Walken oder Joggen – was ist besser fürs Herz?

Regelmäßige Bewegung ist wichtig, um das Herz zu stärken. Daher gehört Sport auch zu einer Therapie bei Herzschwäche mit dazu. Viele Betroffene wissen aber nicht, ob sie nun besser joggen sollten, oder ob es schon reicht, einen schnelleren Spaziergang zu machen. Eine aktuelle Studie gibt die Antwort, ob Joggen oder Walken besser fürs Herz ist.

Um eines direkt zu sagen: egal ob Walken, Nordic Walking oder Jogging, jede Bewegung ist gut, wenn Sie Ihr Herz schützen und das Herzrisiko senken wollen. Es ist immer besser, sich langsam zu bewegen, als gar nicht. Wie groß der Nutzen von Sport fürs Herz ist, kommt aber in erster Linie auf den Energieverbrauch an. Hier kann man vereinfacht sagen: Je höher der Energieverbrauch pro Zeiteinheit, desto größer ist der Nutzen fürs Herz.

Vorteil Laufen

Das Schöne beim Laufen ist, dass jeder das Tempo an seine eigene Leistungsfähigkeit anpassen kann. Wer unsportlich ist, kann spazieren gehen, wer etwas sportlicher ist, macht eine schnelle Walking-Runde und Sportler gehen eben joggen. So kann jeder sein eigenes Tempo finden, ohne sich zu überfordern. Je schneller man aber unterwegs ist, desto anstrengender ist es und desto mehr Kalorien verbrennt man. Auch der gesundheitliche Nutzen unterscheidet sich mit dem Lauftempo.

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Aktuelle Studie

De beiden US-Forscher Dr. Paul Williams und Dr. Paul Thompson haben sich in einer Studie ebenfalls mit der Frage beschäftigt, wie die gesundheitliche Auswirkung von Walken und Joggen ist, wenn man die Menge der verbrauchten Energie zugrunde legt (Arterioscler Thromb Vasc Biol 2013, online 4. April). Dabei sind sie auf ein recht einfaches Ergebnis gekommen.

50.000 Sportler

Als Grundlage ihrer Untersuchung dienten die Daten aus zwei großen Erhebungen, der National Runners Health Study, bei der rund 33.000 Jogger untersucht wurden, und der National Walkers‘ Health Study mit rund 16.000 Walkern. Anschließend wollten die Forscher herausfinden, inwiefern es eine Beziehung zwischen beiden Bewegungsformen und der Entstehung schwerer Krankheiten wie Bluthochdruck, Hypercholesterinämie, Diabetes und KHK gab.

Laufen schützt das Herz

Im Rahmen der sechsjährigen Beobachtung erkranken knapp 3.900 Personen an Bluthochdruck, 6.637 an einem zu hohen Cholesterinspiegel, 647 an Diabetes mellitus und bei 530 Teilnehmern wurde eine koronare Herzkrankheit diagnostiziert.

Auffällig war, dass je schneller die Personen liefen, also je höher der Grad an körperlicher Aktivität war, desto geringer war das Risiko, dass eine der genannten Krankheiten auftrat. Entsprechend sank das Risiko für eine Herzkrankheit mit dem Anstieg des Lauftempos. Oder anders gesagt: je schneller man läuft, desto besser wird das Herz geschützt.

Die Energie entscheidet

Die Forscher fanden aber auch heraus, dass der Energieverbrauch und nicht das Lauftempo entscheidend ist. Denn wenn sie nur den Energieverbrauch gemessen haben, stellten sie fest, dass sich das Herzrisiko beim Joggen und Walken kaum unterschied. Da man beim Joggen aber mehr Energie verbraucht, müssen sich Walker einfach länger bewegen, um ihr Herz in gleichem Maße zu schützen.

Wichtig ist, dass man sich bewegt; wenn man jeden Tag mindestens eine halbe Stunde aktiv ist, ist es weitgehend egal, ob man läuft oder geht.

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