Warum Menschen mit Migräne häufiger herzkrank werden

Wenn Sie unter Migräne oder regelmäßigen Kopfschmerzen leiden, sollten Sie auf Ihr Herz besonders gut aufpassen. Denn wie eine norwegische Studie ergeben hat, ist das Risiko für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt bei Migräne-Patienten besonders groß.

Also ob Migräne nicht schon schlimm genug wäre, gibt es für die Betroffenen noch mehr schlechte Nachrichten. Die neueste Warnung kommt aus Norwegen. Denn wie Forscher um den Neurologen Bendik Winsvold von der Universität Oslo berichten, steigt bei Migränepatienten das Risiko für schwere Verschlusskrankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich an.

20.000 Probanden

In einer entsprechenden Kohortenstudie untersuchten die Forscher die Daten von 20.000 Probanden, die zu Beginn der Studie kein metabolisches Syndrom aufwiesen. Oder einfacher ausgedrückt, ein gesundes Herz hatten. Insgesamt wurden die Teilnehmer der Studie im Schnitt 11,3 Jahre beobachtet. Von den Teilnehmern litten 230 Frauen und 68 Männer unter Migräne mit Aura.

Migräne verstärkt das metabolische Syndrom

Im Lauf der Studie stellten die Forscher fest, dass die Migräne-Patienten immer mehr Symptome für das metabolische Syndrom entwickelten. Ihr Bauchumfang nahm stärker zu, der HDL-Cholesterinwert kletterte höher und auch die Blutglukosewerte wurden deutlich schlechter als bei den Teilnehmern ohne Migräne.

Entsprechend stieg die Wahrscheinlichkeit bei den Migränepatienten mit Aura, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln, um 39 Prozent an. Wenn sie auch noch rauchten, stieg das Risiko sogar um 110 Prozent im Vergleich zu Personen ohne Kopfschmerzen.

Alle Kopfschmerzpatienten betroffen

Auch bei den Migränepatienten ohne Aura war das Herzrisiko höher. Allerdings stieg das metabolische Risiko nur um 26 Prozent. Litten die Betroffenen nur unter regelmäßigen Kopfschmerzen, nicht aber unter Migräne, war das Risiko dennoch um rund 22 Prozent erhöht.

Leider hat noch niemand ein Heilmittel gegen chronische Kopfschmerzen oder gar Migräne gefunden. Wichtig ist aber, dass die Betroffenen auch regelmäßig ihr Herz checken lassen, sich gesund ernähren und sich regelmäßig bewegen. Das kann nicht nur gegen Migräne helfen, sondern kann die Entstehung des metabolischen Syndroms verhindern.

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