Mit Appetit die Nahrung verweigern

Oftmals ist es so, dass bei Magersucht die Betroffenen einen ganz normalen Appetit verspüren, sich diesem aber verweigern. Sie folgen nicht ihrem Hungergefühl, sondern verweigern trotz Hunger die Nahrungsaufnahme. Der Weg in die Magersucht führt nicht selten über eine Diät und fällt daher zunächst nicht als Magersucht auf. Bei Magersucht handelt es sich um eine psychosomatische Krankheit.

Psychisch bedingte Erkrankung

Magersucht tritt häufig dann auf, wenn sich jemand einredet, zu dick zu sein. Er beginnt, jede Gewichtszunahme als Weg zum „Fettwerden“ zu betrachten. Es wird dann konsequent auf Nahrungsmittel verzichtet. Betroffene Personen sehen dabei jede Körperpartie oder jede Stelle am Körper, die etwas Fleisch bietet, bereits als überflüssiges Fett an.

In schlimmsten Fällen führen bereits kleinste Pölsterchen zu schweren Krisen. Die Risikogruppe für Magersüchtige liegt zwischen dem 15. und dem 25. Lebensjahr. Oftmals fallen Betroffene durch einen hohen Intelligenzquotienten auf. Magersucht sollte jedoch nicht mit Bulimie verwechselt werden. Beides führt zwar zum gleichen Ziel, jedoch wird bei Bulimie nicht „gefastet“ sondern normal gegessen. Das Herauswürgen des Essens wird durch den Betroffenen selbst herbeigeführt.

Beide Krankheiten treten oft im Wechsel auf. Wenn die Magersucht nicht rechtzeitig behandelt wird, kann dies zu einem gefährlichen Krankheitsverlauf führen. Ein einfaches Indiz für eine eventuelle Magersucht könnte sein, wenn ein Betroffener mit seiner Diät das selbst gesteckte Ziel erreicht hat, sich jedoch immer weitere niedrigere Ziele stellt.

Magersucht erkennen

Es gibt weitere Möglichkeiten, unter Umständen eine Magersucht zu erkennen. Betroffen kann beispielsweise jemand sein, der einen besonders gesteigerten Wert auf eine kontrollierte Nahrungsaufnahme legt. Es ist bei diesen Personen zu beobachten, dass sie Speisen mit vielen Kalorien meiden.

Im Kopf sind Menschen mit einem Hang zur Magersucht oftmals in Gedanken permanent bei ihrem Gewicht und der Nahrung. Dies ist auch in Gesprächen feststellbar, da Betroffene oft über Essen und Gewicht sprechen. Magersüchtige oder Personen, die kurz davor stehen, magersüchtig zu werden, besitzen eine panische Angst vor einer eventuellen Gewichtszunahme.

Zusätzlich sind sie in den meisten Fällen körperlich auffällig aktiv, quasi hyperaktiv. Wer solche Verhaltensmuster und Indizien erkennt, sollte dringend in einem ruhigen und sachlichen Gespräch, die betroffene Person davon überzeugen, einen Arzt aufzusuchen. Betroffene selbst gestehen sich die Magersucht unter keinen Umständen selbst ein.

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