Medikamente wirken unterschiedlich

Medikamente wirken bei Männern und Frauen unterschiedlich. Die sogenannte "Gender-Medizin" befasst sich mit diesem Phänomen - eine gute Sache, denn die meisten Arzneimittelstudien wurden an Männern durchgeführt. Frauen benötigen oft eine andere Dosierung.

Warum wirken Medikamente unterschiedlich?

Männer haben ein höheres Körpergewicht, einen geringeren Fettanteil und eine geringere Organdurchblutung als Frauen. Sie weisen mehr Muskeln und Wasser auf. Diese einfachen Unterschiede können sich schon auf Medikamente auswirken – von den Differenzen im Hormonhaushalt ganz zu schweigen. Bei Männern ist gering dosierte Acetylsalicylsäure (ASS, zur Blutverdünnung) als vorbeugende Maßnahme wirksamer als bei Frauen – dafür schützt es Frauen besser vor Schlaganfällen. Die Gründe dafür liegen noch im Dunkeln.

Die wichtigsten Medikamente mit Wirkungsunterschieden

  1. Schmerzmittel
    Ibuprofen, Paracetamol oder Acetylsalicylsäure wirken bei Männern stärker als bei Frauen
  2. Opiate zur Schmerzlinderung
    wirken bei Frauen stärker. Männer benötigen bis zu 40% höhere Dosen.
  3. Beta-Blocker
    Metoprolol und Propanolol beispielsweise wirken bei Frauen stärker – sie brauchen nur niedrigere Dosen als Männer. Bei Digitalis-Präparaten auch.
  4. ACE-Hemmer
    Hier treten bei Frauen mehr Nebenwirkungen auf als bei Männern, zum Beispiel Husten oder Hautausschlag. Bei Mitteln gegen Herzrhythmusstörungen ist es genauso.
  5. Verapamil,
    ein blutdrucksenkendes Mittel, muss bei Frauen höher dosiert werden als bei Männern.

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