Lassen sich Tattoos ohne Gesundheitsrisiko entfernen?

Tattoos gehören für viele Jugendliche zum Lifestyle dazu. Was aber ist zu tun, wenn das Permanentbild auf der Haut nicht mehr erwünscht ist? Eine Entfernung der Tätowierung ist möglich, birgt jedoch auch Risiken und ist teuer.

Spätestens als an der Gattin des Ex-Bundespräsidenten Wulff Tattoos gesichtet wurden, galten Tätowierungen als gesellschaftsfähig. Waren die Permanentbilder einst nur in bestimmten Kreisen wie Seeleuten oder Häftlingen Usus, so sind sie inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auf rund zehn Millionen schätzt Prof. Wolfgang Bäumler, Tattoo-Forscher für Dermatologie an der Universität Regensburg die Zahl der Tätowierten in Deutschland.

Lebenslang bebildert?

Die meisten Menschen lassen sich ihre ersten Tattoos im Alter von 16 bis 20 Jahren stechen. Wer sich dieser schmerzhaften Prozedur unterzieht, ist überzeugt, dass das ausgewählte Motiv ein Leben lang seine Persönlichkeit unterstreichen wird. Oft ist dies nicht der Fall. Umfragen haben ergeben, dass etwa fünf Prozent der Tätowierten ihr Tattoo loswerden wollen. Wer sich vor einer Behandlung unabhängig beraten lassen will, wird enttäuscht. Obwohl die Zahl der „Bilderstürmer“ beachtlich ist, gibt es bislang keine Studien, welche sich mit den Methoden und Risiken der Tattoo-Entfernung auseinandergesetzt haben.

Wer darf die Behandlung durchführen?

Wer die nicht ungefährliche Behandlung durchführen darf, ist nicht geklärt. Kosmetiker und Tattoo-Stecher bieten ihre Dienste an. Sicherheitshalber sollte ein Arzt gewählt werden, der schon Erfahrungen gesammelt hat.

Wie wird das Tattoo entfernt?

Die Farbpigmente sitzen in einer Tiefe von bis zu fünf Millimetern unter der Hautoberfläche. Sind sie kleinflächig, können sie abgeschliffen oder chirurgisch entfernt werden. Nicht empfehlenswert ist der Einsatz von Blitzlampen, welche zur Behandlung von Altersflecken benutzt werden oder starken Säuren. Bei allen bisher erwähnten Methoden droht die Gefahr einer Vernarbung.

Laser

Als beste Therapietechnik hat sich das Lasern erwiesen. Der Lichtstrahl erzeugt durch Wärmebildung eine Wunde, zersprengt aber gleichzeitig die Farbpigmente, welche beim Heilungsprozess durch die weißen Blutkörperchen beseitigt werden. Die Haut muss wie bei einer offenen Läsion behandelt werden und darf nicht der Sonne ausgesetzt werden. Meist reicht eine Sitzung nicht aus. Je nach Größe und Farbe des Tattoos sowie der Hautbeschaffenheit sind sechs bis zehn Behandlungen nötig und kosten bis zu 300 Euro pro Sitzung.

Erfolg ist nicht garantiert

Im Allgemeinen sind schwarze Farben gut zu entfernen. Schwieriger ist es bei bunten Mustern. Besonders helle Farben reagieren auf das Licht wenig, im schlimmsten Fall gar nicht. Auch nach erfolgreicher Beseitigung aller Farbe können Schäden in der Haut zurückbleiben: die Haut bräunt nicht mehr und fühlt sich leicht narbig an.

Spätfolgen unklar

Meist ist nicht bekannt, wie sich die verwendeten Farben chemisch zusammensetzen, welche Veränderungen sie durch das Laserlicht erfahren und ob sie als etwaige Gefahrenquelle im Körper anzusehen sind.

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