Rücken: Wenn Wirbelkörper brechen

Plötzliche auftretende Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Ein Bandscheibenvorfall, ein Hexenschuss oder Bewegungsschmerzen sind häufige Ursachen. Ab und zu ist aber auch ein Wirbelkörper gebrochen, ohne dass man es gemerkt hat.

Knochen brechen in der Regel bei Gewalteinwirkung oder wenn sie schon stark abgenutzt sind. Das gilt nicht nur für Arme und Beine, sondern auch für die Wirbelkörper der Wirbelsäule. In Deutschland erleiden knapp 230.000 Menschen im Jahr einen Wirbelbruch. Schon bei kleinen Bewegungen kann so ein Wirbelkörper brechen, oft ohne dass der Betroffene es bemerkt. Ist ein Wirbel kaputt, leidet auch die Stabilität der Wirbelsäule.

Typische Hinweise für einen Wirbelbruch sind mehr oder weniger starke Rückenschmerzen, Blutergüsse, Bewegungsschmerzen oder Fehlhaltungen sein. Ist ein Wirbel der Halswirbelsäule gebrochen, kann man den Kopf nur noch unter starken Schmerzen bewegen. Teilweise ist die Bewegung sogar ganz blockiert.

Rücken: Ist ein Wirbelbruch gefährlich

Sofern die Bruchstücke des Wirbels stabil sind und nicht verrutschen, ist die Gefahr einer schwereren Verletzung relativ gering. Aber die Bruchstücke können auch das Rückenmark verletzen, man spricht von einem instabilen Wirbelbruch. Das kann zu Nervenschäden, aber auch zu Inkontinenz, Lähmungen, Gefühlsstörungen bis hin zu einer Querschnittslähmung führen.

Gerade bei Menschen, bei denen die Knochenstruktur nicht sehr stabil ist, wie beispielsweise bei einer Osteoporose, bleibt ein Wirbelbruch oft unbemerkt und wird erst entdeckt, wenn die Rückenschmerzen chronisch werden und die Wirbelsäule geröntgt wird.

Wann Wirbel brechen

Wie jeder Knochen brechen Wirbel meistens, wenn eine große Kraft daraus ausgeübt wird. Stürze oder Autounfälle sind die häufigsten Gründe für einen Wirbelbruch. Bei Vorerkrankungen am Skelett können die Wirbel aber auch ohne ersichtliche Ursachen brechen. Dazu gehören Knochenmetastasen, Osteoporose, eine Knochenentzündung oder eine Knochenerweichung.

Gerade bei einem instabilen Wirbelbruch ist es wichtig, die Fraktur so schnell es geht zu erkennen und den Betroffenen so lange ruhig zu stellen, bis der Wirbel wieder zusammengewachsen ist. Je früher der Bruch erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Bei der Diagnose wird in der Regel zunächst geröntgt und anschließend mit einer Computertomografie ermittelt, ob das Rückenmark beschädigt ist.

Die Behandlung eines Wirbelbruchs

Neben schmerzstillenden Medikamenten und Rückengymnastik zur Wiederherstellung der Beweglichkeit bekommen die Betroffenen meist Bettruhe verschrieben, damit die Wirbelsäule möglichst wenig belastet wird. Eingipsen wäre auch schwierig.

Bei einem instabilen Bruch wird dem Patienten meist rund vier Wochen Bettruhe verschrieben. In dieser Zeit wie auch in der weiteren Behandlung bekommt der Patient ein Korsett, das die Wirbelsäule stabilisiert. Teilweise wird der Bruch auch operiert, wobei in dem Fall eine lebenslange Fehlstellung nicht ausgeschlossen werden kann.

Kann man den Wirbelbruch verhindern?

Wie jede Verletzung kann man auch den Wirbelbruch nicht verhindern. Man kann höchstens Schutzmaßnahmen ergreifen, um das Risiko zu minimieren. Dazu gehört beispielsweise, sich im Auto anzuschnallen und sich bei gefährlichen Sportarten mit Rückenprotektoren zu schützen.

Eine stabile Rückenmuskulatur kann ebenso das Risiko einer Fraktur verringern. Den Knochen kann man stärken, indem man genügend Kalzium und Vitamin D zu sich nimmt. Und Osteoporose, also die Abnahme der Knochendichte, kann man durch regelmäßigen Sport verlangsamen.

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