Warum ein erhöhter Blutzuckerspiegel dem Herzen schadet

Diabetiker haben oft Herzprobleme, da der erhöhte Blutzuckerspiegel unter anderem eine koronare Herzkrankheit verursachen kann. Der erhöhte Blutzuckerspiegel kann das Herzgewebe auch direkt schädigen. Warum Sie Ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig testen lassen sollten, lesen Sie hier.

Ein durch Krankheit dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel hat viele negative Folgen für unser empfindliches Gleichgewicht im Körper. So kann die so genannte Hyperglykämie leichte Irritierungen wie ein trockener Mund, ein gesteigerter Harndrank und trockene Haut die Folge sein.

Auch schwerere Probleme wie Übelkeit, Erbrechen, Austrocknung, Schwächeanfälle und Schwindel können mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel einhergehen. Das Spektrum reicht sogar bis zu schwerwiegenden Symptomen wie Sehstörungen, Verwirrtheit oder dem lebensgefährlichen hyperglykämischen Schock.

Süßes Herz ist weniger leistungsstark

Auch das Herz leidet unter einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Vielen Zucker-Patienten dürfte das so genannte Diabetiker-Herz ein Begriff sein. Das Blut wird dickflüssiger. Dadurch verstopfen auch die Herzkranzgefäße leichter und das Thrombose- sowie das Herzinfarktrisiko steigen. Da das Herz gleichzeitig schlechter versorgt wird, verliert es an Leistungsfähigkeit.

Angriff aufs Herz

Wie eine US-Studie der Universität von Baltimore nun ergeben hat, wird das Herz bei einem erhöhten Blutzuckerspiegel nicht nur indirekt geschädigt. Die Hyperglykämie hat einen direkten negativen Einfluss auf das Herzgewebe.

Dafür untersuchten sie knapp 10.000 herzgesunde Personen. Anschließend suchten die Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen dem mittleren Blutzuckerspiegel (HbA1c) und einem bestimmten Protein (Troponin I und Troponin T) im Blut, der auf ein geschädigtes Herzgewebe hinweist.

Sie fanden auch einen deutlichen Zusammenhang. War der HbA1c-Spiegel normal, also unter 5,7 Prozent, fanden Sie auch keinen Hinweis auf das Protein, das Schäden am Herz anzeigt. Je höher der HbA1c-Spiegel aber war, desto stärker stieg auch das Risiko für einen erhöhten Troponin-T-Spiegel.

War das HbA1c stark erhöht (über 6,5 Prozent), was ein deutlicher Hinweis auf eine Diabetes mellitus Erkrankung darstellt, war das Troponin-Risiko um 97 Prozent erhöht. In diesem Fall kann man davon ausgehen, dass der Blutzucker schon Schäden im Herzgewebe angerichtet hat.

Kontrolle ist besser

Nach diesem Ergebnis sollten Sie in jedem Fall ihren Blutzucker regelmäßig messen lassen. Wer einen bekannten erhöhten Blutzuckerspiegel hat, sollte zudem sein Herz regelmäßig untersuchen lassen und im gegebenen Fall versuchen, den Blutzuckerspiegel zu senken.

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