Diese 4 Therapiemöglichkeiten haben Sie bei einer Hüftgelenksarthrose

Arthrose betrifft nach der Knieregion am zweithäufigsten die Hüfte. Risikofaktoren für die sogenannte Coxarthrose sind körperliche Fehlstellungen, die zu einer vermehrten Belastung des Hüftgelenks führen. Aber auch Übergewicht, Geschlecht und Alter sind nachweisliche Faktoren, die die Hüftgelenksarthrose begünstigen.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Hier werden Ihnen 4 wichtige Informationen für Betroffene vorgestellt.

  1. Bewegung
  2. Orthopädische Hilfsmittel
  3. Medikamente
  4. Operative Methoden

1. Immer in Bewegung bleiben

Ebenso wie andere Formen des Gelenkverschleißes ist eine Hüftgelenksarthrose leider nicht heilbar. Der fortschreitende Prozess lässt sich allenfalls verlangsamen oder im günstigsten Fall sogar stoppen. Gerade weil es sich um einen Abbauprozess im Körper handelt, müssen frühzeitig wirksame Maßnahmen ergriffen werden, um Beschwerden zu lindern und den Verlauf günstig zu beeinflussen. Und hier kommen Sie ins Spiel.

Eine der wirksamsten Therapiemöglichkeiten ist regelmäßige leichte Bewegung. Gerade im Anfangsstadium können Sie dadurch wirkungsvoll dazu beitragen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen oder ihn zu stoppen. Sport ist hier besonders wichtig, weil er die Durchblutung fördert und die Gelenke beweglicher macht.

Bitte achten Sie hier aber auf Sportarten, die die Gelenke nicht unnötig belasten. Empfehlenswert ist hier das Schwimmen oder eine einfache Aquagymnastik. Generell gilt: Lassen Sie sich hierzu am besten von Ihrem Arzt beraten. Besonders wenn Sie länger keinen Sport mehr getrieben haben, ist ein sanfter Einstieg das Mittel der Wahl.

2. Physikalische Therapie und orthopädische Hilfsmittel

Gute Therapiemöglichkeiten bei der Hüftgelenksarthrose bietet die physikalische Behandlungsmethode. Hier werden niederfrequente elektrische Ströme eingesetzt, die einen günstigen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben. Besonders bekannt ist hier die TENS-Therapie. Die Transkutane Elektrische Nerven-Stimulation ist ein anerkanntes Verfahren zur Schmerzlinderung.

Auch Wärme-, Kältetherapie oder Ultraschall können Ihnen wirkungsvoll helfen, den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen. Bei Hüftgelenksarthrose sind auch orthopädische Hilfsmittel eine gute Möglichkeit. Gehhilfen wie Stöcke oder Gehstützen entlasten hier Ihre erkrankten Gelenke und lindern den Verlauf.

3. Medikamente

Hier gibt es eine Vielzahl von Präparaten, die je nach Krankheitsverlauf und Schwere der Erkrankung eingesetzt werden können. Dazu zählen in jedem Fall die sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika, kurz NSAR. Als eine der medikamentösen Therapiemöglichkeiten verringern Sie nicht nur die auftretenden Schmerzen, sie helfen auch dabei, den entzündlichen Prozess in den Gelenken zu hemmen.

Weitere Therapiemöglichkeiten im medikamentösen Bereich sind kortisonhaltige Präparate. Bei der Hüftgelenksarthrose dämpfen sie übermäßige Entzündungsreaktionen. Auch Schmerzmittel können sehr hilfreich sein. Sprechen Sie hier, wie in allen Fällen der gegebenen Therapiemöglichkeiten immer mit Ihrem Arzt.

4. Operative Methoden

Da die Hüftgelenksarthrose nicht heilbar ist, gibt es bei fortgeschrittenem Verlauf häufig nur noch eine Methode – die Operation. Hier werden vom Chirurgen Hüftgelenksprothesen eingesetzt. Infrage kommen hier zwei verschiedene Verfahren – die Umformung und die Endoprothese. Wenn Sie unter einer minder schweren Form der Hüftgelenksarthrose leiden. wird der Facharzt eine Umformung empfehlen. Bei der sogenannten Umformung werden lediglich die Gelenke von Hüftkopf und Hüftpfanne angepasst. Diese Therapiemöglichkeit kommt aber nur infrage, wenn die Erkrankung sich noch in einem geringen bis mäßigen Ausmaß befindet.

Leiden Sie unter einer schwereren Form mit fortschreitendem Verlauf, ist die Endoprothese möglicherweise das Mittel zur Wahl.

Dieses operative Verfahren zählt zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen in Deutschland. Hier setzen die Chirurgen ein künstliches Implantat anstelle des betroffenen Hüftgelenkes. Als Therapiemöglichkeit bei Hüftgelenksarthrose wurde dieser Eingriff in den letzten Jahren deutlich verbessert. Sowohl die Operationsmethode als auch Material und Beschaffenheit der Implantate versprechen mittlerweile sehr gute Erfolgsaussichten. Beachten Sie hierzu dennoch die relativ lange Zeit der Rekonvaleszenz. Es kann Wochen bis Monate dauern, bis Sie wieder voll einsatzfähig sind.

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