MRSA und Antibiotika-Resistenz: Panikmache oder echte Gefahr?

In den Medien wird sie mitunter als „Killerbakterie“ bezeichnet. Die korrekte Bezeichnung lautet Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA). In den Vereinigten Staaten sorgt sie für 125.000 Krankenhauseinweisungen pro Jahr. Die Anzahl der von MRSA-Stämmen verursachten Infektionen nimmt sowohl in Krankenhäusern als auch in Städten und Gemeinden laufend zu. Was also ist ein MRSA, warum ist er so wichtig und was können Sie und Ihr Arzt tun, um einer Infektion entgegenzuwirken.

MRSA: Was die Infektion bedeutet
S. aureus ist eine Bakterienart, die bei Menschen und Tieren als natürlicher Bestandteil der Haut vorkommt. Bei Menschen sind meist die vordere Nase und die Leistengegend besiedelt. Wenn S. Aureus jedoch in normalerweise keimfreie Teile des Körpers eindringt, kann es Infektionen verursachen. Der Erreger ist deshalb eine häufige Ursache von Hautinfektionen wie Furunkeln, Karbunkeln, Bindegewebeentzündungen sowie Wundinfektionen.

Es kann ebenfalls Lungenentzündungen und Blutvergiftungen (Sepsis) verursachen sowie Infektionen der Gelenke und der Herzklappen. Etwa ein Prozent aller gesunden Menschen und zwei Prozent der über 65-Jährigen tragen MRSA in der Nase. Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Häufigkeit der Besiedelung mit MRSA bei Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen in Deutschland noch vergleichsweise gering: sechs unabhängig voneinander durchgeführte Studien in verschiedenen Bundesländern ergaben Werte zwischen 0 und 3 Prozent bezogen auf die Bewohnerzahl. Antibiotika töten oder hemmen empfindliche Bakterien in ihrem Wachstum. Viele Bakterien haben allerdings eine Antibiotika-Resistenz entwickelt. Antibiotika-Resistenz entsteht, wenn die Bakterien durch Veränderungen der Erbsubstanz (Mutation) Eigenschaften erwerben, die sie von Generation zu Generation immer unempfindlicher gegen die Wirkung der Antibiotika machen.

Diese Bakterien können sich, da sie als einzige die Antibiotikabehandlung überleben, ungehemmt vermehren und im Körper ausbreiten. Dadurch verursachen sie eine Infektion, die immer schlechter behandelbar wird.

Manche Bakterien können sogar genetische Informationen untereinander austauschen. Somit kann eine Antibiotika-Resistenz zwischen verschiedenen Stämmen und Bakterienarten ausgetauscht werden. Zurzeit sind Antibiotika-Resistenzen eines der drängendsten Gesundheitsprobleme weltweit.

MRSA sind bestimmte S. Aureus-Stämme, die gegen Penicillin resistent sind – darunter Amocicillin, Dicloxacillin, Methicillin und Penicillin . Sowie gegen Penicillin-ähnliche Wirkstoffe, die als Cephalosporine bezeichnet werden.

Was Sie tun können
MRSA werden automatisch durch direkten Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen. Zu den Risikofaktoren gehören offene Wunden wie Schnitte oder andere Verletzungen, mit MRSA kontaminierte Gegenstände und Oberflächen, das Zusammenleben auf engstem Raum und schlechte hygienische Verhältnisse. Wenn Sie dies im Hinterkopf behalten, können Sie das Risiko einer Infektion allein durch gute Hygiene deutlich reduzieren.