Kropf – Ursachen, Vorbeugung und Behandlung von Struma

Der Kropf kommt in Deutschland bei etwa einem Drittel aller Menschen vor. Wie können Sie erkennen, ob Sie an einem Struma leiden? Wie entsteht die Schilddrüsenvergrößerung? Wie können Sie rechtzeitig vorbeugen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gegen den Kropf gibt es?

Was ist eigentlich ein Kropf?

Als Kropf oder Struma bezeichnet man eine gutartige Vergrößerung der Schilddrüse. Die Schilddrüse kann sich so enorm vergrößern, dass es aussieht, als hätten die Betroffenen einen Ball verschluckt. Betroffen von der Veränderung ist nur das Schilddrüsengewebe, die Schilddrüse kann trotzdem durchaus normal arbeiten.

Was ist der Grund für die Schilddrüsenvergrößerung?

„So überflüssig wie ein Kropf“, sicher kennen auch Sie diesen Ausdruck. Hauptgrund für den Kropf ist eine Mangelversorgung mit Jod. Deshalb kommt in Deutschland der Kropf auch besonders in Jodmangelgebieten – zum Beispiel in Bayern und Baden-Württemberg – vor. Die Schilddrüse versucht den Jodmangel mit einer Vergrößerung auszugleichen. Sie bezweckt damit, verstärkt Jod aus dem Blut abfangen zu können.

Je mehr die Schilddrüse Gewebe auflegt, desto größer wird der Kropf. Es können sich regelrechte Knoten (heiße und kalte Knoten) bilden. In diesem Fall spricht man von einer Knotenstruma. Mit zunehmendem Alter der Schilddrüsenvergrößerung können auch Zysten und Verkalkungen entstehen.

Wenn Sie wissen möchten, ob Sie an einem Kropf leiden, sollten Sie die nachfolgenden Fragen beantworten:

Können Sie feststellen, dass Ihr Hals dicker geworden ist? Ja O Nein O
Haben Sie Beschwerden beim Schlucken? Ja O Nein O
Können Sie keine enge Kleidung (Schal, Krawatte) am Hals vertragen? Ja O Nein O
Haben Sie das Gefühl, dass ein Fremdkörper in Ihrem Hals sitzt? Ja O Nein O
Räuspern Sie sich öfters? Ja O Nein O
Haben Sie Druckbeschwerden im Hals? Ja O Nein O
Leiden Sie an Atembeschwerden, besonders nach Anstrengungen? Ja O Nein O
Können Sie Berührungen am Hals nicht vertragen? Ja O Nein O

Falls Sie mehrere Fragen mit „Ja“ beantworten konnten, könnte es sein, dass Sie einen Kropf haben.

Wie können Sie einer Schilddrüsenvergrößerung vorbeugen?

Unsere Schilddrüse benötigt eine ausgewogene Menge an Jod, um die Schilddrüsenhormone T3 und T4 herstellen zu können. Unser Körper ist jedoch von einer regelmäßigen Jodzufuhr abhängig, weil er es nicht selbst herstellen kann. Deshalb müssen wir Jod über unsere Nahrung aufnehmen.

Leider ist Jod in vielen Nahrungsmitteln kaum vorhanden. Die besten Jodlieferanten sind Seefische. Deshalb sollten Sie zwei bis dreimal pro Woche Seefisch essen, um einem Kropf vorzubeugen. Verwenden Sie jodiertes Speisesalz zum Würzen. Beachten Sie jedoch, dass Sie bei einer Überfunktion der Schilddrüse jodhaltige Speisen meiden sollten.

Wie kann der Kropf therapiert werden?

Je größer ein Kropf ist, desto schwieriger ist auch die Behandlung. Folgende Therapien stehen bei der Kropfbehandlung zur Verfügung.

  • Jodidtabletten (jüngere Patienten sprechen meist gut auf diese Behandlung an)
  • Schilddrüsenhormone (alleinige Gabe ist nicht ideal, da beim Absetzen des Präparates der Kropf schnell wieder wächst)
  • Kombination aus Jodidtabletten und Schilddrüsenhormonen (wird sehr oft mit Erfolg eingesetzt)
  • Radiojodbehandlung
  • Operative Entfernung des Kropfes

Welche Therapie zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie groß der Kropf ist, wie er beschaffen ist und wie lange er schon besteht. Auch wird der Arzt den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten berücksichtigen.

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