Alternativen zur Kuhmilch bei Verdauungsbeschwerden

Eine Kuhmilchunverträglichkeit und daraus resultierende Verdauungsbeschwerden sind häufiger als man denkt. Lernen Sie alternative Produkte mit Vor- und Nachteilen kennen. Erfahren Sie außerdem, wie Sie herausfinden ob und in welchem Maße Sie betroffen sind.

Es gibt viele Menschen, die Kuhmilch nicht gut, schlecht oder gar nicht vertragen. Dies sollte zunächst einmal festgestellt werden. Wichtig ist, es zwischen einer Laktoseintoleranz und einer Kuhmilcheiweißunverträglichkeit zu unterscheiden. Im ersten Falle geht es um den Milchzucker, der aufgrund eines Enzymmangels nicht verdaut werden kann. Hier gibt es bereits eine Reihe von laktosefreien Produkten, sogar laktosefreie Milch, auf die Betroffene zurückgreifen können. Schwieriger wird es beim Kasein, dem Kuhmilcheiweiß. Hier braucht es eine wirklich kuhmilchfreie Ernährung.

Wie man individuelle Alternativen zu Kuhmilch herausfindet

Wichtig ist hier der Selbstversuch, je nach Schwere der Symptome gibt es eine Reihe von denkbaren Szenarien. Zunächst mal gilt: konsequent alles weglassen was Milch und Milchprodukte sind, auch Käse und industriell gefertigte Nahrungsmittel, die Milchbestandteile enthalten. Also bitte auch das „Kleingedruckte“ lesen!

Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass ein Zeitraum von wenigstens zwei Monaten sinnvoll ist, um wirklich zu sehen, inwieweit sich insbesondere chronische Symptome verändern. Es ist möglich, danach einen Provokationstest zu machen und ordentlich Milchprodukte zu essen. Man sieht dann oft sehr schnell und präzise, welche Symptomatik sich verschlimmert. Selbstverständlich sollten Menschen mit schweren Allergien diesen zweiten Versuch nicht (!!!) durchführen, da es zu starken, schwer beherrschbaren Verschlimmerungen kommen kann. In jedem Falle sollte danach noch mal eine Weile konsequent alles weglassen werden.

Danach können vorsichtig einzelne Nahrungsmittel wieder eingeführt werden. Hier bieten sich zunächst Ziegen- und Schafsmilch an. Sie enthalten weniger verschiedene Kaseine und werden in leichten Fällen oft problemlos vertragen.

In schweren Fällen muss komplett auf jede Form tierischer Milch verzichtet werden. Es bieten sich dann verschiedene pflanzliche Produkte an, die in gut geführten Supermärkten mittlerweile problemlos erhältlich sind. Ich empfehle allerdings, den Naturkosthandel aufzusuchen und Produkte aus biologischem Anbau zu verwenden. Insbesondere bei Sojaprodukten hat man sonst leicht den Gentechnikgangstern Profite beschert.

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