Teenager: Die erste Untersuchung beim Frauenarzt

Wenn Du Dich zum ersten Mal von einem Frauenarzt untersuchen lassen musst, weil Du Beschwerden hast, ist das sicher sehr aufregend oder vielleicht beängstigend für Dich. Selbst wenn Du Dich vorher informiert hast und vielleicht schon an einer Schnuppersprechstunde teilgenommen hast, ist eine Untersuchung doch etwas Anderes. Mit einer guten Vorbereitung ist jedoch alles halb so wild!

Denke daran, dass der Frauenarzt* Dich beim Untersuchen berühren muss, also ist es wichtig, sich vor dem Arztbesuch zu waschen oder zu duschen und frische Kleidung anzuziehen, um nicht zu „müffeln“. Falls Dich der Arzt vaginal untersuchen (durch die Scheide untersuchen) will, musst Du Dich in einer Kabine „untenrum“ frei machen. Das heißt, Du musst Hose/Rock und Slip ausziehen. Damit Du Dich auf dem Weg zum Untersuchungsstuhl nicht so nackt fühlst, zieh am besten ein langes Shirt an, das bis über den Po reicht.

Erste Tastuntersuchungen beim Frauenarzt

Wenn Du noch sehr jung bist oder noch keinen Geschlechtsverkehr hattest, wird der Arzt keine vaginale Untersuchung vornehmen, wenn es nicht absolut dringend ist. Meist beschränkt er sich darauf, den Unterleib von außen abzutasten. Wird eine vaginale Untersuchung notwendig, verwendet er einen oder zwei Finger, um durch die Scheide die Gebärmutter abzutasten. Mit der anderen Hand fühlt er die Organe auf der Bauchdecke. Dieser Vorgang tut nicht weh, wenn Du Dich ganz locker machst, indem Du ruhig atmest. Wenn Du Dich nicht wohl fühlst, sage dies dem Arzt unbedingt sofort!

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Erste Untersuchung beim Frauenarzt: So wird ein Abstrich gemacht

Leidest Du zum Beispiel unter starkem Ausfluss oder Juckreiz an der Scheide, musst Du Dich zur Untersuchung auf einen speziellen Stuhl legen und die Füße in zwei Halterungen stellen. Die Beine sind dabei weit gespreizt, damit der Arzt Dich leichter untersuchen kann. Oft reicht es, wenn der Frauenarzt mit einem Wattestäbchen eine Schleimprobe von der äußeren Scheide entnimmt.

Muss zum Beispiel die Gebärmutter untersucht werden, verwendet er ein angewärmtes, schmales Gerät, das man Speculum nennt. Davon gibt es verschiedene Größen. Mit dem Speculum entfaltet der Arzt die Scheide ein wenig, um die Schleimhäute beurteilen zu können. Dieser Vorgang sollte nicht wehtun! Hast Du trotzdem Beschwerden, teile dies dem Arzt sofort mit.

Mit einem langen Wattestäbchen nimmt der Arzt vorsichtig eine Probe vom Schleim der Scheide, der Gebärmutter oder des Gebärmuttermundes, je nachdem, welche Stelle Deine Beschwerden verursachen könnten. Einige Proben kann er selbst unter dem Mikroskop untersuchen, einige schickt er an ein Labor, das ausführlichere Tests durchführen kann. Die Untersuchung sollte ebenfalls nicht wehtun und dauert nur wenige Sekunden.

Untersuchung per Ultraschall auf dem Unterleib

Wenn Du zum Beispiel starke Regelschmerzen hast, muss der Frauenarzt herausfinden, woran dies liegen könnte. Dazu verwendet er manchmal ein Ultraschallgerät. Der Arzt gibt ein wenig Gel auf Deinen Unterbauch, sodass er mit einem Ultraschallkopf Kontakt bekommt und mit dem Gerät über die Bauchdecke gleiten kann. Das tut überhaupt nicht weh, es kitzelt höchstens ein bisschen.

Der Arzt kann mit dem Gerät Deine Gebärmutter und Deine Eierstöcke sowie Deine Blase sehen, indem er die übertragenen Bilder auf einem Bildschirm betrachtet. Anschließend bespricht er mit Dir, ob und was er gesehen hat und stellt Dir Möglichkeiten zur Behandlung vor. Man kann die Organe auch mit einem vaginalen Ultraschall anschauen, aber dies wird nur bei älteren Mädchen gemacht, die schon Verkehr hatten und wenn die Untersuchung notwendig ist.

*“Frauenarzt“ steht hier der Einfachheit halber auch für „Frauenärztin“.

Informiere Dich auch, wie Du Dich auf den ersten Frauenarztbesuch vorbereiten kannst.

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