Wochenbettdepression mit Schüßlersalzen unterstützend behandeln

Ist das Baby erst da, dann ist das Familienleben perfekt und schön. Aber dies ist leider nicht immer der Fall. Eine von zehn Müttern leidet nach der Geburt unter der sogenannten Wochenbettdepression. Mit der richtigen Dosierung und Einnahme der Schüßlersalze lassen sich die Symptome der Wochenbettdepression gut behandeln.

Bei der Wochenbettdepression handelt es sich um eine Sonderform der depressiven Störung, die bis zu 24 Monate nach der Entbindung bei der Mutter als auch beim Vater auftreten kann. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Stadien der postnatalen Verstimmung (dem sogenannten Baby-Blues), der Wochenbettdepression und der postpartalen Psychose.

Bei der postnatalen Verstimmung, dem Baby-Blues, kommt es zur Reizbarkeit, vermehrtem Weinen und Stimmungsschwankungen direkt in den ersten Tagen nach der Geburt. Es handelt sich hierbei um die milde Form der Wochenbettdepression. Medizinisch wird diese milde Form in aller Regel nicht behandelt, da diese nach einigen Tagen wieder von selbst verschwindet. Wir in der Naturheilkunde behandeln jedoch auch diese milde Form.

Bei der auftretenden Wochenbettdepression diskutiert die Medizin heute, dass es sich um eine hormonelle Umstellung direkt nach der Geburt handelt. Bereits vor der Schwangerschaft gibt der Anstieg des Hormons Progesteron (Gelbkörperhormon) an, dass die fruchtbaren Tage der Frau gekommen sind. Es lässt die Körpertemperatur um 0,5 Grad ansteigen. Der sogenannte Gelbkörper entsteht nach dem Eisprung. Dieses Hormon wird auch als das „Gute Laune Hormon“ bezeichnet und ist im Frauenorganismus ein wirkliches Multitalent.

Das ausströmende Östrogen baut die Schleimhaut des Uterus (Gebärmutter) während des Eisprunges auf und sieben Tagen nach dem Einsprung übernimmt das Progesteron das Zepter und sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut genügend Nährstoffe bekommt und sich verdickt. So kann sich das befruchtete Ei auch richtig in die Gebärmutterschleimhaut einnisten.

Das „Gute Laune Hormon“ wird im zweiten und auch dritten Trimenon (Schwangerschaftsdrittel) vom weiblichen Organismus vermehrt ausgeschieden. Es wirkt in dieser Schwangerschaftsphase anti-depressiv, schmerzreduzierend, gibt Energie (Schwung und Elan). Nach der Geburt sinkt dieser Progesteron-Spiegel im Blut rapide ab, sodass die Medizin heute darüber diskutiert, dass genau dieser Mangel die entsprechende Wochenbettdepression verursacht.

Symptome der Wochenbettdepression:

Die Symptome einer Wochenbettdepression beginnen meist schleichend. Zu ihnen zählen:

  • Verlust an Energie aufgrund der Appetitlosigkeit
  • Lustlosigkeit, Traurigkeit bis hin zur Apathie (Teilnahmslosigkeit)
  • Gefühl der Leere
  • ambivalente Gefühle dem Kind gegenüber, Gefühl eine schlechte Mutter zu sein
  • Desinteresse am Baby bis hin zu Tötungsgedanken (Selbstmord oder gar Tötung des Kindes)
  • Störungen und Lustlosigkeit des Sexuallebens
  • vielfältige körperliche Beschwerden mit unklarer Genese oder ohne fassbaren Befund: Cephalgie (Kopfschmerz), Herzbeschwerden, Rückenschmerzen und auch Ameisenlaufen in den Extremitäten (Arme und Beine)
  • große Reizbarkeit gegenüber dem Partner und auch Kindern mit und ohne Tremor (Zittern)
  • Vertigo (Schwindelanfälle)
  • Ein- und Durchschlafstörungen
  • Ängste den alltäglichen Anforderungen nicht gewachsen zu sein, bis hin zu Panikattacken, falls mal etwas nicht normal verläuft oder schief geht
  • sich selbst etwas antun (z. B. Selbstverstümmelung durch Ritzen in die Haut)

In der Regel können diese Symptome zwei bis drei Wochen anhalten. Sollten Sie sich darüber hinaus ausprägen und längerfristig entwickeln, muss aufgrund der Suizid-Gefahr und der Gefährdung des Säuglings eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus mit psychologischer Betreuung und medizinischer Behandlung in Betracht gezogen werden.

Die postpartale Psychose unterscheidet sich von der Wochenbettdepression durch die Stärke der Depression. Typische Symptome sind hier:

  • Persönlichkeitsveränderung: die Betroffene ist äußert unruhig und ist sehr ängstlich, sie findet alles befremdlich
  • sowohl Antriebssteigerung als auch Antriebslosigkeit
  • Verwirrung bis hin zum Realitätsverlust
  • auftretende Wahnvorstellungen
  • verstärkte Mord- und Selbstmordgedanken

Es versteht sich hier von selbst, dass die betroffenen Frauen auf jeden Fall in ärztliche Behandlung müssen und dort psychologisch als auch mit Antidepressiva zu ihrem eigenen als auch zum Schutz des Säuglings therapiert werden müssen.

Die „normale“ Wochenbettdepression kann innerlich mit den biochemischen Mineralsalzen nach Dr. med. W. H. Schüßler gut behandelt werden.

Schüßlersalze gegen die Wochenbettdepression

Mittel der ersten Wahl ist das biochemische Mineralsalz Nr. 5 Kalium phosphoricum D6, welches auch als Nährsalz der Nerven bezeichnet wird. Es stärkt die Nerven und beruhigt die unruhigen Gedanken.

Hinzu sollte auf jeden Fall das biochemische Mineralsalz Nr. 6 Kalium sulfuricum D6 eingenommen werden, da dieses Schüßlersalz die Leber in ihrer Struktur und Funktionalität stärkt. Bei Verstimmungen oder gar Depressionen sollte stets die Leber gleich mit behandelt werden.

Um einen ruhigen und auch erholsamen tiefen Schlaf zu gewährleisten, sollte die Betroffene neben den oben aufgeführten biochemischen Mineralsalzen auch die Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6 mit einnehmen. Des Weiteren entspannt es die Muskulatur und beruhigt mit der Nr. 5 Kalium phosphroicum D6 die Nerven.

Gesellen sich zu den oben aufgeführten Symptomen noch Ängstlichkeit, Traurigkeit und/oder Niedergeschlagenheit, so kann die Betroffene dies mit den biochemischen Mineralsalzen Nr. 2 Calcium phosphoricum D6 und Nr. 8 Natrium chloratum D6 gut in den Griff bekommen. Bei bestehender Apathie (Antriebslosigkeit) oder gar vermehrten Antrieb wirkt die Nr. 4 Kalium chloratum D6 harmonisierend.

Für ein gesundes Selbstvertrauen und positive Selbstwertgefühl kann dann die Betroffene zusätzlich das biochemische Mineralsalz Nr. 11 Silicea D12 den oben aufgeführten Schüßlersalzen hinzugeben.

Ich verordne meinen Patientinnen und auch den Lebenspartnern ein Mineral-Mix-Getränk aus den oben aufgeführten biochemischen Mineralsalzen. Hierzu werden je nach Symptomen jeweils 5 Tabletten der oben aufgeführten Schüßlersalze in einer 1-Liter-Glasflasche aufgelöst und täglich in kleinen Schlucken getrunken.

Die betroffene Mutter braucht auch keine Angst beim Stillen zu haben, denn die aufgeführten biochemischen Mineralsalze können dem Säugling keinen Schaden zuführen. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Dauer der Symptome. In der Regel bedarf es jedoch keiner längeren Therapie von mehr als drei Wochen.

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