglichst genau ein! Mir sind drei FSME-Fälle bei Kindern bekannt, die nach einer unvollständigen FSME-Impfung, bei der nur ein oder zwei Injektionen vorgenommen wurden, aufgetreten sind.
Selbst wenn durch den Zeckenbiss FSME-Viren übertragen worden wären, kommt es nach der FSME-Impfung nicht häufiger zu Nebenwirkungen, Komplikationen oder gar Impfschäden. Ungünstig ist lediglich, dass die nach der Impfung gebildeten FSME-Antikörper die Antikörper-Diagnostik bei FSME-Verdacht stören.
Das heißt, die nach einer Infektion gebildeten Antikörper können kaum von den nach der Impfung gebildeten unterschieden werden. Deswegen empfehlen einige Impfexperten, nach einem Zeckenbiss vier Wochen mit der FSME-Impfung zu warten.