Nagelbettentzündung: Ursachen, Behandlung und Vorbeugung

Der Falz um den Finger- oder Zehennagel braucht sorgfältige Pflege und muss vor aggressiven Substanzen sowie Verletzungen durch handwerkliche Arbeiten geschützt werden, damit er intakt bleibt. Ist dennoch eine Entzündung entstanden, muss diese unbedingt sofort behandelt werden, damit sie sich nicht weiter ausbreitet.

Jeder, der es mit der Nagelpflege übertrieben hat oder unter trockener Haut leidet, kennt das Problem: Der Nagelfalz rund um den Nagel entzündet sich und ist extrem empfindlich. Manchmal breitet sich die Entzündung auch auf das Nagelbett aus, was höchst unangenehm schmerzt, zumal man mit dem betreffenden Finger immer wieder irgendwo anstößt.

Erreger verursachen die Nagelbettentzündung

Wird die Nagelhaut verletzt, z. B. durch falsches Entfernen, einen Schnitt bei der Küchenarbeit oder durch trockene, rissige Haut, können Erreger in die Wunde eindringen und eine Infektion auslösen. Sie ist nicht nur sehr schmerzhaft, sie muss auch sofort behandelt werden, damit die Entzündung nicht chronisch wird und auf die Dauer den Knochen zerstört.

Chronische Erkrankungen, die Nagelbettentzündungen begünstigen

Nicht nur durch akute Verletzungen kann eine Nagelbettentzündung verursacht werden. Sie entsteht ebenfalls leicht bei Erkrankungen wie Neurodermitis, Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen, Krebs und einem geschwächten Immunsystem. Diese Patienten müssen ihre Haut besonders aufmerksam pflegen, damit sie widerstandsfähiger bleibt und nicht einreißt.

Behandlung eines entzündeten Nagelfalzes

Ist die Entzündung auf eine kleine Stelle begrenzt und das Nagelbett nicht extrem geschwollen, können Sie zunächst versuchen, sie selbst zu behandeln. Hilfreich sind warme Bäder, denen Sie eine desinfizierende Substanz zusetzen, z. B. Kamillosan oder antiseptisch wirkende Rivanollösung 0,1% aus der Apotheke. Falls der Finger eitert, löst sich die gelbliche Flüssigkeit leichter durch ein warmes Bad heraus. Stattdessen können Sie auch eine Zugsalbe verwenden.

Den Finger desinfizieren und verbinden

Ist der Nagelfalz nur etwas verletzt, können Sie ein desinfizierendes Wundspray darauf geben und/oder eine entzündungshemmende Creme, Salbe oder ein Gel, z. B. Brand- und Wundgel, Jodsalbe oder Ebenol Creme.

Verbinden Sie den Finger anschließend mit einem speziellen Fingerpflaster, das die gesamte Fingerkuppe umschließt, oder mit einem selbst haftenden Fingerverband, damit das entzündete Nagelbett vor neuen Verletzungen geschützt ist.

Wann zum Arzt mit einer Nagelbettentzündung?

Geht die Nagelbettentzündung nicht innerhalb von drei Tagen zurück, suchen Sie unbedingt Ihren Haus- oder Hautarzt auf. Das gleiche gilt für Entzündungen, die mit starken Schwellungen rund um den Nagel und mit pochenden Schmerzen verbunden sind. Immer wiederkehrende Entzündungen können auch durch eine Pilzinfektion verursacht werden. Dies kann jedoch nur der Arzt feststellen.

So beugen Sie einem entzündeten Nagelbett vor

Um Nagelbettentzündungen zu vermeiden, achten Sie darauf, beim Umgang mit Putzmitteln stets Handschuhe zu tragen. Auch bei der Gartenarbeit kann man sich schnell verletzen, daher sollten Sie für grobe Arbeiten ebenfalls Handschuhe anziehen.

Bei der Maniküre sollten Sie überschüssige Nagelhaut keinesfalls mit der Schere abschneiden! Weichen Sie die Nagelhaut besser in warmem Wasser auf oder tragen Sie eine entsprechende Lösung auf, die Sie in der Drogerie bei den Nagelpflegeprodukten finden.

Anschließend schieben Sie die aufgeweichte Nagelhaut vorsichtig mit einem Rosenholzstäbchen oder einem gummierten Stab zurück. Cremen Sie die Hände inklusive der Nägel nach der Maniküre und nach jedem Händewaschen ein, damit die Nagelhaut geschmeidig bleibt oder wird.

Dieser Artikel kann den Rat eines Arztes nicht ersetzen!

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