Hyperhidrose: Wenn das Schwitzen Leiden bereitet

Wenn beispielsweise beim Sport, in der Sauna oder im Sommer geschwitzt wird, ist es gewöhnlich und dient der Thermoregulation, um unseren Körper abzukühlen. Doch wenn einem der Schweiß buchstäblich aus jeder Pore ohne Anlass rinnt, ist es sehr belastend und unangenehm. Dann ist die Rede von Hyperhidrose, einer Funktionsstörung, die in zwei Formen unterschieden wird und sich erkennen und behandeln lässt.

Hyperhidrose erkennen

Leiden Sie unter übermäßigen Schweißausbruch und haben den Verdacht an der Hyperhidrose erkrankt zu sein? So ist es in erster Linie wichtig für Sie, durch den Arzt (Hausarzt oder Neurologe) die Diagnose bestätigen zu lassen. Der Arzt kann feststellen, ob es sich bei Ihnen um die primäre oder sekundäre Hyperhidrose handelt.

Hyperhidrose: Überproduktion von Schweiß

Bei der Hyperhidrose handelt es sich um eine Funktionsstörung, bei der die Absonderung großer Mengen Schweiß nicht mehr dem natürlichen Wärmeausgleich unterliegt. Der vermehrte Schweißausbruch tritt dann
entweder aus den Händen und Füßen oder unter den Achseln. Betroffen von dem Schweißausbruch kann auch die Stirn, Kopfhaut oder der Rücken-Nackenbereich sein.

Es kann aber auch vorkommen, dass sich der Schweißausbruch über den ganzen Körper erstreckt. Dann ist die Rede von einer generalisierten Hyperhidrose. Grundsätzlich wird das vermehrte Schwitzen in die primäre und sekundäre Hyperhidrose unterschieden mit deren Ursachen.

Primäre Hyperhidrose erkennen

Die ersten Symptome der primären Hyperhidrose zeigen sich bereits in der Pubertät und werden Sie so lange begleiten, bis Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die primäre Hyperhidrose tritt ohne eine Grunderkrankung und zudem bei einem gesunden Patienten auf. Hat der Arzt bei Ihnen die Diagnose primäre Hyperhidrose gestellt, bedeutet es, dass bei Ihnen körperliche oder seelische Erkrankungen ausgeschlossen sind.

Der Hauptgrund für das starke Schwitzen liegt in diesem Fall in der Fehlregulation bzw. Überstimulierung eines Bereiches des vegetativen Nervensystems. Der betreffende Bereich, um den es sich handelt, ist der Sympathikus (der anregende) und reguliert u.a. die Herztätigkeit sowie den Blutdruck. Wenn der Sympathikus zu viel Aktivität bei bestimmten Situationen wie Stress auslöst, produzieren die Schweißdrüsen übermäßig Schweiß.

Die Hyperhidrose ist eine Störung ohne Ursachen, jedoch hat sie Auslöser

Es kann sich schon um die geringste körperliche Anstrengung handeln, Angst, eine Stresssituation oder emotionale Reize und der Schweiß fließt in Strömen. Da Stresssituationen oder emotionale Reize den Sympathikus noch mehr auf Hochtour treiben, wird Ihre Schweißproduktion ausgelöst. Und dieser Umstand führt Sie dann in den Teufelskreis: Sie fühlen sich durch das vermehrte Schwitzen unwohl und setzen sich zusätzlich unter Druck. Eine äußerst lästige und unangenehme Situation, die Sie durch ein paar Vorsorgemaßnahmen verhindern können.

Hyperhidrose können Sie selbst vorbeugen

Sie haben durchaus zahlreiche Lösungsmöglichkeiten um den Schweißausbruch zu verringern. Sei es die Schulmedizin oder die alternative Naturheilkunde, der Fahrplan bietet Ihnen einen Überblick zwischen den Alternativen, die am besten für Sie stimmig sein sollte. Stress, Tabak, Kaffee und scharfe Speisen können die Schweißproduktion auslösen und mehr fördern.

Umso wichtiger ist es für Sie, Genussmitteln und scharfe Gewürze nur in Maßen zu konsumieren oder ganz weg zu lassen. Gegen Stress oder Angstsituation können Sie sich gut wappnen durch Entspannungsverfahren wie das mentale oder autogene Training. Bei Angstzuständen wie z.B. bei Phobien oder Unsicherheit kann Ihnen eine Verhaltenstherapie weiter helfen.

Sekundäre Hyperhidrose

Bei der sekundären Hyperhidrose handelt es sich um ein Teilsymptom einer eigenständigen Grunderkrankung und somit eine Begleiterscheinung. Ob es sich um die Diagnose sekundäre Hyperhidrose handelt, sollten Sie durch Ihren Arzt feststellen lassen, der anhand von Blutuntersuchungen weitere Rückschlüsse ziehen kann.

Hyperhidrose als Krankheitssymptom

Es bestehen viele mögliche Ursachen, die das Schwitzen auslösen können:

  • Psychiatrische Störungen wie Neurose oder Angstzustände
  • Neurologische Erkrankungen wie Morbus Parkinson
  • Tumorerkrankungen
  • Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung
  • Vergiftungen
  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes
  • Übergewicht
  • Störungen im Hormonhaushalt wie in den Wechseljahren
  • Überfunktion der Schilddrüse

Weitere Auslöser für die sekundäre Hyperhidrose können Nervenschädigungen sein:

  • chronisch neurogene Entzündungen oder Verletzungen im Bereich des Rückenmarks
  • Großhirn-Infarkt
  • eine Gehirnblutung

Häufig ist das starke Schwitzen eine unerwünschte Nebenwirkung bei der Einnahme von Medikamenten. Verschiedene Inhaltsstoffe können die Schweißproduktion noch mehr anregen und das Schwitzen auslösen. Nehmen Sie Medikamente ein und haben es in Verdacht, sollten Sie vor der Absetzung des Medikamentes Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.

Die besten Wünsche für Ihre Gesundheit!

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