Kinderwunsch: Stimmt die Menge des Anti-Müller-Hormons?

Bei der Behandlung eines unerfüllten Kinderwunsches gibt es verschiedenste Hormon- und Blutwerte, die der Arzt zur Diagnostik verwendet. Das Anti-Müller-Hormon wird dabei zu Rate gezogen, um zu klären, ob die Frau überhaupt noch Kinder bekommen kann. Welche Werte was bedeuten und was Sie tun können, erfahren Sie hier.

Wenn der Arzt einen zu niedrigen Wert für das Anti-Müller-Hormon herausfindet, deutet das auf die nahende Menopause hin. Es zeigt die Aktivität der Eierstöcke an und ist bis etwa zum 30. Lebensjahr gleichbleibend. Danach sinkt der Spiegel. Bei einem AMH-Wert von unter 0,4 gehen die Kinderwunschzentren und Gynäkologen davon aus, dass eine natürliche Empfängnis nicht mehr möglich ist.

Er ist in der Fertilitätsdiagnostik deshalb so beliebt, weil er schon vor einem eindeutigen Absinken des FSH (Follikel stimulierendes Hormon) erkennbar ist und über den Zyklus hinweg nur einer geringen Schwankung unterworfen ist.

Normwerte des Anti-Müller-Hormons (AMH)

Zur Einstufung der Fruchtbarkeit einer Frau wird der Blutwert des Anti-Müller-Hormons bestimmt.

  • In der fruchtbaren Phase einer Frau liegt der Wert bei 1-10 µg/l
  • Eine eingeschränkte Funktion der Eierstöcke zeigt ein Wert von 0,4 – 1,0 µg/l an
  • Bei einem Wert von weniger als 0,4 µg/l soll die Menopause eintreten
  • Aufpassen! Der AMH wird auch in unterschiedlichen Einheiten angegeben. Wenn Ihr Wert in pmol/l oder ng/ml oder ganz anders gemessen wird, sollten Sie auf die richtige Umrechnung achten.

Ein niedriger Wert sagt aber auch aus, dass eine Frau einen höheren FSH Wert benötigt, damit ein Eisprung stattfinden kann. Der AMH kann bei manchen Frauen (vor allem mit einer Geschichte von PCO) schon früher absinken, als bei anderen.  Paaren mit einem niedrigen AMH wird häufig geraten, es sofort mit einer IVF zu versuchen, da die Zeit dränge und man nicht wisse, wie lange es noch gute Eizellen (Eibläschen) geben werde. Ist der AMH unter 0,4 sagen die meisten Gynäkologen, dass es zu spät sei.

Niedriger AMH – was tun?

Zwei Punkte sind besonders wichtig, wenn man den AMH betrachtet:

  • Erstens können die Messungen extrem unterschiedlich ausfallen. Woran das liegt, scheint noch nicht geklärt zu sein. Die Erfahrung zeigt aber, dass manche Frauen im einen Zyklus einen viel zu niedrigen, im anderen einen ausreichenden AMH-Wert haben. Und der AMH kann auch ansteigen, auch wenn dies selten beobachtet wurde. Mindestens zwei Messungen sind also sinnvoll.
  • Zweitens, bedeutet eine geringe ovarielle Reserve (also ein Wert von 0,4 bis 1,0) dass es noch Eizellen gibt. Und solange der Zyklus noch normal ist und ein Eisprung stattfindet, steht einer natürlichen Empfängnis auch nichts im Weg. Wer eine natürliche Kinderwunschbehandlung möchte, kann diese trotz niedrigem AMH versuchen.
  • Zudem wurde beobachtet, dass in Folge der Downregulierung bei der IVF der AMH sinken kann. Ob dies bedeutet, dass dabei Eibläschen zerstört werden, ist nicht eindeutig geklärt, es könnte aber darauf hinweisen.

Wer einen normalen Zyklus und einen regelmäßigen Eisprung hat, sollte sich trotz des niedrigen Wertes also erst einmal nicht beunruhigen lassen, sondern lieber eine zweite Meinung einholen. Für eine IVF oder ICSI mag es vielleicht zu spät sein, weil sich nicht mehr genügend Eizellen zur Reifung bringen lassen und somit die Chancen auf eine erfolgreiche künstliche Befruchtung zu gering sind. In der natürlichen Kinderwunschbehandlung besteht kaum noch eine Chance, wenn die Menopause angefangen hat, dies erkennt man am Ausbleiben des Eisprungs bzw. der Menses. Behandlung mit Homöopathie, Massage, Akkupunktur oder Hypnotherapie kann den AMH zwar nicht nach oben zaubern, aber es können alle Möglichkeiten, die noch bestehen ausgenutzt werden.

Fazit: In der homöopathischen Kinderwunschbehandlung kann man einen Eisprung so lange stimulieren, so lange noch Eizellen vorhanden sind. Genaue Angaben darüber kann leider weder die Schulmedizin mit Follikelcount oder AMH machen, noch die Naturheilkunde. Die gezielte homöopathische Behandlung kann dazu führen, dass der Zyklus sich normalisiert (28 Tage sind normal), dass die Hormonspiegel optimal aufeinander abgestimmt laufen und dass Scheiden-Milieu und Schleimbeschaffenheit zur Befruchtung beitragen. So kann auch bei einem niedrigen AMH die Chance auf einer natürliche Empfängnis maximiert werden.

Weitere Informationen zur natürlichen Kinderwunschbehandlung mit Fruchtbarkeitssmassage, Homöopathie und Qi-Gong:

Weitere Informationen zum Follikel-Count und AMH:

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