Insektenstiche: Was tun bei Bienenstichen?

Bienenstiche und Wespenstiche können auch gefährlich werden. Was tun, wenn ein Kind im Mund gestochen wurde und der Rachenraum zu schwillt? Wie sieht eine allergische Reaktion aus und was sind die Folgen? Was kann man tun, um diese zu vermeiden oder zu lindern?

Ein Bienenstich im Mund oder im Rachenraum

Bei einem Bienenstich im Mund oder sogar im Rachenraum kann es schnell zu einer starken Schwellung kommen. Hier droht Erstickungsgefahr. Vor allem bei kleinen Kindern oder Babys, aber auch bei Erwachsenen, muss sofort der Notarzt gerufen werden (Telefon: 112), wenn der Stich an einer Stelle ist, an der eine Schwellung die Atemwege verlegen könnte.

Bis zum Eintreffen des Notarztes wird Apis C30 alle 5 Minuten, 3 Globuli gegeben, bis die Schwellung abnimmt. Dann können die Abstände der Mittelgabe vergrößert werden. Zusätzlich kann eine kühlende Auflage mit Eis dabei helfen, die Schwellung zu mildern.

Allergische Reaktion auf Bienenstiche

Etwa 0,8 bis 4% der Deutschen leiden unter einer Allergie gegen Insektengifte. Der Schweregrad der Reaktion kann sehr unterschiedlich sein. Am häufigsten ist die Allergie auf Bienenstiche und Wespenstiche, Allergien auf Hornissenstiche sind relativ selten zu beobachten.

Eine Allergie kann sich relativ harmlos durch eine besonders starke lokale Schwellung bemerkbar machen, kann aber auch über Übelkeit und Erbrechen bis hin zum anaphylaktischen Schock gehen. Todesfälle sind in Deutschland aber selten. Sofort den Notarzt rufen, wenn die gestochene Person eines oder mehrere der folgenden Symptome bekommt:

  • Großflächige Schwellungen der Haut (z. B. der ganze Unterarm)
  • Kreislaufprobleme, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen
  • Atemnot, Herzklopfen
  • Angst, Panik
  • Schluckstörungen, Sprachstörungen, Heiserkeit
  • Blaufärbung der Haut, Kollaps

Erste Hilfe bei allergischer Reaktion auf einen Bienenstich

Homöopathische Mittel zur Behandlung des Bienenstichs werden erst dann eingesetzt, wenn die anderen erste Hilfe Maßnahmen getroffen wurden und der Notarzt unterwegs ist:

  • Stachel entfernen
  • Stelle kühlen
  • Patient hinsetzen
  • Beine hoch lagern
  • beruhigen
  • bei Kreislaufproblemen Schocklagerung (auf dem Boden liegend, die Beine auf einen Stuhl legen)
  • bei Ohnmacht stabile Seitenlage

Die Gabe von Apis mellifica C30 im 5-Minutentakt kann je nach Symptomen durch folgende Mittel ergänzt werden:

  • Aconitum C30, wenn die Situation als lebensbedrohlich empfunden wird und der Patient große Angst und Panik hat.
  • Veratrum album C30 bei einer Kreislaufkrise mit Blässe, kaltem Schweiß und Ohnmachtsneigung.
  • Carbo vegetabilis C30 bei einer Kreislaufkrise mit Blässe, Kälte und Atemnot (Luftmangel).

Alle Mittel werden anfangs im 5 Minuten Takt gegeben, bis sich eine deutliche Besserung bemerkbar macht. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die homöopathischen Mittel bei Notfällen entgegen ihrem landläufigen Ruf sehr schnell und sehr deutlich wirken bzw. Komplikationen verhindern können.

Hat ein Betroffener einmal eine allergische Reaktion gezeigt, sollte umgehend ein allergologisch geschulter Facharzt aufgesucht werden. Dieser kann die Insektengiftallergie diagnostizieren und verschreibt dem Patienten ein Notfallset, das dann natürlich vorrangig eingesetzt werden soll. Darin sind meist Antihistaminika, Cortison/Steroide und Adrenalin enthalten.

Fazit

Eine allergische Reaktion auf Bienenstiche kann gefährlich werden, wenn sie sich zum anaphylaktischen Schock ausweitet. Dies geschieht selten, ist aber lebensbedrohlich. Homöopathische Mittel können eine wertvolle Hilfe in solchen Notfällen sein, wenn nichts anderes zur Verfügung steht. Ein Notfallset und der Notarzt stehen aber in jedem Fall an erster Stelle.

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