Diese Rolle spielt die Psyche bei der Gallensteinbildung

„Da kommt einem die Galle hoch“ – Zitate wie dieses zeigen, dass die Galle eng mit negativen Gefühlen wie Wut und Ärger verknüpft ist. Lesen Sie hier mehr.

Wer sein Herz auf der Zunge trägt und regelmäßig Gift und Galle spuckt – sprich stets loswird, was ihn belastet – läuft kaum Gefahr, Gallensteine zu entwickeln. So zumindest die Theorie. Doch was ist dran? Welche Rolle spielt die Psyche bei der Entwicklung von Gallensteinen?

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Ein Funken Wahrheit in jedem Sprichwort

Der enge Zusammenhang zwischen der Galle und negativen Gefühlen wie Wut und Aggression ist schon seit Langem bekannt.

Wenn Menschen „Gift und Galle spucken“, lassen sie all ihre negativen Gefühle nach außen und entlasten damit die Gallenblase.

Menschen, die das nicht tun, tragen ihre Belastung immer weiter mit sich herum.

Sind Frauen zu duldsam?

Es ist auffällig: vor allem Frauen mittleren Alters entwickeln besonders häufig Gallensteine. Die 6-F-Regel fasst zahlreiche Risikofaktoren wie „weiblich“, „übergewichtig“ und „hellhäutig“ zusammen, befasst sich aber nicht mit der psychischen Haltung der Betroffenen.

Während Männer meist dazu erzogen und ermuntert werden, ihre Meinung zu sagen, waren und sind Frauen doch bis heute das „liebere“ Geschlecht.

Harmonie schaffen im sozialen Gefüge, nicht streiten, Probleme verstehen und abfangen sind bis heute typisch weibliche Aufgaben. Mütter übernehmen sie in ihrer Familie und tragen deshalb oft ganz viel „emotionalen Müll“ mit sich herum. Das kann zur Last werden, vermuten Wissenschaftler.

Alles im Fluss – oder nicht?

Weil die Gallenflüssigkeit ständig nachgebildet wird, ist es wichtig, dass sie auch ständig und regelmäßig abfließt.

Dafür müssen die Gallenwege frei und offen sein. Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle beim Fließen der Energien und Körpersäfte, wie die chinesische Medizin ausführlich erklärt.

Spannend ist nun, was passiert, wenn sich Ärger auf den „Magen schlägt“. Die Muskulatur im Bauch verkrampft, oft sind veränderte Darmbewegungen eine Folge.

Menschen mit Reizdarmsyndrom kennen das Phänomen. Da die Gallenwege auch über die Peristaltik arbeiten und die Galle so entleert wird, beeinflussen die Verkrampfungen auch den Gallentransport.

Von den Abflussstörungen zu den Gallensteinen

Kommt es regelmäßig zu Abflussstörungen der Galle, weil die inneren Organe sich vor lauter Ärger öfter verkrampfen, so kann das Auswirkungen auf die Gallenflüssigkeit haben.

Sie wird dickflüssiger und es kommt zur Bildung von Flöckchen, welche die Grundlage für Gallensteine sind. Unterdrückter Ärger spielt deshalb durchaus eine Rolle bei der Bildung der Gallensteine.

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