Diese 3 wichtigen Punkte sollten Sie über Altershirndruck wissen

Altershirndruck, im Fachjargon als Normaldruckhydrozephalus (NPH) bezeichnet, ist eine heilbare Krankheit, die bei älteren Menschen durch das Nervenwasser ausgelöst wird. Das Nervenwasser erhöht den Druck im Hirn so stark, dass es zu Demenz-ähnlichen Symptomen kommen kann.

Die folgenden Fakten sollten Sie über Altershirndruck wissen, selbst wenn Sie noch nicht das hohe Alter erreicht haben.

1. Was genau ist Normaldruckhydrozephalus?

Die kurz als NPH oder einfach als "Altershirndruck" bezeichnete Krankheit kann völlig plötzlich auftreten und wird nicht immer sofort direkt als solche diagnostiziert. Sie resultiert aus einem Ungleichgewicht, welches bei der Nervenwasserresorption (dem Abbau) und der Nervenwasserproduktion (der Zunahme) auftritt. Dieses Ungleichgewicht resultiert bei Auftreten der Krankheit entweder in zu viel Nervenwasser oder in zu wenig Nervenwasser, wenn nicht genügend des Liquors aus den Hirnkammern in den Blutkreislauf übergeben wird.

Existiert zu viel dieses Liquors, übt das einen Druck auf das besonders empfindliche Hirngewebe aus, wodurch es nicht nur zu kurzfristigen, sondern auch zu permanenten Schäden kommen kann. Daher ist es wichtig NPH möglichst zügig diagnostizieren zu lassen. Wodurch dieses Ungleichgewicht und damit auch der Altershirndruck selber resultiert, ist bis dato aber noch nicht geklärt. Auch die Häufigkeit variiert nach verschiedenen Studien. Es wird von 0,1 bis 1,4 Prozent aller Menschen über 65 Jahre gesprochen.

2. Die Symptome vom Altershirndruck

Die Symptomatik des Altershirndrucks ist nicht so weit entfernt von einer klassischen Demenz, was die eindeutige Diagnostik vor allem am Anfang etwas schwieriger gestaltet. In vielen Fällen klagen Betroffene über plötzliche Probleme mit ihrem Gang oder unvorhergesehene Stürze, die aus der Gangunsicherheit resultieren. Auch das Gedächtnis macht bei einer Erkrankung mit NPH zumindest jedem zweiten Betroffenen Probleme. Nicht immer müssen alle Symptome auftreten, oftmals kommt es aber zu mindestens zwei eindeutigen Problemen, die auf den erhöhten Hirndruck zurückgeführt werden können.

Die Konstellation ist nach aktuellen Studien dabei beliebig – ein eindeutiges Schema existiert also keinesfalls. Rund jeder Dritte klagt zudem über plötzliche Harninkontinenz. Da viele der Symptome im hohen Alter nicht unbedingt eindeutig zuzuordnen sind, muss die NPH im Zuge der medizinischen Untersuchungen eindeutig festgestellt werden.

3. Diagnostik und Behandlung der Krankheit

Um Alzheimer oder andere Entzündungen auszuschließen, wird das Nervenwasser des Patienten untersucht. Aus dieser Untersuchung lässt sich womöglich schon sofort ein Altershirndruck feststellen, da durch die Abnahme des Liquors auch auftretende Beschwerden (kurzfristig) schlagartig verschwinden. Ein CT wird indes nicht selten zusätzlich durchgeführt, um weitere Ablagerungen oder Flüssigkeiten im Hirn festzustellen.

Da das Nervenwasser als Verursacher gilt, auch wenn das Ungleichgewicht nicht zwingend auf einen bestimmten Vorgang zurückgeführt werden kann, bewegen sich alle Untersuchungen der Diagnostik um eben diesen Liquor. Wurde die NPH festgestellt, muss sich der Patient einer Operation unterziehen – die Krankheit gilt also als heil- beziehungsweise behandelbar.

Bei der Operation wird mit einem sogenannten "Shunt" gearbeitet. Dieses Schlauchsystem besitzt ein verbautes Ventil und wird bei der Operation meist in die Halsvene oder die Bauchhöhle geleitet. Einmal implantiert, kann das Ventil die Liquormenge fortan zuverlässig kontrollieren, wenn diese aus den Hirnkammern abgelassen wird. Bei dem Ventil selber wird entweder mit einer Zeituhr gearbeitet, die für eine regelmäßige Öffnung sorgt, oder es wird eine festgelegte Druckeinheit bestimmt.

Durch das Ventil lässt sich NPH mitsamt seinen Symptomen vollständig behandeln. Der Shunt wird unter anderem auch bei Demenz in Verbindung mit Altershirndruck genutzt, wobei eine vollständige Heilung hier aufgrund der vorliegenden Demenz nicht möglich wird, da die graue Hirnsubstanz bei diesen Patienten permanent erkrankt ist.