Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Feinstaub vermeiden

Feinstaub belastet nicht nur die Lunge, sondern auch das Herz. Das ist das Ergebnis einer deutsch-amerikanischen Studie. Die Forscher fanden einen direkten Zusammenhang zwischen der Feinstaubbelastung und lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Schützen Sie sich vor Feinstaub.

Als Feinstaub bezeichnet man mikroskopisch kleine Staubpartikel, die unter anderem durch Autoabgase, Brände oder auch bei Druckern und Kopieren entstehen. Wer dauerhaft einer hohen Feinstaubbelastung ausgesetzt ist, schadet dabei seiner Lunge, da die Staubpartikel eingeatmet werden und diese sich in den Lungenbläschen ansammeln können. Von dort aus gelangen sie in den Stoffwechsel und können im Körper massive Probleme verursachen. Die Feinstaubpartikel sind dabei so klein, dass sie von der natürlichen Schutzbarriere der Atemwege nicht herausgesiebt werden können.

Feinstaub belastet Lunge und Herz

Die Lunge ist aber nicht das einzige Organ, das unter dem Feinstaub leidet. Auch das Herz wird ganz massiv durch die feinen Staubpartikel belastet. Das betonen Die Wissenschaftler eines gemeinsamen Forschungsprojekts zwischen dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und der Ohio-State-Universität in Columbus. Die Wissenschaftler fanden zumindest im Mausmodell einen direkten Zusammenhang zwischen einer dauerhaften Feinstaubbelastung und lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Forscher konnten nachweisen, dass eine jahrelange erhöhte Feinstaubbelastung bei den kleinen Nagern zelluläre Prozesse im Körper beeinflusst und schließlich lebensbedrohliche Herz- und Gefäßkrankheiten hervorrufen kann. Diese Krankheiten sind in den Industrieländern noch immer die häufigste Todesursache. Alleine in Deutschland ist jeder zweite Todesfall auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zurückzuführen.

Stress, Rauchen, Übergewicht und Feinstaub

Bisher galten Stress, Rauchen, mangelnde Bewegung, psychische Belastung sowie eine ungesunde Ernährung zu den Hauptgründen von Herz-Kreislauf-Problemen. Mit ihrer Studie konnten die Wissenschaftler nun darlegen, dass auch Feinstaub zu den Hauptverursachern zählt.

Die Forscher fanden in der vierjährigen Studie Beweise, dass durch eine erhöhte Feinstaubbelastung unter anderem Fehlfunktionen der Gefäßzellen verursacht werden. Dies führt zu Entzündungsprozessen und oxidativem Stress im Blut. Dadurch entstehen reaktive Sauerstoffverbindungen, die in der Zelle großen Schaden anrichten können. Die normale Reparatur- und Entgiftungsfunktion gesunder Zellen wird gestört und damit die Fähigkeit, die reaktiven Sauerstoffverbindungen zu neutralisieren.

Neue Erkenntnisse – neue Therapie

Nun hoffen die Forscher, aufgrund dieser Erkenntnisse bessere Therapiemöglichkeiten für Menschen mit Herz-Kreislauf-Krankheiten finden zu können. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der renommierten Fachzeitschrift „Circulation Research“.

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