Das sind die 7 häufigsten Kreuzallergien

Weil sich die Allergie auslösende Substanzen von Pollen und gewissen Lebensmitteln sehr ähneln, reagieren manche Menschen mit Pollenallergie auch auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch. Fachleute sprechen in einem solchen Fall von einer Kreuzallergie.

Allerdings kommt diese Allergieform nicht nur in Verbindung mit Heuschnupfen vor. Auch andere Allergene können eine Kreuzallergie auslösen.

Grund für eine Kreuzallergie

Die Allergene einiger Pflanzen ähneln sich bezüglich ihres chemischen Aufbaus so stark, dass sie das Immunsystem mancher Menschen nicht unterscheiden kann. Sie leiden dann unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, deren Ursache eigentlich Heuschnupfen ist, der sogenannten pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie. Es gibt jedoch auch Allergieformen, die nichts mit Pollen zu tun haben, wie beispielsweise die Latexallergie, die häufig eine Kreuzallergie auf Kiwis zur Folge hat.

Typische Symptome können Juckreiz, Brennen oder Schwellungen der Augen oder Zunge sein. Auch Taubheit der Lippen bis hin zu Kehlkopfschwellungen mit Atemnot, heftige Hautreaktion oder Magen-Darm-Beschwerden sind möglich. Schlimmstenfalls kann eine Kreuzallergie eine lebensbedrohliche Körperreaktion, wie einen anaphylaktischen Schock auslösen, der immer einen Notfall darstellt.

Die häufigsten Kreuzallergien im Überblick

  1. Birkenpollen, Erle, Haselnuss: Apfel, Birne, Beerenfrüchte, Kirschen, Mandeln, Tomaten
  2. Gräserpollen: Getreideprodukte (Weizen, Gerste, Hafer), Sojaprodukte, Erdnüsse, Tomaten, Kiwi, Pfefferminze, Erbsen
  3. Beifußpollen: Küchenkräuter (z. B. Oregano, Petersilie, Dill), Zimt, Sellerie Karotten, Kümmel – Fachleute bezeichnen diese Kreuzallergie häufig auch als „Beifuß-Sellerie-Karotten-Gewürz-Syndrom“.
  4. Hausstaubmilbe: Meeresfrüchte (z. B. Krabben, Hummer, Garnelen, Muscheln), Tintenfisch
  5. Latex: Banane, Kiwi, Sellerie, Tomate, Feige, Papaya
  6. Zimmerpflanzen, wie Birkenfeige (Ficus benjamini), Gummibaum, Weihnachtsstern oder Christusdorn: Avocado, rohe Kartoffeln, Banane, Kiwi
  7. Vogelfedern: Ei, Geflügelfleisch, Innereien

Verdacht auf Kreuzallergie: was tun?

Sofern Sie vermuten, dass Ihre immer wiederkehrenden Beschwerden auf eine Kreuzallergie zurückzuführen sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, der sich auf das Fachgebiet spezialisiert hat. Anhand verschiedener Anamnesehilfsmittel, wie Ernährungstagebuch oder Fragebögen wird er zunächst mit Ihnen gemeinsam versuchen, mögliche Allergieauslöser herauszufinden.

Spezielle Tests vervollständigen die Untersuchung. Manche Kreuzallergien lassen sich medizinisch genauso behandeln, wie „normaler“ Heuschnupfen oder eine andere „einfache“ Allergie, wobei der Arzt in aller Regel sowohl dauerhafte Behandlungsmöglichkeiten ( z. B. Hyposensibilisierung) als auch kurzfristige Maßnahmen, die der Beschwerdelinderung dienen, raten wird. Weil jede Allergie sowohl bezüglich Auslöser als auch in Hinblick auf ihr Ausmaß individuell betrachtet werden muss, sind allgemeine Empfehlungen schwierig. Wir möchten Ihnen dennoch einige Tipps geben, wie Sie einer Kreuzallergie am besten begegnen.

Bewährte Strategien zur Vermeidung belastender Symptome

  • Als Pollenallergiker sollten Sie die Pollen, die Ihren Heuschnupfen auslösen genau kennen. Bitten Sie ihren Arzt deshalb um einen Allergietest.
  • Informieren Sie sich über die entsprechenden Allergene und finden Sie heraus, mit welchen anderen botanischen Allergenen diese verwandt sind. Auch hierbei unterstützt Sie Ihr Arzt oder ein Allergologe.
  • Führen Sie ein Ernährungstagebuch. So erkennen Sie noch genauer, welche Lebensmittel allergische Reaktionen hervorrufen. Diese sollten Sie dann von Ihrem Speiseplan streichen.
  • Informieren Sie sich über dauerhafte Behandlungsmöglichkeiten, wie die Einnahme von Antiallergika oder Hyposensibilisierung.
  • Falls Sie auf Medikamente angewiesen sind, nehmen Sie diese bitte regelmäßig ein.
  • Manchmal tritt die Kreuzallergie nur zu bestimmten Zeiten, wie etwa zur Pollensaison einer bestimmten Pflanze oder Pflanzengruppe auf. Das bedeutet, dass Betroffene nicht das gesamte Jahr über auf die entsprechenden Lebensmittel verzichten müssen, sondern lediglich während eines begrenzen Zeitraums. Beispielsweise können ein Birkenpollenallergiker im Herbst und Winter Äpfel essen.
  • Während der Pollensaison sollten Sie sich, so gut es geht, vor umherfliegenden Pollen schützen. Dazu gehört: Fenster tagsüber geschlossen halten, Pollengitter, Pollenfilter, Sport im Freien frühmorgens oder spätabends betreiben, Kleidung täglich wechseln, jeden Abend Haare waschen.
  • Manche Obst- und Gemüsesorten sind gegart oder geschält besser verträglich. Falls Sie beispielsweise unter einer Apfelallergie leiden, könnten Sie es mit Apfelkompott anstatt mit rohen Äpfeln versuchen. Manchmal genügt es auch, während der Pollensaison auf eine bestimmte Apfelsorte zu verzichten. Hier hilft nur: Ausprobieren!

Achtung! Sofern Sie von einer Allergie betroffen sind, sollten Sie beim Konsum von Alkohol zurückhaltend sein. Umfangreiche Untersuchungen haben bewiesen, dass der Genuss von alkoholischen Getränken die allergischen Reaktionen in aller Regel verstärkt. Das Gleiche gilt für körperliche Belastungen und Stress im Alltag. Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf sowie eine ausgewogene Ernährung können hingegen dazu beitragen, dass sich die Symptome einer Kreuzallergie weniger stark ausbilden oder dass sie von Betroffenen zumindest als weniger belastend empfunden werden.

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