Sport hilft einem schwachen Herz

Wer Probleme mit dem Herz hat, treibt häufig keinen Sport. Denn man möchte seinem Herzen keine unnötige Belastung zumuten. Was sich logisch anhört, ist aber häufig der falsche Weg.

Solange man es mit dem Sport nicht übertreibt, tut man dem schwachen Herz sogar etwas Gutes. Allerdings ist nicht jeder Sport geeignet. Darum empfehlen viele Ärzte ihren Patienten, lieber keinen Sport zu treiben und auf intensive Bewegung zu verzichten.

Die Angst ist groß, dass das Herz des Patienten bei der Belastung Schaden nimmt. Es gibt aber einige Studien, die diese Angst widerlegen. Im Gegenteil. Moderater Sport schützt das Herz, solange man ihn wohl dosiert und regelmäßig betreibt.

Herzsport hilft nach Herzinfarkt

Egal ob die Herzkranzgefäße verengt sind oder die Herzklappen defekt. Sport kann helfen, das Herz wieder auf Trab zu bringen. Darum fordern einige Herzspezialisten, wie Professor Rainer Hambrecht vom Herzzentrum Bremen, dass Sport ebenso wie Medikamente gezielt von Ärzten zur Therapie verordnet werden solle.

Auch als Therapie nach einem Herzinfarkt kann der Sport helfen, die Genesung zu beschleunigen. Darum werden Patienten im Krankenhaus mit einem Infarkt schnell wieder aktiv. So kann man das Risiko eines zweiten Infarkts um 20 bis 25 Prozent senken.

Verengte Herz-Gefäße weiten sich

Aber das ist nicht der einzige positive Effekt. Sport kann die verengten Schlagadern weiten. Dadurch kann mehr Blut fließen und die Gefahr einer Verstopfung, wie es bei einem Herzinfarkt geschieht, wird deutlich verringert. Bei unsportlichen Herzpatienten geschieht eher das Gegenteil. Außerdem hat der Sport bei vielen einen angenehmen Nebeneffekt. Der Cholesterinspiegel verbessert sich und viele hören auch mit dem Rauchen auf. Damit werden zwei weitere Risikofaktoren beseitigt.

Wer trotz Herzschwäche Sport treiben will, muss aber vorsichtig sein. Man darf es auf keinen Fall übertreiben und die Belastung darf nicht zu hoch sein. Vor allem Zweikampfsportarten wie Fußball oder Basketball sind für Herzpatienten nicht geeignet, da man die Belastung nicht steuern kann und zusätzlich Emotionen im Spiel sind. Außerdem ist die Belastung sehr unausgeglichen.

Für das Herz ist Jogging ist besser als Fußball

Besser geeignet sind moderate Ausdauersportarten wie Jogging, Nordic Walking oder Radfahren. Allerdings sollten Sie nicht einfach loslegen. Wer Probleme mit dem Herz hat, sollte seine Sport-Pläne auf jeden Fall mit seinem Arzt absprechen, der dabei helfen kann, ein geeignetes Pensum festzulegen. Zusätzlich ist es ratsam, ein Langzeit-EKG zu machen, um eventuelle Störungen frühzeitig erkennen zu können.

Eine gute Alternative sind Herzsportgruppen. Diese werden von vielen Krankenkassen und in einigen Fitnessstudios angeboten. Wichtig ist aber immer, dass Sie in engem Kontakt zu Ihrem Herzarzt bleiben und sich ständig kontrollieren lassen. So können Sie sicher gehen, dass sich der Zustand Ihres Herzes nicht verschlechtert.

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