Herz-OP: Was ist ein Stent?

Bei einem Herzinfarkt oder Arteriosklerose wird beim Betroffenen bei einer Herz-OP oft ein sogenannter "Stent" gelegt. Doch was ist ein Stent, wie sinnvoll und wie gefährlich ist dieser Eingriff. Hier finden Sie die wichtigsten Antworten zum Thema Stent.

Ein Stent wird umgangssprachlich oft auch als Gefäßstütze bezeichnet. Dabei handelt es sich um ein Implantat, das in ein Hohlorgan, beispielsweise in ein Herzkranzgefäß eingebracht wird, um dieses offen zu halten. Bildhaft ausgedrückt ist es eine Art kleiner, stabiler Schlauch im Schlauch, der verhindern soll, dass das Gefäß erneut verstopft. Meistens handelt es sich bei einem Stent um ein kleines Gittergerüst aus Metall oder Kunstfasern in Form eines kurzen Röhrchens.

Woher kommt der Stent

Für die Herkunft des Begriffs „Stent“ gibt es mehrere mögliche Erklärungen. So bezeichnet das Oxford English Dictionary das Wort „stenting“ als das Versteifen von Kleidungsstücken. In der Medizin geht der Begriff wohl auf den englischen Zahnarzt Charles Stent (1807–1885) zurück, der 1856 ein Material erfand, mit dem Zahn- und Kieferabdrücke gemacht werden konnte. Heute bezeichnet der Stent eben ein kurzes Röhrchen, das verschiedene Hohlorgane offen halten soll.

Einsatzgebiete des Stent

Bei einem Herzinfarkt verstopft ein Herzkranzgefäß. Ursache ist oft eine Arteriosklerose, die im Volksmund auch Arterienverkalkung genannt wird. Plaque setzt sich an der Innenwand der Gefäße ab, bis kein Blut mehr hindurch fließen kann.

Im Krankenhaus wird dann oft mit Hilfe eines kleinen Ballons die betroffene Stelle wieder geöffnet. Mit Hilfe eines großen Herzkatheders, der meist über die Beinvene eingeführt wird, wird anschließend der Stent eingesetzt, damit die Stelle offen bleibt und es zu keiner erneuten Verstopfung kommt. Auch Luftröhre, Speiseröhre oder Gallenwege können beispielsweise bei einer Krebserkrankung mit Tumorbildung mit einem Stent offen gehalten werden.

Erfolgsaussichten, wenn bei einer Herz-OP ein Stent eingesetzt wird

Ein Stent ist leider keine Garantie, dass man vor weiteren Verschlüssen in den Gefäßen verschont bleibt. Zum einen können auch weitere Gefäße betroffen sein oder das Gefäß kann an einer anderen Stelle verstopfen. Zum anderen verschließen sich die Blutgefäßstents in 20 bis 30 Prozent der Fälle durch Neubildung von Gewebe wieder. Neuartige Stents, die entsprechende gefäßschützende Medikamente freisetzen, sollen dies verhindern.

Wurde ein Stent eingesetzt, haben die Patienten ein deutlich erhöhtes Thromboserisiko. Standardmäßig müssen die Betroffenen daher, je nachdem was für ein Stent gelegt wurde, blutverdünnende Medikamente einnehmen. In dieser Zeit ist allerdings das Blutungsrisiko erhöht. Dennoch ist ein Stent ein wertvoller Helfer, wenn es darum geht, gefährdete Gefäße offen zu halten.

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