Urtikaria – Diese 7 Ernährungstipps sollten Sie berücksichtigen

Leiden Sie unter einer Urtikaria bzw. Nesselsucht müssen Sie vieles in Ihrem Alltag umstellen. Am wichtigsten ist dabei die Ernährung, da histaminhaltige Lebensmittel den Schub verschlimmern bzw. sogar erst auslösen können. Was eine Urtikaria bzw. Nesselsucht genau ist und worauf Sie bei Ihrer Ernährung unbedingt achten sollten, verrate ich Ihnen in diesem Artikel.

Zunächst einmal sollten Sie sich damit auseinander setzen, was eine Urtikaria bzw. Nesselsucht überhaupt ist und wodurch sie ausgelöst wird.

Was ist eine Urtikaria bzw. Nesselsucht?

Eine Urtikaria bzw. Nesselsucht ist eine Hauterkrankung, die sich durch runde, rote Flecken äußert. Diese sogenannten Quaddeln lösen einen intensiven Juckreiz aus, welcher von den Patienten oft als unangenehmste Begleiterscheinung genannt wird.

Die Gründe für diese Erkrankung sind vielfältig, oft werden immunologische Mechanismen, die Histamin freisetzen, als Ursache angenommen. Aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten können eine Urtikaria begünstigen. Unter Umständen leiden Sie auch an einer Histamin-Intoleranz. Dies wäre der Fall, wenn das Enzym Diaminoxidase (DAO), welches bei jedem Menschen für den Abbau von Histamin zuständig ist, bei Ihnen nicht in genügender Anzahl vorhanden wäre.

Tritt die Erkrankung zum ersten Mal bei Ihnen auf, müssen Sie umgehend einen Arzt konsultieren. Bei schweren Schüben, die teils auch mit Atemnot einhergehen, lassen Sie sich unbedingt ins Krankenhaus einliefern! Mit dieser Erkrankung ist nicht zu spaßen, da sie eine entsprechende Behandlung benötigt.

Haben Sie bereits mit einem Arzt gesprochen, gilt es, Ihren Alltag umzustrukturieren. Besonders in Fragen der Ernährung müssen Sie zukünftig leider auf Einiges verzichten.

Achten Sie auf diese Ernährungshinweise

1. Lang gelagerte Lebensmittel entwickeln viel Histamin.

Histamin entsteht durch den Umwandlungsprozess der Aminosäure Histidin. Dieses ist Bestandteil fast aller tierischen und pflanzlichen Lebensmittel. Je länger ein Lebensmittel aufbewahrt wird, umso mehr Zeit bleibt ihm für den Umwandlungsprozess, umso mehr Histamin wird also produziert. Aus diesem Grund sind Nahrungsmittel, die bereits einen langen Reife- oder Lagerungsprozess hinter sich haben, besonders hoch mit Histamin belastet.

Verzichten Sie unter anderem also unbedingt auf Sauerkraut, Oliven, Kapern, Salami, Wein und alte Käsesorten wie Emmentaler oder Schimmelkäse.

2. Alkohol verstärkt die Symptome einer Urtikaria

Alkohol verstärkt die Symptome einer Nesselsucht auf vielfältige Art und Weise. Zum einen sind die meisten Alkoholsorten besonders histaminreich. Die größte Histaminbombe überhaupt ist Rotwein – Streichen Sie diesen konsequent und ausnahmslos von Ihrem Speiseplan! Aber auch andere Weinsorten oder Sekt und Prosecco enthalten viel Histamin. Zudem enthalten die meisten Alkoholika auch noch weitere biogene Amine wie Cadaverin, Putrescin oder Tyramin, welche die DAO-Enzyme bereits so in Anspruch nehmen, dass für den Abbau des Histamins keine Ressourcen mehr übrig bleiben.

Zudem wird durch Alkohol die Durchlässigkeit des Darms erhöht, wodurch Histamin und andere biogene Amine leichter vom Darm in den Organismus übertreten können. Alkohol hat auch eine gefäßerweiternde Wirkung, wodurch es zum Blutdruckabfall und zu Erröten kommen kann.

3. Fleisch nicht lange und offen lagern

Wenn Sie Fleisch kaufen, achten Sie unbedingt darauf, dass dieses nicht lange und vor allem nicht offen gelagert wurde. Besonders vorsichtig müssen Sie bei zerkleinerten Fleisch- und Wurstwaren sein. Hackfleisch, Mettwurst, Brautwurst oder Schmierwurst müssen absolut frisch sein und gut gekühlt aufbewahrt werden. Am besten lassen Sie sich das Fleisch frisch durchdrehen.

Hinweis: Wärmen Sie Gerichte mit Hackfleisch nie 2-mal nacheinander auf!

4. Meiden Sie Nüsse

Nüsse sind bei einer Histamin-Unverträglichkeit eher ungeeignet. Sie enthalten hohe Konzentrationen anderer biogener Amine, welche die DAO-Enzyme bereits vollständig in Anspruch nehmen und somit den Abbau des Histamins anderer Lebensmittel hemmen.

5. Bei Milchprodukten nicht experimentieren

Die üblichen Milchprodukte wie Quark, Joghurt, pasteurisierte Milch oder Buttermilch stellen kein Problem für einen Nesselsucht-Patienten dar. Gefährlich sind aber Rohmilch sowie Milchersatzprodukte aus Soja wie Tofu.

6. Meiden Sie diese Obstsorten

Gefahrenlos essen können Sie Äpfel, Heidelbeeren, Kirschen, Pfirsiche oder Nektarinen. Vorsicht ist geboten bei Himbeeren, Kiwis, Papayas, Pflaumen, Orangen, Ananas, Bananen, Birnen, Grapefruit und vor allem bei Erdbeeren! Diese Obstsorten gelten als Histaminliberatoren – das heißt, sie setzen das in den Mastzellen gespeicherte körpereigene Histamin frei.

7. Fastfood enthält oft Glutamat

Besonders gefährlich sind für Sie Lebensmittelzusatzstoffe wie Glutamat, Hefeextrakt sowie Farb- und Konservierungsstoffe. Wo finden Sie diese am häufigsten? In Fastfood. Meiden Sie dieses also wo Sie nur können.

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