Akupunktur: Kleine Nadeln, große Wirkung

Die Akupunktur ist eine sehr alte Heilmethode. Sie ist über 2.000 Jahre alt und ihre Ursprünge befinden sich in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Im Mittelpunkt der Heilmethode stehen besonders kleine Nadeln, die an verschiedenen Punkten in die Haut des Betroffenen gestochen werden. Obwohl die Wirkung kaum durch Wissenschaften belegt ist, helfen die Nadeln dennoch vielen Patienten.

Diese 4 Punkte wird der folgende Artikel behandeln:

  1. Die Sichtweise der traditionellen chinesischen Medizin
  2. Wissenswertes über die Akupunktur
  3. Die kleinen Nadeln und ihre Wirkung
  4. Bei welchen Problemen kann die Akupunktur helfen?

Die Sichtweise der traditionellen chinesischen Medizin

Befinden sich alle Elemente im menschlichen Körper in einem Gleichgewicht, dann ist der Mensch gesund. Dominiert eines dieser Elemente, dann wirkt es sich negativ auf den geistigen und körperlichen Zustand aus. Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin entstehen immer dann Schmerzen, wenn der Energiefluss im menschlichen Körper gestört ist.

Als Meridiane werden die Energiebahnen im Körper bezeichnet. Jede Energiebahn wird nach dem Organ benannt, dass sie durchfließt. Auf den Meridianen befinden sich direkt die Akupunkturpunkte.

Wissenswertes über die Akupunktur

Im chinesischen bedeutet das Wort Akupunktur „kleine Öffnung für das Qi“. Im Rahmen der Therapie werden durch Nadelstiche, Massagen, Wärme, Druck und Laserbestrahlungen bestimmte Energiepunkte aktiviert. Dadurch soll die Qi, die blockierte Energie, wieder besser fließen. Das bekannte Verfahren basiert auf einer taoistischen Lehre namens Ying und Yang. Diese beiden Begriffe sind die Voraussetzung für alles Leben und untrennbar miteinander verbunden. Zu den bekanntesten Arten der Heilmethode gehören die Ohr- und die Körper-Akupunktur.

Bei einer Körperakupunktur werden Nadeln in mehrere Stellen am Körper gestochen. Der Therapeut kann somit vollkommen individuell auf die Bedürfnisse seines Patienten eingehen. Besonders gut geeignet ist diese Methode bei verschiedenen chronischen Schmerzsyndromen. Die Ohrakupunktur eignet sich als Kurzbehandlung und wird unter anderem bei akut auftretenden Kopf- und Bewegungsschmerzen eingesetzt.

Die kleinen Nadeln und ihre Wirkung

In der Regel dauert eine Akupunktursitzung zwischen 20 und 30 Minuten. Die Patienten werden in der Regel bequem im Liegen behandelt. Auf den Tafeln und Körpermodellen sind alle Akupunkturpunkte und Leitbahnen genau dargestellt. Insgesamt gibt es mehr als 400 Akupunkturpunkte und diese liegen auf den Energiebahnen (Meridianen). Professionelle Akupunkteure kennen die wichtigsten Stellen und können sie bei den Patienten individuell erfühlen. Die feinen Nadeln haben einen geringen Durchmesser von 0,14 bis 0,3 mm. Sie sind deutlich kleiner als Nadeln, die zum Beispiel für Impfungen verwendet werden.

Der Akupunkteur sticht die feinen Nadeln in die ausgewählten Punkte ca. 10 bis 40 mm tief in die Haut. Um die Wirkung noch zu verstärken, kann der Therapeut die Nadeln drehen, erwärmen oder klopfen. Normalerweise ist der Einstich absolut schmerzfrei. Der Patient nimmt ein De-Qi-Gefühl, in Form von Taubheit, Kribbeln oder Druck, wahr. Meistens setzen die Therapeuten während der Sitzung nur wenige Nadeln. In besonderen Ausnahmefällen können bis zu 40 Nadeln verwendet werden. Manchmal wird die Akupunktur auch noch mit der Moxabustion kombiniert. Dazu wird die Haut des Patienten vor oder direkt während dem Setzen der Nadeln erwärmt.

Bei welchen Problemen kann die Akupunktur helfen?

Die traditionelle chinesische Medizin ist definitiv ganzheitlich orientiert und lässt sich somit individuell auf den Patienten zuschneiden. In vielen Fällen wird die Akupunktur mit anderen Teilen der chinesischen Medizin, wie zum Beispiel mit Massagen oder Kräuterheilkunde, kombiniert. Die Heilmethode kann unter anderem bei Allergien, Hauterkrankungen, Magen-Darm-Problemen, Migräne, Blutdruckstörungen und bei psychischen Erkrankungen helfen.

Natürlich hat die Akupunktur auch ihre Grenzen und vollbringt keine Wunder. Bei besonders schweren Erbkrankheiten oder schweren psychischen Störungen, kann die Heilmethode alleine nicht helfen. Bei vielen schulmedizinisch therapierten Krankheiten bietet sich aber auch eine begleitende Behandlung in Kombination mit der klassischen Medizin an.

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