Krampfadern: Definition und Entstehung

Krampfadern entstehen vor allem in den Beinen. Häufig sind sie harmlos und die betroffenen Patienten haben kaum Beschwerden. Jeder sechste Krampfadern-Patient benötigt allerdings eine medizinische Behandlung.

Krampfadern entstehen durch eine Schwäche des Bindegewebes, die zu einer Dysfunktion der Venenklappen führt. Venenklappen sind mit Ventilen vergleichbar, die im offenen Zustand das Blut hindurchlassen, im geschlossenen Zustand aber den Rückfluss des Blutes verhindern.

Krampfadern lassen sich leicht diagnostizieren, da sie im Allgemeinen oberflächlich unter der Haut liegen. Leidet ein Patient unter vielen Krampfadern, so spricht man in der Medizin auch von einem Krampfaderleiden oder einer Varikose.

So entstehen Krampfadern
Sind die Venenklappen in ihrer Funktion gestört, so wird der Rücktransport des Blutes zum Herzen gestört. Das Blut staut sich – gerade nach längerem Stehen oder Sitzen – vor allem in den Beinen und im Laufe der Zeit entwickeln sich die Venen zu Krampfadern. Auf jeden Fall fließt das Blut langsamer als in gesunden Venen und dies führt zu einem Rückstau in den Venen.

Abbildung 1: Venen und Krampfadern

Oberflächliche Venen liegen direkt unter der Haut. Tiefe Venen liegen in der Muskulatur. Verbindungsvenen verbinden oberflächliche und tiefe Venen. Das Blut fließt in ihnen aus den oberflächlichen in die tiefen Venen ab.

Gefördert wird die Entwicklung zu Krampfadern vor allem durch Bewegungsmangel, Schwangerschaften und Übergewicht. Insbesondere in Berufen, in denen man häufig steht, ist die Wahrscheinlichkeit, Krampfadern zu kommen, relativ hoch.

Weiter Gründe für das Entstehen von Krampfadern
Krampfadern können ferner entstehen, wenn der Abfluss des Bluts von oberflächlichen Venen in tiefer gelegene Venen behindert wird. Beispielsweise können Blutgerinnsel (Thrombose) oder Tumore zur Entstehung von Krampfadern führen.

Welche Venen sind von Krampfadern besonders betroffen?
Krampfadern betreffen häufig die großen Venen. In diesem Fall handelt es sich um sogenannte Stammvarizen. Sind kleinere Venen von den Krampfadern betroffen, entwickeln sich demgegenüber sogenannte Seitenastvarizen oder Besenreiser.

Abbildung 2: Krampfadern in den Beinen

Stammvarizen Seitenastvarizen Besenreiser
An der Oberfläche der Beine verlaufen zwei Hauptvenen, die man auch als Stammvenen bezeichnet. Sind beide Venen zu Krampfadern erweitert, spricht man von Stammvarikose. Es kann aber auch nur eine der Hauptvenen von Krampfadern betroffen sein.

Stammvarizen stellen mit über 80 Prozent die häufigste Form der Krampfadern dar.

Diese Form von Krampfadern entwickelt sich aus kleineren Venen, die astförmig von den Stammvenen abgehen.

Krampfadern entstehen vor allem aus den Seitenästen der großen Rosenvene. Sofern sie sich krankhaft erweitern, spricht man von einer Seitenastvarikose. Darüber hinaus können Seitenastvarizen auch zusammen mit Stammvarizen auftreten.

Bei diesen Krampfadern sind kleine Venen in der Haut betroffen, die einen Durchmesser von unter einem
Millimeter haben. Man findet sie vor allem an der Außenseite von Ober- und Unterschenkel oder der Innenseite des Knies. Zu erkennen sind sie an einer blau-rötlichen Verästelung.

Häufig erscheinen die ersten Krampfadern als kleine, bläulich verformte Linien unter der Haut. Da solche Anzeichen Hinweise auf eine Venenschwäche sein können, sollte man sie ärztlich untersuchen lassen.

Krampfadern in fortgeschrittenem Stadium bezeichnet man als Varikose. Die betroffenen Patienten klagen dann unter "schweren" Beinen, die zudem noch geschwollen sein können. Außerdem kann es zu Hautverfärbungen und Wadenkrämpfen kommen.

Auch wenn in den meisten Fällen die Beine betroffen sind, können Krampfadern durchaus auch woanders auftreten. Bei einem fortgeschrittenen Leberversagen erweitern sich zum Beispiel die Venen unter der Speiseröhrenschleimhaut, sodass sogar in der Speiseröhre Krampfadern entstehen können (sogenannte Ösophagusvarizen).