Hilft aufrechtes Sitzen gegen Rückenschmerzen?

Es gibt viele Volksweisheiten, die von Generation zu Generation weitergegeben, aber oft nicht hinterfragt werden. Zu diesen gehört auch, dass aufrechtes Sitzen den Rücken entlastet und so vor Rückenschmerzen schützt. Aber stimmt das auch, was Großmutter schon wusste?

Eine aufrechte Sitzhaltung sieht zumindest besser aus als wenn man nur locker im Stuhl herumhängt. Insofern brauchten unsere Eltern einen guten Grund, warum ihre Kinder aufrecht sitzen und nicht herumlümmeln durften. Die Gesundheit ist hier immer ein guter Vorwand, um entsprechendes Verhalten einzufordern, das auf keine große Gegenliebe stößt. Und jeder weiß, dass es anstrengender ist, aufrecht zu sitzen.

Spätestes hier sollten die Alarmglocken schellen. Denn wenn etwas anstrengend ist, ist es auch für den Körper eine Belastung. Aufrecht Sitzen belastet nicht nur die Bandscheiben in der Lendenwirbelsäule mehr, es kann auch leicht zu Verspannungen in den Rückenmuskeln führen.

Statt um jeden Preis stocksteif auf dem Stuhl zu sitzen, ist es besser, sich anzulehnen und auch mal die Füße hochzulegen. Auch wenn das nicht so elegant aussieht, ist es für den Rücken besser, wenn er sich auch mal entspannen kann. Grundsätzlich ist die Belastung für den Rücken im Sitzen deutlich höher als im Stehen oder im Liegen. Daher ist es auch wichtig, immer wieder aufzustehen und den Rücken durchzubiegen.

Wichtig ist in erster Linie aber nicht, wie Sie sitzen, sondern wie lange. Denn je länger man in ein und derselben Position verharrt, desto eher entstehen Verspannungen und Fehlhaltungen. Versuchen Sie, alle fünf Minuten die Sitzposition zu ändern und einmal in der Stunde aufzustehen. Das aktiviert die Muskeln und verhindert Verspannungen.

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