Bluthochdruck-Prophylaxe: Blutdruck messen – aber richtig!

Ein zu hoher Blutdruck bleibt im Alltag oft unbemerkt, hat aber dennoch langfristig Folgen für den Betroffenen. Menschen, die gewisse Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen, viel Stress oder Vorerkrankungen in der Familie mitbringen, sollten regelmäßig ihren Blutdruck messen. Sinn macht das aber nur, wenn man es richtig macht.

Die Blutdruckmessung ist nicht kompliziert. Man kann sie unter gewissen Voraussetzungen ganz einfach zu Hause durchführen und erhält so einen guten Überblick über die persönliche Blutdrucksituation. Die beiden gemessenen Werte – der systolische und der diastolische Blutdruck – lassen sich mithilfe von Vergleichswerten verstehen und einordnen. Völlig unerfahrene Patienten sollten sich von medizinischem Fachpersonal einweisen lassen, um nichts falsch zu machen.

Welche Methoden gibt es und welche ist besser?

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Methoden zur Blutdruckmessung:

  • Auskultatorische Blutdruckmessung: Überwiegend beim Arzt durchgeführte, manuelle Messmethode. Eine am Oberarm angelegte Manschette wird aufgepumpt, bis sie die Arterie verschließt. Über ein Stethoskop an der Armbeuge kann der Messende beim Ablassen des Drucks die Korotkoff-Töne hören, die den systolischen und diastolischen Blutdruck wiedergeben. Die Messungen sind sehr genau und für alle Patienten geeignet.
  • Oszillometrische Blutdruckmessung: Vollautomatische Messmethode mit einem elektronischen Medizinprodukt. Das Aufpumpen der Manschette, das Ablassen der Luft und die Messung werden vollautomatisch durchgeführt. Die Ergebnisse erscheinen auf dem Display des Gerätes. Die Messungen sind ungenauer und die Geräte nicht für alle Patienten geeignet.

Wichtig für eine korrekte Messung ist die Verwendung einer passenden Manschette. Mit der manuellen Methode ist es eher schwierig, den Blutdruck bei sich selbst zu messen. Hierfür benötigt der Anwender also Hilfe durch eine zweite Person. Deshalb sind für den Heimgebrauch die vollautomatischen Geräte eher empfehlenswert, wenn die Manschette zum Armumfang passt.

Richtig messen – das sollte man beachten

Achten Sie auf diese Punkte, um eine möglichst exakte Messung zu erreichen:

  • Vor der Messung zur Ruhe kommen: Sitzen Sie mindestens fünf, besser zehn Minuten lang ruhig, sonst werden zu hohe Werte gemessen.
  • Der richtige Sitz der Manschette: Die größentechnisch passende Manschette sollte sich auf Herzhöhe befinden. Am besten legt man den Arm auf der Stuhllehne ab oder stützt ihn mit dem anderen Arm. Das gilt vor allem bei für Geräte, die am Handgelenk angelegt werden.
  • Schweigende Messung: Während der Messung sollte man ruhig und gleichmäßig atmen, nicht reden oder lachen, weil dies die Werte verfälschen kann.
  • Pause bis zur nächsten Messung: Viele Geräte sollten nach einer Messung für ein paar Minuten nicht benutzt werden. Erst danach können wieder korrekte Blutdruckmessungen vorgenommen werden. Die Bedienungsanleitung gibt Hinweise.
  • Beide Arme: Selten haben Menschen links und rechts unterschiedliche Blutdruckwerte. Anfangs sollte man daher beide Seiten messen, später nur noch die Seite mit den höheren Werten.

Erhält man trotz einer gründlichen Messung und bei Einhaltung all dieser Hinweise stark schwankende Blutdruckwerte oder passen diese nicht zum Befinden des Patienten, sollte man den Arzt aufsuchen. Eine 24-Stunden-Langzeitblutdruckmessung ist dann der beste Weg zu verlässlichen Blutdruckwerten.

Bildnachweis: Andrei Tsalko / stock.adobe.com