Klassische Homöopathie: Das passende homöopathische Mittel und Mittelwechsel

In der Klassischen Homöopathie wird das passende homöopathische Mittel nach bestimmten Kriterien ausgesucht. Ist das richtige homöopathische Mittel (das Similimum) gefunden, kommt es in der Regel nicht zum Mittelwechsel. Wie kann man sich also die homöopathische Behandlung mit einem homöopathischen Mittel vorstellen?

Das passende homöopathische Mittel (Similimum)

Was bedeutet es, wenn Homöopathen von dem passenden homöopathischen Mittel sprechen? Warum heißt es Similimum? Das passende homöopathische Mittel ist mit seinem Mittelbild dem Bild des Patienten ähnlich. Das Mittelbild ähnelt den Beschwerden, Ängsten, Träumen, Vorlieben, Stärken, Abneigungen etc. des Patienten. Nur das ähnlichste Mittel, also das homöopathische Mittel, das in seinem Mittelbild dem Bild des Patienten am ähnlichsten ist, wird alle seine Symptome heilen.

Die Mittelwahl in der Klassischen Homöopathie

Durch die ausführliche Darstellung seiner Beschwerden, seiner Stärken und Schwächen, seiner Vorlieben und Abneigungen gibt der Patient dem Homöopathen einen tiefen Einblick in sein Wesen, in seine Art die Welt zu erleben und darüber wie er sich in der Welt erlebt. Dies führt gemeinsam mit der Art der Beschwerden, den Modalitäten und der Ätiologie den Homöopathen zum passenden homöopathischen Mittel.

Wenn das passende homöopathische Mittel (das Similimum) gefunden wurde, ist es in der Lage die Lebenskraft des Patienten so anzuregen, dass seine Beschwerden verschwinden können, unabhängig davon, welche Beschwerden er hat.

Die Suche nach dem richtigen homöopathischen Mittel – der Mittelwechsel

Dies klingt zunächst einmal banal, ist es aber in der Durchführung nicht. Häufig ist es sehr schwer, das richtige homöopathische Mittel zu finden und es vergehen nicht selten Monate bis das Similimum gefunden wird. Während der Suchphase wird der Homöopath natürlich zwangsläufig das homöopathische Mittel wechseln, bis er das richtige homöopathische Mittel gefunden hat.

Es kann aber auch passieren, dass ein gut gewähltes homöopathisches Mittel eine ganze Weile gut wirkt und viele Beschwerden des Patienten geheilt werden, während einige von dem Mittel unberührt bleiben. In diesem Fall wird auch ein klassischer Homöopath das homöopathische Mittel wechseln, auch wenn es dem eigentlichen Prinzip der Klassischen Homöopathie widerspricht.

Mittelwechsel – der Einsatz von miasmatischen Mitteln in der Homöopathie

Es gibt auch die Situation, dass ein gut gewähltes homöopathisches Mittel den Patienten nicht erreicht. Dies ist häufig der Fall, wenn eine miasmatische Belastung vorliegt, die vom verordneten homöopathischen Mittel nicht überwunden werden kann.

Hier ist es hilfreich, das miasmatische Mittel (beispielsweise Carcinosin oder Meddhorinum) als Zwischengabe zu geben, auch wenn es nicht das Similimum ist. Hier ist es allerdings üblich, dann wieder zum ausgewählten homöopathischen Mittel zurückzukehren, wenn das miasmatische Mittel die Heilungsblockade gelöst hat.

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