Demenz erkennen: Untersuchungsmethoden für eine Alzheimer-Diagnose (Teil 2)

Auch wenn man sich – meist als Angehöriger – ziemlich sicher ist, dass die Alzheimer-Krankheit vorliegt, so ist trotzdem eine fachärztliche Diagnose angeraten, schon um andere Ursachen mit ähnlichen Erscheinungsbildern von Demenz auszuschließen. Hierzu kommen zuerst einfache und je nach Zwischenbefund auch aufwändigere Untersuchungen in Frage.

Untersuchungsmethoden Alzheimer: Ärztliches Gespräch und körperliche Untersuchung

Bevor der Arzt mit der körperlichen Untersuchung beginnt, wird er den Patienten beziehungsweise den Angehörigen nach Beschwerden und auffälligen Verhaltensweisen befragen. So deutet z. B. eine Vernachlässigung des äußeren Erscheinungsbildes ohne es selbst wahrzunehmen oder eine Antworten auf eine Frage mit der Wiederholung der Frage auf „Morbus Alzheimer“ hin.

Bei der körperlichen Untersuchung wird insbesondere auf die Merkmale anderer Krankheiten oder Ursachen, welche ebenfalls Erscheinungen der Demenz hervorrufen können geachtet. Z. B. kann eine Dehydrierung (Austrocknung) zu kognitiven Ausfallerscheinungen führen oder ein auffälliges Zittern der Hände könnte auf die Parkinson-Krankheit hindeuten.

Untersuchungsmethoden Alzheimer: Neuropsychologische Tests

Mit dieser Art von Diagnose können kognitive Defizite im Bereich Gedächtnis, Denkvermögen, Alltagsbewältigung festgestellt werden. Z. B. wird im recht gebräuchlichen „Mini Mental Status Test“ (MMST) nach Wochentag und Datum gefragt, eine Anweisung (Papier in der Mitte zu falten) wird gegeben, oder eine einfache Rechenaufgabe gestellt.

Untersuchungsmethoden Alzheimer: Laboruntersuchungen

Mit Blut- und Urinuntersuchungen kann zwar die Alzheimer-Krankheit nicht diagnostiziert werden, aber andere Krankheiten wie Infektionen oder Stoffwechselstörungen könnten festgestellt und als Ursache von Demenz-Erscheinungen in Frage kommen.

Untersuchungsmethoden Alzheimer: Bildgebende Verfahren

Mit diesen Diagnoseverfahren können vor allem Hirntumore und Durchblutungsstörungen (z. B. durch Schlaganfall) oder ein Hydrozephalus (Wasserkopf) als Ursache der Demenz ausgeschlossen werden.
Zu den bildgebenden Verfahren gehören z. B. Computertomographie (CT) und Kernspintomongraphie (MRT, NMR)

Weitere Untersuchungen wie das Messen von Hirnströmen (EEG) oder die Untersuchung des Gehirn- und Nervenwassers (Lumbalpunktion) können bei Verdacht auf Entzündungen durch Viren oder Bakterien ebenfalls durchgeführt werden.

Fazit

Trotz der theoretisch großen Vielfalt an Diagnosemittel ist nicht zu befürchten, dass diese bei Verdacht auf Alzheimer im „Normalfall“ angewandt werden. Vielmehr werden sie vorwiegend dann eingesetzt, wenn die Ursache von Demenz-Erscheinungen bei anderen Krankheiten als „Morbus Alzheimer“ vermutet wird oder wenn mehrere Faktoren zusammenwirken.

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