Prostatakrebs – so gehen Sie damit um

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Hier erfahren Sie, wie Sie mit der Erkrankung umgehen.

Vorbeugung

Es gibt keine garantierte Strategie, um sich vor Prostatakrebs sicher zu schützen, aber man kann durch eine gesunde Lebensweise das Erkrankungsrisiko deutlich senken. Hierzu gehören eine ausgewogene Ernährung mit wenig tierischen Fetten und viel Obst und Gemüse sowie eine sportliche Betätigung von mindestens 30 Minuten täglich. Als Faustregel kann gelten: Alles was fürs Herz gesund ist, tut auch Ihrer Prostata gut!

Umgang mit der Diagnose

Eine Prostatakrebs-Diagnose kann schockierend und verängstigend sein. In vielen Fällen macht sich ein Gefühl von Kontrollverlust oder Panik breit. Jeder Mensch reagiert anders und hat seinen eigenen Weg, mit einer solchen Diagnose umzugehen. Vergegenwärtigen Sie sich, dass Sie nicht gleich am Anfang alle Probleme auf einen Schlag lösen können. Es benötigt Zeit, die Diagnose zu verarbeiten, die notwendigen Zusatzuntersuchungen zu machen und mit ihren behandelnden Ärzten gemeinsam die nächsten Schritte zu planen.

Wahl des Behandlungsverfahrens

Die Entscheidung für das richtige Behandlungsverfahren kann sehr schwierig sein. Um diese treffen zu können, benötigen Sie alle Informationen über Ihre Art von Prostatakrebs und sein Wachstum. Danach richtet sich auch, wie schnell und wie aggressiv die Behandlung erfolgen sollte. Es gibt keine perfekte Therapie, die für jeden Mann geeignet ist, die Behandlungsentscheidung ist immer individuell. In die Entscheidung fließen das Alter, der allgemeine Gesundheitszustand und der Lebensstil ein. Daher ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt die Vorteile und möglichen Nebenwirkungen jeder Behandlungsoption ausführlich besprechen.

Ernährung

Auch wenn die Behandlung einen negativen Einfluss auf Appetit und Geschmack haben kann: Eine gute Ernährung während und nach der Therapie ist sehr wichtig. Sie hilft Ihnen, Ihre Kraft und Energie zu erhalten und sich besser zu fühlen. Der Heilungsprozess wird beschleunigt und das Infektionsrisiko gesenkt. Sie sollten darauf achten, ein gesundes Körpergewicht zu halten.

Körperliche Aktivität

Mittlerweile gibt es einige Studien, die nachweisen konnten, dass körperliche Aktivität nach einer Prostatakrebsdiagnose mit einem längeren Überleben und einem niedrigeren Risiko eines Wiederauftretens des Prostatakrebses verbunden ist. Unabhängig davon verbessert sich das Körpergefühl und die Belastbarkeit. Natürlich muss das Übungsprogramm auf die Therapie und den Gesundheitszustand individuell abgestimmt sein.

Umgang mit Sexualstörungen

Eine Prostatakrebsbehandlung kann sowohl Auswirkungen auf das Lustempfinden (Libido) als auch auf die Gliedversteifung (Erektion) haben. Sprechen Sie offen mit Ihren Arzt darüber, denn in vielen Fällen kann durch Medikamente oder Hilfsmittel eine Besserung erreicht werden.

Umgang mit Urinverlust

Um nach der Therapie die Kontrolle über die Blasenfunktion zu erhalten, gibt es einige Verhaltenstrainings, Trinkempfehlungen und physiotherapeutische Übungen. Auch Medikamente können unterstützend wirken. Ihr Arzt wird Ihre Blasenfunktion beurteilen und diese Maßnahmen koordinieren.

Mentale und soziale Unterstützung

Die Behandlung von Prostatakrebs kann emotionale und körperliche Veränderungen hervorrufen, die möglicherweise schwierig zu bewältigen sind. Sie kann Einfluss auf Ihr Selbstbild und Ihren Umgang mit anderen Menschen haben. Es mag Zeitpunkte im Krankheitsverlauf geben, an denen Sie Rat von einem klinischen Psychologen oder Psychiater wünschen. Diese Berufsgruppen können Ihnen helfen, das zu verarbeiten, was Sie gerade durchmachen und Strategien zu entwickeln, mit den Belastungen der Erkrankung umzugehen. Viele Prostatakrebspatienten finden Halt in der Familie und dem privaten Umfeld. Auch hier sollten Sie Ihre Bedürfnisse offen kommunizieren. Des Weiteren kann der Rat und die Erfahrung anderer Männer, die an Prostatakrebs erkrankt sind oder waren, sehr hilfreich sein. Hierzu gibt es Blogs, soziale Netzwerke und Selbsthilfegruppen.

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