Schlafstörungen bei Demenz

Mit zunehmendem Alter verändern sich die Schlafgewohnheiten. Auch viele Demenzerkrankte leiden unter Schlafstörungen und sind bereits frühmorgens hellwach oder irren gar nachts durch die Wohnung. Das ist weder für den Demenzerkrankten angenehm noch für die Angehörigen.

Schlafstörungen im Alter

Bei älteren Menschen ist der Schlaf in der Regel leichter als bei jüngeren Menschen – unabhängig von einer Erkrankung. Zwar werden viele Ältere schon früh müde und gehen entsprechend eher schlafen, sie wachen am nächsten Tag aber auch schon frühmorgens auf. Ein Grund dafür ist, dass ältere Menschen die sogenannte Tiefschlaf-Phase, die für die nächtliche Erholung sorgt, nicht mehr richtig erreichen.

Der ohnehin schon unruhige Schlaf wird unter Umständen zusätzlich durch Erkrankungen oder nächtlichen Harndrang gestört. Im Alter nehmen körperliche Störungen wie das Zucken der Beine zu, außerdem kann es zu kurzen Atemstillständen kommen.

Schlafstörungen und Demenz

Bei Demenzerkrankten erkennen Sie Schlafstörungen unter anderem daran, dass der Betroffene schon am frühen Abend unruhig wird und sich ins Bett legt, aber nicht einschläft. Auch nachts schläft er nicht tief und wacht immer wieder auf. Die Folge: Der Demenzerkrankte ist tagsüber müde und nickt immer wieder kurz ein.

Oft ist die sogenannte „innere Uhr“ durch den mit der Demenzerkrankung einhergehenden Zerfall der Nervenzellen zerstört. Deshalb kann das eine oder andere Nickerchen am Tag ebenfalls zu nächtlichen Schlafstörungen führen.

Um einen gesunden Schlaf zu fördern und die Schlafstörungen bei Demenz zu mindern, sollten Sie folgende Regeln beachten:

  1. Sorgen Sie dafür, dass der Demenzerkrankte einen geordneten Tagesrhythmus hat und unterstützen Sie seine „innere Uhr“ durch feste Rituale (Frühstück, Mittagessen, Abendbrot zu bestimmten Zeiten, Spaziergang immer um 15:00 Uhr etc.).
  2. Fördern Sie durch weniger Schlaf am Tag das Schlafbedürfnis am Abend. Außer dem halbstündigen Mittagsschlaf sollte der Demenzerkrankte tagsüber wach bleiben – schaffen Sie also genügend Anreize.
  3. Bewegung an der frischen Luft verhindert, dass der Demenzerkrankte tagsüber schläft, macht aber gleichzeitig müde für die Nacht.
  4. Begleiterkrankungen, die Schmerzen verursachen, aber auch Depressionen müssen behandelt werden, da sie Schlafstörungen oft zusätzlich fördern.
  5. Ältere Menschen werden durch eine Tasse Kaffee oft ruhiger, denn Koffein fördert die Durchblutung im Gehirn.
  6. Schlaffördernde Naturheilmittel oder – wenn gar nichts anderes hilft – Medikamente können nach Rücksprache mit dem Arzt gegeben werden, sollten aber wegen der Nebenwirkungen eher selten zum Einsatz kommen.

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