Ein Herz für Sportler: das Sportlerherz

Beim Herz handelt es sich um einen Muskel, der wie jeder Muskel des Körpers durch Training wachsen kann. Leistungssportler haben häufig ein vergrößertes Herz, das so genannte Sportlerherz. Durch eine regelmäßige Belastung werden die Herzmuskeln dicker, das ist jedoch kein Grund zur Sorge.

Im medizinischen Fachjargon nennt man diesen Vorgang Hypertrophie. Wenn man regelmäßig Ausdauersport treibt, kommt es aber nicht zwangsläufig zu einer Ausbildung des Sportlerherzens. Ausschlaggebend ist, ob man stark leistungsorientiert trainiert und ob man gewisse genetische Anlagen mitbringt. Wenn das der Fall ist, ist es möglich, dass mancher Leistungssportler ein fast doppelt so großes Herz hat wie ein Nicht- Sportler.

Das Sportlerherz ist in der Lage, bei jedem Schlag mehr Blut in den Blutkreislauf zu pumpen. Es birgt also keine Gefahr, im Gegenteil: es ist deutlich leistungsstärker. Ein Sportlerherz schlägt im Ruhezustand auch deutlich seltener (etwa 30 bis 40 Mal pro Minute), während es unter Belastung dem Körper besser Sauerstoff zuführen kann.

Im Ultraschall lässt sich ein Sportlerherz gut erkennen. Handelt es sich um eine gesunde Hypertrophie, ist besonders die linke Herzkammer vergrößert. Sie ist dafür verantwortlich, dass das mit Sauerstoff angereicherte Blut in den Kreislauf gepumpt wird.

Das Sportlerherz – eine Gefahr?

Sind nicht beide Herzkammern gleichmäßig vergrößert, droht die Gefahr, dass die Herzklappen nicht mehr richtig schließen können. Dies kann insbesondere bei der Einnahme von Dopingmitteln der Fall sein. Nehmen Bodybuilder Wachstumshormone ein, so vergrößert sich auch ihr Herz. Jedoch wächst hier der Herzmuskel auch nach innen, so dass letztendlich die Herzkammer kleiner wird. Dadurch ist bei Bodybuildern, die Wachstumshormone einnehmen, die Gefahr eines plötzlichen Herztodes besonders hoch.

Insgesamt ist also festzustellen, dass ein vergrößertes Herz normalerweise keine Gefahr darstellt. Leistungssportler sollten jedoch nicht von heute auf morgen mit dem Training aufhören, sondern das Trainingspensum eher langsam abschwächen, um das Herz an die neuen Umstände zu gewöhnen.

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