So erkennen Sie bei Demenzkranken Schmerzen schneller und besser

Demenz bringt es mit sich, dass der Betroffene Schmerzen anders oder nur reduziert wahrnimmt. Für Pflegekräfte hat das zur Folge, dass sie seine Schmerzreaktionen, im Vergleich zum Gesunden, nur schwer beurteilen und einschätzen können. Die "Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V." (DGSS), hat einen Beurteilungsbogen veröffentlicht, der Ihnen bei dieser Problematik helfen kann.
Der Fragebogen betrachtet die folgenden Kriterien:
1. Atmung
Atemfrequenz, Atemtiefe und Atemrhythmus werden für die Beurteilung der Schmerzsituation herangezogen.
2. Negative Lautäußerungen
Dazu gehören alle akustischen Äußerungen, wie z. B. weinen, rufen, stöhnen oder ächzen.
3. Gesichtsausdruck
Der Gesichtsausdruck spiegelt häufig sehr detailliert wider, was sich in dem Betroffenen abspielt, ohne dass dieser es willentlich beeinflussten kann.
4. Körpersprache
Wie ist die Körperhaltung? Gibt es Zeichen für Angespanntheit, wie z. B. geballte Fäuste? Körpersprache manifestiert sich aus dem Unterbewusstsein, somit lässt sie auch beim Demenzkranken Rückschlüsse auf seine Befindlichkeit zu.
5. Trost
Hier gilt es zu beurteilen, ob sich der Betroffene aus seiner augenscheinlich negativen Haltung ohne weiteres hinausführen lässt oder nicht.
Grundlage für die Einschätzung ist eine 2-minütige Beobachtungsphase. Im Anschluss an diese füllen Sie den Fragebogen aus. Zum Schluss zählen Sie die vorgegebenen Punktwerte zusammen. Jeder Wert über 6 erfordert eine therapeutische oder medizinische Intervention. Näheres zum Bogen und zur DGSS finden Sie auf der Internet-Seite www.dgss.org. Dort steht Ihnen auch der Fragebogen (BESD – Beurteilung von Schmerzen bei Demenz) zum Download bereit