Herz: Ein Glas Champagner zu Silvester

An Silvester knallen in ganz Deutschland die Sektkorken. Schließlich will man das neue Jahr ja angemessen begrüßen. Wer auf das neue Jahr anstoßen will, macht das am besten mit Champagner. Der schmeckt in der Regel nicht nur besser, sondern regt auch das Herz-Kreislauf-System an.

Silvester kann es ruhig mal Champagner sein

Zugegeben, echter Champagner ist deutlich teurer als „normaler“ Sekt. Aber gerade am Jahreswechsel kann man sich etwas gönnen, um das neue Jahr auch angemessen zu feiern. Zudem tut man seinem Herzen auch etwas Gutes. Denn im Vergleich zum handelsüblichen Sekt regt die edle Schaumwein-Variante viel mehr das Herz-Kreislaufsystem an und fördert die Durchblutung.

Champagner hat positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System

Liebhaber von Champagner preisen schon lange die positiven Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-System und die Durchblutung. Eine britisch-französische Studie bestätigt nun die Vorteile von Champagner. So hatten die Versuchspersonen noch acht Stunden nach dem Genuss einer halben Flaschen Champagner eine verbesserte Durchblutung und die Blutgefäße waren entspannter, so das Ergebnis der Wissenschaftler.

Champagner: Rote und weiße Trauben

Der Grund für die positiven Wirkungen auf das Herz und die Durchblutung liegt in bestimmten Inhaltsstoffen, den so genannten Polyphenole. Diese verleihen auch dem Rotwein seine positiven Eigenschaften auf das Herz. Im Gegensatz zum Sekt, der aus weißen Trauben hergestellt wird, wird echter Champagner aus weißen und roten Trauben gekeltert. Daher enthält er deutlich mehr Polyphenole und ähnelt in seiner Wirkung mehr dem Rot- als dem Weißwein.

An der britisch-französischen Studie nahmen 15 Freiwillige teil, die vor der Untersuchung zunächst genau vermessen wurden und Urin- sowie mehrere Blutproben abgeben mussten. Anschließend bekam die eine Hälfte der Testpersonen 375 Milliliter Champagner, also rund eine halbe Flasche, den sie in 10 Minuten trinken durften/mussten.

Die Kontrollgruppe bekam die gleiche Menge eines Getränks, das gleich viel Alkohol und Fruchtsäure enthielt, jedoch keine der anderen Inhaltsstoffe des Champagners, wie eben die bereits angesprochenen Polyphenole. Anschließend bekamen die Teilnehmer ein Frühstück und später ein Mittagessen, bevor bei ihnen erneut eine Urin- und Blutprobe entnommen wurde.

Warum Champagner besser fürs Herz ist

Die Forscher stellten bei beiden Gruppen eine verbesserte Durchblutung fest, die vermutlich auf die gefäßerweiternde Wirkung des Alkohols zurückzuführen ist. Bei der Champagnergruppe wurde aber ein weiterer positiver Effekt gemessen, der deutlich länger anhielt. Dieser wird wohl durch die Polyphenole verursacht, die in den Blutkreislauf übergehen und in den Blutbahnen positiv auf die Gefäße einwirken.

Eine Schlüsselrolle spielt hierbei wahrscheinlich Stickstoffmonoxid. Durch den Genuss von Champagner wird dessen Abbau gebremst. Dadurch wird die Regulation des Blutdrucks verbessert, was sich auch am Herz positiv bemerkbar macht.

Champagner: Noch mehr Vorteile

Die Forscher konnten noch weitere positive Effekte nachweisen, die bei der Champagnergruppe messbar waren, bei der Kontrollgruppe jedoch nicht. So sank bei der Champagnergruppe die Zahl freier Radikale, die schwere Krankheiten oder Krebs verursachen können. Zudem sank die Menge eines bestimmten Enzyms, das im Verdacht steht, Arteriosklerose zu verursachen.

Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass man jeden Tag eine halbe Flasche Champagner trinken darf. Das betonen auch die Wissenschaftler. Denn die Langzeitwirkung von Champagner auf das Herz-Kreislauf-System ist noch nicht erforscht und soll in weiteren Studien ermittelt werden. Zudem ist Alkohol generell nicht gesund. Aber wenn man mit einem Glas auf das neue Jahr anstoßen möchte, dann ist zumindest Champagner besser als Sekt.

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