Schlechter Schlaf ist schlecht fürs Herz und den Blutdruck

Erholsam und entspannend sollten sie sein – unsere Nächte. Während des Schlafes hat der Körper Zeit, wichtige Aufräum- und Reparaturarbeiten durchzuführen. Auch verschiedene Stoffwechselvorgänge benötigen diese tägliche Ruhephase. Nach einem guten Schlaf fühlen wir uns erholt und voller Energie für neue Aufgaben. Viele Erwachsene und zum Teil sogar schon Kinder können aber nicht gut schlafen. Sie warten schon am Abend stundenlang auf den Schlaf oder liegen plötzlich mitten in der Nacht hellwach im Bett. Mediziner warnen nun: Schlechter Schlaf schädigt das Herz und hebt den Blutdruck.

Schlaflosigkeit verdoppelt das Herzinfarktrisiko

Die Hiroshima University in Japan hat im Rahmen einer Studie mit fast 13.000 Patienten, die unter Schlafstörungen litten, festgestellt, dass es bei langanhalten Schlafproblemen zu negativen Auswirkungen auf den Blutdruck kommt. Auch das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, steigt deutlich: Bei Patienten, die am Abend eine halbe Stunde oder länger auf den Schlaf warten, ist das Herzinfarktrisiko um mehr als 50 Prozent höher als bei „Sofort-Schläfern“. Auch wer nachts wiederholt aufwacht, kann Herzprobleme entwickeln, betonen die Wissenschaftler.

Gründe für den Effekt noch nicht belegt

Interessant ist, dass bisher nicht abschließend geklärt werden konnte, wie es überhaupt zu diesem Zusammenhang kommt. Man geht zwar einerseits davon aus, dass die Schlaflosigkeit Herz und Blutdruck negativ beeinflusst. Es sei aber andererseits nicht auszuschließen, dass die Schlafprobleme ein Hinweis auf eine bereits bestehende Erkrankung sein könnten, so die japanischen Experten. Auch wenn das Henne-Ei-Problem wohl noch eine Weile ungeklärt bleiben könnte, so scheint es doch klar, dass die Regeneration des Körpers und damit auch die Gesunderhaltung aufgrund der Schlaflosigkeit nur noch eingeschränkt gelingt. Das wiederum belastet das Herz-Kreislauf-System.

Bluthochdruck durch schlechte Nächte sehr wahrscheinlich

Wie bei sehr gestressten Patienten, erreichen auch schlechte Schläfer einen Zustand der nervlichen „Dauerreizung“. Der Organismus ist ständig auf Alarmstufe und kann nicht mehr in den Ruhemodus zurückgefahren werden. Das ist eine enorme Belastung, die sich auf Dauer in gesundheitlichen Problemen niederschlagen muss – da sind sich die Mediziner einig. Auch frühere Studien konnten diese Annahme klar belegen.

Genügend Schlaf am Stück ist eine wichtige Grundvoraussetzung für ein gesundes Herz und gute Blutdruckwerte. Schlafstörungen – ob beim Ein- oder Durchschlafen – müssen deshalb unbedingt ernst genommen werden.

Quelle: Dailymail

Bildnachweis: BillionPhotos.com / stock.adobe.com