Den häufigsten Ursachen von Zahnschmerzen vorbeugen

Zahnschmerzen sind besonders beeinträchtigend, weil sie durch gereizte Nerven entstehen, die extrem empfindlich sind. Wo Schmerzmittel normalerweise gut helfen, haben sie bei Zahnschmerzen wenig Wirkung, vor allem, wenn der Zahn bis ins Innere angegriffen ist. Wodurch werden die Beschwerden ausgelöst und wie lassen sich Zahnschmerzen vermeiden?

Auslöser von Zahnschmerzen

Schmerzen an den Zähnen werden aus sehr unterschiedlichen Gründen verursacht. Sie können durch Karies, Zahnfleischentzündungen, Wurzelentzündungen, kaputten Zahnschmelz und freiliegende Zahnhälse, Zahnfehlstellungen, nächtliches Zähneknirschen und nach einer Zahnbehandlung entstehen. Auch chronische Entzündungen der Kieferhöhlen können sich bis zu den Zähnen ausweiten und dort Schmerzen bereiten.

Eine der häufigsten Infektionen: Karies

Karies ist nicht nur eine der häufigsten Infektionen, die durch Bakterien verursacht werden, sondern auch die Ursache für die meisten schmerzhaften Beschwerden am Gebiss. Sie wird leicht von Mund zu Mund oder durch gemeinsam benutztes Besteck übertragen.

Die Milchzähne der Kinder können durch Kariesbakterien der Eltern geschädigt werden, wenn diese den Schnuller oder den Sauger der Flasche ablecken. Spülen Sie alles, was Säuglinge und Kleinkinder in den Mund nehmen,  lieber unter Wasser ab oder reinigen Sie es mit einem sauberen Tuch, wenn Sie kein Wasser dabeihaben.

Zucker greift die Zähne an

Verzehrt man über den Tag verteilt immer wieder zuckerhaltige Nahrungsmittel oder Getränke, werden die Zähne besonders anfällig für Kariesbakterien. Auch mangelnde Zahnhygiene trägt zur Zerstörung des Gebisses bei. Falsches Putzen ebenso: Wer zu heftig schrubbt, macht den Zahnschmelz kaputt.

Leider merkt man sehr spät, dass ein Zahn kariös ist, weil er erst wehtut, wenn die Karies das Dentin (Zahnbein) angreift. Verwenden Sie eine weiche Zahnbürste und eine Zahncreme, die den Zahnschmelz härtet. Produkte, die weiße Zähne versprechen, sollten Sie lieber meiden, da sie den Zahn auf die Dauer angreifen.

Wärme verschlimmert Zahnschmerzen

Nachts ist der Schmerz besonders schlimm, weil Bettwärme die Entzündung fördert. Selbst Zähne mit einer toten Wurzel können sich entzünden. Hier kann nur der Zahnarzt helfen. Bis zur Behandlung kühlen Sie die Wange von außen mit einem Gelkissen oder mit einem feuchten Lappen. Kauen Sie eine Nelke oder betupfen Sie den Zahn mit Nelken- oder Salbeiöl. Beides wirkt schmerzstillend.

Zahnfleischbluten sofort behandeln

Leiden Sie häufiger unter Zahnfleischbluten, kann dies ein Hinweis auf eine Entzündung der Zahntaschen sein. Sie muss unbedingt behandelt werden, auch wenn Sie noch keine Schmerzen haben. Da sich durch eine chronische Entzündung das Zahnfleisch zurückzieht, kann es den Zähnen schließlich keinen Halt mehr bieten.

Die Folgen sind tiefe Zahnfleischtaschen, in den Kariesbakterien Unterschlupf finden. Dort greifen sie nicht nur die Zähne an, sondern auch die Kieferknochen, wenn die Taschen  tiefer werden.

Durch sorgfältige Zahnhygiene mit einer weichen Zahnbürste, Zahnzwischenraumbürstchen und/oder Zahnseide können Sie einer Zahnfleischentzündung vorbeugen. Vermeiden Sie Tabakkonsum, da Rauchen das Zahnfleisch schädigt.

Zahnschmerzen als Symptome für andere Erkrankungen

Zahnschmerzen können auch auftreten, wenn andere Organe erkrankt sind, zum Beispiel bei

  • Herzproblemen wie ein Infarkt oder verengten Herzkranzgefäßen
  • Gürtelrose
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Entzündungen der Nasennebenhöhlen
  • Ohrenschmerzen

In diesen Fällen strahlen die Schmerzen aus anderen Körper- beziehungsweise Kopfbereichen in den Kiefer aus und simulieren dort Schmerzen. Wenn Sie sicher sind, dass Ihre Zähne in Ordnung sind, sollten Sie sich an Ihren Hausarzt wenden, um die Auslöser für die Beschwerden zu finden. Bei Verdacht auf Herzinfarkt muss umgehend der Notarzt gerufen werden!

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