Rückenschmerzen bei Frauen: Ursachen und Therapie

Untersuchungen zeigen: Frauen leiden häufiger an Rückenschmerzen als Männer. Die Ursachen für Stechen, Ziepen und Steifigkeit sind unterschiedlich. Fehlbelastungen, Muskelverspannungen oder Verknöcherungen können gleichermaßen in Betracht gezogen werden. Wenn frau frühzeitig weiß, wodurch das Rückenleiden ausgelöst wird, kann sie gezielt gegensteuern.

Lesen Sie hier, welche Ursachen und Therapie es für Rückenschmerzen bei Frauen gibt.

Morbus Bechterew

Früher nahm man an, Männer würden häufiger an Morbus Bechterew, einer entzündlichen Versteifung der Wirbelsäule, erkranken als Frauen. Heute weiß man, dass Frauen genauso betroffen sein können. Weil die Krankheit bei ihnen jedoch langsamer voranschreitet, die Gelenke der Wirbelsäule erst später versteifen, wird die Diagnose oftmals zu spät gestellt. Typische Anzeichen, die bereits im jungen Erwachsenenalter beginnen, sind Kreuzschmerzen im unteren Rücken. Besonders morgens und im Ruhezustand plagen die Schmerzen, die bis in Ferse und Schulter ausstrahlen können, am meisten.

Augenentzündungen und Darmerkrankungen sind weitere typische Symptome von Morbus Bechterew. Wird die Krankheit nicht oder erst zu spät erkannt, versteift sich die gesamte Wirbelsäule und der Rücken formt sich zu einem Buckel. Therapien, die die Beweglichkeit des Rückens gewährleisten, sollten so früh wie möglich in Angriff genommen werden.

Belastungen im Alltag

Viele Frauen lieben es, hohe Schuhe zu tragen. Wenn beim Shoppen auch noch eine schwere Tasche hinzukommt, die über einer Schulter getragen wird, sind Rückenschmerzen programmiert: Durch die Absätze gerät der Rücken in ein Hohlkreuz, die Tasche belastet die Schulter unnötig. Schonender für den Rücken ist es, öfter auf flache Schuhe zurückzugreifen und Rucksack statt Schultertasche mit den Einkäufen zu füllen.

Schwangere, Mütter mit kleinen Kindern oder Frauen mit großer Oberweite erleben täglich ebenfalls außergewöhnliche Belastungen fürs Kreuz. Schonhaltungen verschlimmern die Beschwerden noch – besser ist es, die Rückenmuskulatur gezielt zu trainieren, um den Beanspruchungen gerecht zu werden. Auch Berufstätige, die im Job viel sitzen, sollten ihren Rumpf trainieren, um die Wirbelsäule von außen zu unterstützen.

Fibromyalgie

Etwa ein bis zwei Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an Fibromyalgie. Frauen sind von rheumatischen Erkrankungen häufiger betroffen als Männer. Die starken Schmerzen treten in der Muskulatur und den Sehnenansätzen auf, meist im Kreuz und an der Halswirbelsäule. Psychische Belastungen, körperliche Überanstrengung, Verletzungen und Infektionen können die Krankheit begünstigen. Bei der Behandlung spielt Bewegung die Hauptrolle: Ausdauertraining, Wassergymnastik und Dehnübungen können helfen, die Symptome einzudämmen. Auch Entspannungstechniken sowie Antidepressiva und psychotherapeutische Begleitung tragen oft zur Linderung bei.

Osteoporose

Die im Volksmund als Knochenschwund bekannte Krankheit Osteoporose betrifft laut Schätzungen etwa 7,8 Millionen ältere Deutsche – auch hier ist die weibliche Bevölkerung im Nachteil. Ab dem 35. Lebensjahr nimmt die Knochendichte jährlich um circa ein Prozent ab. Durch den sinkenden Östrogenspiegel während der Wechseljahre beschleunigt sich der Abbau der Knochensubstanz. Das führt neben Knochenverformungen zu Wirbelbrüchen, die starke Schmerzen im Rücken auslösen.

Offensichtliche Folgen von Osteoporose sind eine geringere Körperlänge, ein runder Rücken und ein gewölbter Bauch. Mit einem aktiven Lebensstil und gezieltem Training der Rückenmuskulatur wird das Skelett gestärkt. Bei der Ernährung achten Frauen auf eine ausreichende Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr, um dem Abbau der Knochenmasse vorzubeugen.

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