Die gängigsten Typen der Drainage

Unter Drainage versteht man Ableitungssysteme, die der Ableitung von Wundflüssigkeit, Blut oder Eiter aus Körper-, Wund- oder Eiterhöhlen dienen. Eine Drainage wird meist nach einer Operation gelegt, um Infektionen vorzubeugen.

Darüber hinaus können sie auch andere Funktionen erfüllen. Sie dienen der Überwachung von Nachblutungen oder führen zu Druckentlastung bei Flüssigkeitsansammlungen. Grundsätzlich wird zwischen Saugdrainagen und Drainagen ohne Sog unterschieden. Da bei der Anlage einer Drainage auch Komplikationen auftreten können, ist eine regelmäßige Kontrolle erforderlich.

Hier die 4 gängigsten Typen der Drainage:

1. Gummilasche/Silikon-Kurzdrain/Penrose

Verwendung: wird in oberflächliche Wundhöhlen eingelegt (z.B. bei einer Gallenblasenentfernung)

Hinweis: Die Drainage soll vorzeitigen Wundverschluss und damit einen Sekretstau verhindern.

Ablauf: Der Ablauf des Wundsekrets erfolgt ohne Sog. Das Sekret läuft entweder in eine Saugkompresse oder einen Drainagebeutel ab.

Fixierung: Die Drainage ist entweder mit einer sterilen Sicherheitsnadel oder einem Faden fixiert.

Entfernung: in der Regel 24-48 Stunden nach einer Operation. Es gibt jedoch auch Fälle, z.B. bei hoher Fördermenge, in denen die Drainage bis zu 6 Tage belassen wird.

2. Robinson Drainage

Verwendung: tiefer gelegene Wundhöhlen im Bauchbereich

Hinweis: Die Robinson Drainage ist ein geschlossenes Wunddrainagensystem, bei dem der Beutel nicht gewechselt werden kann.

Ablauf: Der Ablauf erfolgt ohne Sog. Das Sekret wird durch einen Ablaufstutzen entfernt.

Fixierung: Das Drainagerohr wird am tiefsten Punkt der Wundhöhle eingelegt und mit einem Faden auf der Bauchdecke fixiert.

Entfernung: nach einer Gastrektomie ca. am 5. Tag bzw. nach ärztlicher Anordnung.

3. Redon-Saugdrainage

Verwendung: Bei Gelenk-, Muskel- und Unterhautverletzungen. Auch eine Einlage in den Bauchraum ist durchaus üblich. Vorteil dieser Drainage: Durch den Sog wird ein schnelleres Verkleben bzw. Zusammenwachsen der Hautschichten gefördert.

Hinweis: Die Redon-Saugdrainage besteht aus 2 Bestandteilen, dem Schlauch und der Vakuum-Saugflasche. Die Vakuum-Saugflasche ist mit einer Klemme versehen, die erst nach dem Anschluss der Flasche an den Schlauch geöffnet wird. Wichtig für Sie ist dies bei einem Saugflaschenwechsel, denn auch hierbei wird erst die Saugflasche an den Schlauch angeschlossen und dann geöffnet.

Ablauf: der Ablauf erfolgt mit Sog. Der Schlauch hat am eingelegten Ende Löcher, durch die das Sekret angesaugt werden kann.

Fixierung: mit Pflaster oder einem Faden.

Entfernung: je nach Fördermenge nach 48-72 Stunden.

4. Saug-Spüldrainage

Verwendung: Die Saug-Spüldrainage dient der kontinuierlichen Spülung von infizierten Wundhöhlen. Über 1 oder 2 zuführende Drainageschläuche wird die Wundhöhle mit einer Lösung gespült.

Hinweis: Solche Drainagen dienen der mechanischen Wundreinigung und der Reduzierung von Keimen.

Ablauf: Die Spülflüssigkeit und das Wundsekret werden über großräumige Leitungen abgeleitet. In der Regel klemmen die Schläuche an einer Flasche mit Unterdruck. Manchmal werden die Ablaufschläuche abgeklemmt, damit die Spülflüssigkeit besser einwirken kann – dann ist natürlich auch kein Sog mehr vorhanden.

Entfernung: Die Liegedauer beträgt 5-8 Tage, ist jedoch abhängig vom Wundheilungsverlauf. Nach Beendigung dieser Behandlung wird zuerst die zuführende Drainage entfernt und nach vollständiger Sekretentfernung (ca. 2 Tage später) die Abführende.

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