Anämie, Blutarmut und Eisenmangel: welche Heilpflanzen helfen?

Müdigkeit und Leistungsschwäche liegt oft ein Eisenmangel zugrunde. Die Blutbildung ist erschwert, oft auch die Eisenaufnahme. Daher helfen Heilpflanzen langfristig oft besser als hochdosierte Eisensubstitution. Diese führt oft auch noch zu Verstopfung. Lernen Sie pflanzliche Möglichkeiten kennen.

Eisen und Blut: lernen Sie die Zusammenhänge kennen

Eisen ist das Zentralatom im roten Blutfarbstoff. Dieses Hämoglobin färbt die roten Blutkörperchen. An diesen Farbstoff wird in den Lungenbläschen der Luftsauerstoff gebunden. Im Prinzip „rostet“ das Eisen und bindet dadurch eben den Sauerstoff. In den Haargefäßen, den Kapillaren der Muskeln und Organe dreht sich der Prozess um, das Eisen wird reduziert und der Sauerstoff frei.

Wenn uns Eisen fehlt, kommt es daher zu Leistungsabfall und schneller Ermüdbarkeit. Wir sehen bleich aus, wie ein Vampir mit Hunger. Insbesondere in den Konjunktiven, den Augenbindehäuten zeigt sich diese Blässe. Das Blutbild zeigt dann in der Regel den Eisenmangel. Blutarmut nennt man medizinisch Anämie.

Hierfür gibt es verschiedene Ursachen, die sich meist anhand der Größe und Färbung der Erythrozyten, der roten Blutkörperchen differenzieren lassen Mitunter werden dann noch weitere Untersuchungen nötig.

Das Eisen ist aber durchaus noch für andere Prozesse wesentlich, vor allem die unspezifische körpereigene Abwehr braucht Eisen.

Lesen Sie einmal über das Schüssler Salz Nummer drei Ferrum phosphoricum.

Eisenaufnahme: der Schlüssel liegt in der Verdauung

Für eine ausreichende Eisenversorgung ist natürlich zunächst das Angebot wichtig. Dabei ist die landläufige Meinung, Vegetarier würden schneller Eisenmangel bekommen ein naturwissenschaftlich widerlegtes Märchen. Eisen ist natürlich in allen Fleischprodukten enthalten, insbesondere in Leber. Aber auch viele Pflanzen, insbesondere die Pseudogetreide Hirse und Amaranth enthalten beachtliche Mengen.

Zu nennen sind auch Nüsse, Hülsenfrüchte und Ölsaaten. Neben der Zufuhr ist es aber meist die Eisenaufnahme im Darm, also die Eisenresorption, die gestärkt werden muss. Hier greift die schulmedizinische Eisensubstitution einfach zu kurz. Sie führt außerdem häufig zu Verstopfung. Einfach nur mehr Eisen reinschütten reicht eben oft nicht.

Wichtig für eine gute Eisenresorption und Blutbildung ist die Magenenzymatik. Zu einem wird durch die Salzsäure das Eisen reduziert und kann besser aufgenommen werden. Zum anderen produzieren die Magenzellen den sogenannten Intrinsic Factor. Dieses Polypeptid sorgt für die Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm.

Dieses Vitamin wiederum ist für die Reifung der roten Blutkörperchen unerlässlich. Außerdem helfen organische Säuren, allen voran die Ascorbinsäure (Vitamin C), aber auch Apfel- oder Essigsäure und andere, die Eisenaufnahme zu verbessern. Milchprodukte und Eier wirken dagegen eher hemmend. Auch Gerbstoffe, die Tannine aus Kaffee und Schwarztee sind sehr ungünstig.

Heilpflanzen zur Verbesserung der Blutbildung

Wir müssen drei Forderungen an die verwendeten Heilpflanzen stellen, mit denen wir die Blutbildung verbessern wollen:

  • Anregung des Magenstoffwechsels und der Salzsäurebildung. Dies erreichen wir durch Bitterstoffe.
  • Verbesserung der Resorptionsfähigkeit im Dünndarm. Hier helfen saponinhaltige Pflanzen, oder solche mit Laktonen. Außerdem Vitamin C. Gerbstoffhaltige Pflanzen sind dagegen ungünstig.
  • Die Heilpflanzen sollten selbst auch Eisen enthalten

Heilpflanzen, die Sie verwenden können, wenn Sie an Blutarmut leiden

Auch hier gilt wieder: vor der Therapie steht die Diagnose. Sorgen Sie in jedem Falle für eine gründliche Ursachenforschung. Anämie kann zum Beispiel versteckte Blutungen anzeigen. Ihr Arzt oder Heilpraktiker wird da sicher genau nachsehen. Helfen können Sie sich dann mit den folgenden Heilpflanzen:

  • Enzianwurzel regt den Magen an. Sie ist sehr bitter und erfüllt unsere erste Forderung.
  • Zur Resorptionsverbesserung können Sie Ringelblumen verwenden.
  • Eine hervorragende Eisenquelle ist die Brennnessel.

Mit diesen Drei haben wir eine einfache Teemischung zur Anregung der Blutbildung. Verwenden Sie zehn Gramm Ringelblumen, zwanzig Gramm Enzianwurzel und siebzig Gramm Brennnesseln und trinken Sie einen Teelöffel der Mischung dreimal täglich vor den Mahlzeiten.

Am Anfang wird Sie das Bittere etwas schütteln, bald jedoch wird der positive Effekt Sie überzeugen. Nach zwei Wochen fehlt einem das Bittere dann sogar, unvorstellbar aber einen Versuch wert. Dazu ausreichend Vitamin C. Als letzte Pflanze, sozusagen der Star, sei die Petersilie gelobt, sie enthält sogar noch mehr Eisen als Brennnessel.

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