Wie sich Gallensteine bemerkbar machen

Viele haben sie und nur wenige bemerken sie – die Gallensteine. Bei vielen werden sie nie auffällig. Doch welche Symptome weisen auf Gallensteine hin?

Nur etwa ein Viertel der Menschen mit Gallensteinen – vielleicht auch noch weniger, wenn man die Dunkelziffer an unentdeckten Gallensteinen bedenkt – erfahren von ihren Steinen aufgrund von Beschwerden.

Die Art der von Gallensteinen verursachten Probleme kann sehr unterschiedlich sein und reicht von leichten Bauchschmerzen bis hin zu schweren, sehr schmerzhaften Koliken.

Wie Gallensteine entstehen und wann sie Schwierigkeiten machen

Die Gallenflüssigkeit wird in der Leber gebildet und in der Galle gespeichert. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Fetten und fettlöslichen Vitaminen.

Außerdem werden über die Galle die Abbauprodukte des roten Blutfarbstoffs ausgeschieden.

Die Stoffgruppen Lecithin, Gallensäuren und Cholesterin übernehmen gemeinsam die Aufgabe als Transporteinheiten für fettlösliche Substanzen.

Geraten ihre Mengen aus dem engen, natürlichen Gleichgewicht, so können Gallensteine entstehen.

Meist beginnt die Bildung mit Gallengries, der dann zu Steinchen anwächst. Zu Problemen führt das vor allem dann, wenn die Gallenwege verstopft werden oder die Menge an Steinen zu groß wird.

Diffuse Symptome: Gallensteine melden sich oft zurückhaltend

Die geringe Anzahl an Patienten, deren Gallensteine spürbare Beschwerden hervorrufen, zeigt, dass die Steine grundsätzlich nicht schaden und oft keine Probleme machen.

Liegen sie allerdings ungünstig oder werden es einfach zu viele, sodass die Galle komplett gefüllt wird, treten Beschwerden auf. Typisch sind zu Beginn Völlegefühl, leichte Übelkeit und Schmerzen im Oberbauch.

Anfangs treten die Symptome oft nur nach sehr fettigem Essen auf, weil dann besonders viel Gallenflüssigkeit gebildet wird und es damit in der Galle enger wird.

Bleiben die Gallensteine unbehandelt, so kommt es oft zu einer Verstärkung der Symptome oder gar zu einer Gallenkolik.

Die Symptome der Gallenkolik

Ein Schmerz, den man nie mehr vergisst“ oder „ich dachte, ich sterbe“ – so beschreiben Patienten die hohe Intensität der Schmerzen bei einer Gallenkolik. Dazu kommt es, wenn sich ein oder mehrere Steine aus der Gallenblase in die Gallenwege begeben und dort steckenbleiben.

Um die Steine weiter zu bewegen, setzt der Körper auf eine Aktivierung der Peristaltik. So entstehen krampfartige Bewegungen der Gallengangmuskulatur.

Das verursacht starke, wellenförmig auftretende Schmerzen, die bei vielen Patienten in den Rücken oder bis hoch zur rechten Schulter ausstrahlen.

In diesem Fall ist schnelle, ärztliche Hilfe unbedingt erforderlich, wird aber meist wegen der starken Schmerzen auch ohne Zögern gesucht.

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