Kolik beim Pferd mit homöopathischen Mitteln behandeln

Der Verdauungsapparat unserer Pferde ist sehr empfindlich und eigentlich an karges, trockenes Futter gewöhnt. Die Tiere müssen den ganzen Tag und in der Nacht ständig fressen. Diese Art der Futteraufnahme ist nötig, damit der Kot im Darm weiter geschoben wird. Störungen in diesem Verdauungsakt können zu einer Kolik führen, die man mit homöopathischen Mitteln begleitend behandeln kann.

Kolik beim Pferd

Es ist immer besser, einer Behandlung vorzubeugen. Koliken stellen immer noch eine der schlimmsten Erkrankungen für Pferde dar. Durch falsche, sehr konzentrierte Fütterung kann die Verdauung des Pferdes durcheinander geraten und Probleme auftreten.

Eigentlich ist der Verdauungstrakt des Pferdes auf karge und trockene Nahrung ausgerichtet, die es über 24 Stunden uneingeschränkt zu sich nimmt, wenn es die Möglichkeit dazu hat. Durch Stallhaltung und Fütterungen mit Getreide gerät der Gärungsprozess des Darmes schnell durcheinander. Zwei oder drei Fütterungen am Tag überlasten schnell den Magen und es ist verwunderlich, dass Koliken bei Pferden nicht noch häufiger auftreten.

Koliken kann man am besten vermeiden, indem man ständig frisches und sauberes Wasser anbietet, die Raufuttermenge erhöht und sie dem Gewicht anpasst (ca. 60% der Fütterung sollten aus Raufutter bestehen!) und die Ration des Getreides verringert.  Umso mehr Getreide gefüttert wird, umso höher ist die Anfälligkeit zu einer Kolik, darum ist die Reduzierung sehr wichtig wenn das Pferd dazu neigt.

Das Heu sollte zudem nicht zu fein sein und von guter Qualität, sowie staubarm. Bei der Fütterung sollte man darauf achten, dass das Heu nicht im Dreck liegt, damit beim Fressen nicht zu viel Sand und Erde mit gefressen wird, was ebenfalls wieder zu einer Kolik führen könnte. Fütterungswechsel sollten immer langsam vorgenommen werden, damit die Darmbakterien sich darauf einstellen können.

Natürlich ist eine ausreichende Bewegung ebenso wichtig wie eine adäquate Fütterung und eine ausreichende Entwurmung sollte ebenfalls angestrebt werden, damit der Darm nicht durch Parasiten angegriffen wird. Die Weiden sollten dementsprechend ständig vom Kot befreit werden, damit die Vermehrung der Parasiten sich im Rahmen hält.

Wie entstehen Koliken?

Koliken können durch Krämpfe der Darmmuskulatur ausgelöst werden, die Ursache sind meist Parasiten. Ebenso gibt es Anschoppungs- oder Verstopfungskoliken, die durch schlechtes Zerkauen der Nahrung oder durch die Fütterung (zu viel Getreide oder schlechte Qualität vom Heu oder zu viel Strohverzehr bei zu wenig Heuangebot, seltener Sand im Darm) ausgelöst werden. Gerade ältere Pferde neigen dazu, weil sie ihre Nahrung nicht mehr so gut zerkauen können.

Blähungskoliken treten auch gerne auf. Die Gasentwicklung kann durch Gras, das vom Rasenmäher gemäht wurde, ausgelöst werden oder durch zu viele Äpfel oder eine plötzliche Änderung in der Kraftfutterfütterung.  Im schlimmsten Fall können auch Thrombosen eine Kolik auslösen, wobei dann die Blutzufuhr eines Darmabschnittes unterbrochen ist und diesen lahm legt.

Der Tierarzt sollte auf jeden Fall hinzu gezogen werden, damit festgestellt wird, welche Art der Kolik beim Pferd vorliegt und dementsprechend behandelt werden kann, wenn es mit starken Schmerzen verbunden ist. In der Regel wird vom Tierarzt ein krampflösendes und eventuell ein Schmerzmittel gespritzt.

Homöopathie für Pferde bei einer Kolik

Die Homöopathie hält auch für eine Kolik beim Pferd einige Mittel bereit. Bei einer schweren und schmerzhaften Kolik kann Belladonna eingesetzt werden. Wurde die Kolik durch einen Futterwechsel oder eine Verstopfung, bzw. durch kaltes Wetter ausgelöst, wird Nux vomica das Mittel der Wahl sein.

Bei einer Kolik, die mit Blähungen einhergeht, die durch Futter ausgelöst wurde, kann Lycopodium helfen. Bei einer schweren Kolik mit einer Anschoppung oder Verstopfung sollte Opium versucht werden. Dies sind nur einige Mittel der Homöopathie, die eingesetzt werden können, weitere wären China (bei Blähungskolik), Colocynthis  (bei Krampfkolik) und Bryonia (bei Anschoppungskolik mit Verschlimmerung bei Bewegung).

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