Spät erkannte Borreliose? Nosoden wie Borrelia bieten Abhilfe

Im Internet kann man viel über die Vorbeugung von Borreliose und über die Maßnahmen bei entdecktem Zeckenstich lesen, auch darüber, dass Borreliose oft erst spät erkannt wird, wenn es schon zu schweren Krankheiten gekommen ist. Doch nur wenig erfahren wir darüber, dass sie sich effektiv mit Nosoden wie z. B. Borrelia kurieren lassen. Daher erfahren Sie hier nun alles über die Therapie von Borreliose.

Anstelle einer Impfung, die nur gegen FSME möglich ist, empfiehlt es sich, bei Verdacht auf eine Infektion durch Zecken Nosoden wie Borrelia und FSME einzunehmen.

Ursubstanz der Borrelia-Nosode

Die Nosode Borrelia enthält als Ausgangsstoff das Bakterium Borrelia Burgdorferi. Obwohl die Bateriengattung der Borrelien schon früher, von dem bekannten Straßburger Bakteriologen Amédée Borrel (1867–1936) entdeckt wurde, gelang es erst dem Bakteriologen Willy Burgdorfer 1981 den nach ihm benannten Erreger Borrelia Burgdorferi, die in Deutschland am häufigsten vorkommende Borrelienart, aus Zecken zu isolieren und nachzuweisen.

Borrelien-Infektion =  Lyme-Borreliose

Das Bakterium Borrelia burgdorferi gehört zu der Gruppe der Spirochäten. Mit dieser Borrelienart infizierte Zecken können die Lyme-Borreliose auslösen. Die Bezeichnung Lyme basiert darauf, dass zum ersten Mal 1975 in dem Ort Old Lyme in Connecticut, USA, ein gehäuftes Auftreten von Gelenkentzündungen bei jungen Menschen auf Zeckenstiche zurückgeführt wurde.

Unter anderen Bezeichnungen ist diese Erkrankung schon seit ca. 1880 in Europa bekannt: Erythema migrans = Wanderröte, Acrodermatitis chronica atrophicans = chronische, schrumpfende Hautentzündung an den Streckseiten von Extremitäten, Bannwarth-Syndrom =  schmerzhafte Nervenenzündung im Gesicht, an Rumpf und Gelenken mit Empfindungsstörungen und Lähmungen.

Bei der Lyme-Borreliose handelt es sich um eine Multisystem-(viele Organ-)Krankheit, die durch den Holzbock, eine Zeckenart oder – sehr selten – durch Stechmücken und Pferdebremsen übertragen wird. Bei Menschen, Säugetieren und Vögeln kann sie jedes Organ infizieren, befällt aber besonders Nervensystem, Muskeln und Gelenke und in geringerem Ausmaß Augen, Leber und Nieren.

Borreliose-Infektion: Krankheitsverlauf

Wenn uns eine Zecke gestochen und mit Borrelien aus der Gruppe der Spirochäten (große, schraubenförmige Bakterien) infiziert hat, können drei Krankheitsstadien der Lyme-Borreliose auftreten. Die Borreliose kann aber auch unauffällig oder zunächst beschwerdefrei verlaufen.

Es dauert unterschiedlich lange, bis in den verschiedenen Stadien die ersten Symptome erscheinen: Bei Stadium I Tage bis Wochen, bei Stadium II Wochen bis Monate und bei Stadium III sogar Monate bis Jahre.

1. Stadium: Lokalinfektion

Durch ihren Stich befördert die Zecke die Borrelien in den Körper, ca. 300-mal häufiger als den FSME-Virus.

Von der Einstichstelle breitet sich in etwa der Hälfte der Fälle ein heller, roter  Ring, in seiner Mitte blasser als am Rand, nach außen aus (daher der Name „Wanderröte“). Außer, dass manchmal ein Jucken oder Stechen zu spüren ist, schmerzt diese Rötung nicht.

Neben der Wanderröte können oft als Grippe verkannte Symptome auftreten, wie Erschöpfung, Fieber, Bindehautentzündung, Kopf- und Muskelschmerzen, Gelenkentzündung und Lymphknotenschwellungen.

2. Stadium: Streuung des Erregers          

Die Erreger breiten sich im Körper aus, wobei der/die Infizierte wiederum an grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen leiden kann, was es erneut erschwert, die Infektion zu erkennen. Durch die Streuung im Körper können die Erreger innere Organe wie das Herz, aber  auch Gelenke und Muskeln sowie die Nervensysteme befallen.

Oft kommt es zu brennenden Nervenschmerzen  – meist in der Nähe der Zeckenstichstelle, und Lähmungen wie z. B. des Gesichtsnervs, was sich als schiefes Gesicht äußert. Schwellungen, vor allem der Ohrläppchen, Störungen des Tast- und Sehsinns, Herzklopfen, hoher Blutdruck und rötliche Hauttumore können ebenfalls auftreten.

Da Borrelien sich nur kurz in Lymphe und Blut aufhalten, bevor sie sich im Bindegewebe niederlassen, entziehen sie sich schnell dem Immunsystem, aber auch der Einwirkung von Antibiotika. Daher kann die Erkrankung dramatisch fortschreiten und bleibende Organschäden hervorrufen.

3. Stadium: Chronische Infektion

Nach Monaten bis Jahren kann sich das Spätstadium der Borreliose entwickeln: Eine Gelenkentzündung, die sogenannte Lyme-Arthritis, kann auftreten, am häufigsten an den Kniegelenken. Die Entzündung kann nach ein bis vier Wochen wieder abklingen, aber nach Monaten oder Jahren wiederkehren.

Außerdem kann die Borreliose zu Hautveränderungen führen: In diesem Fall schwillt die Haut vor allem an den Streckseiten der Beine, mitunter auch der Arme, an und verfärbt sich blaurot. Später bildet sich das Unterhautfettgewebe zurück, die Hautdicke nimmt ab und die Hautgefäße beginnen durchzuscheinen. An den Gelenken kann dagegen der Faseranteil des Bindegewebes zunehmen.

In diesem Spätstadium der Lyme-Borreliose kann es ebenfalls zu einer Entzündung des Gehirns, geistigem Abbau, Lähmungen und Koordinationsstörungen kommen.

(Quelle: Wikipedia)

Merkmale von Lyme-Borreliose

(Laut Frans Vermeulen, aus dessen in Englisch verfassten Buches Monera, Kingdom of Bacteria & Viruses ich folgende Passagen übersetzt habe.)

Die Schriftstellerin Amy Tan, eine unter Borreliose Leidende, bezeichnet diese Krankheit als Terroristen in ihrem Körper und hat ihren Hund dazu abgerichtet, ihr zu verraten, ob der Feind, den sie sieht, wirklich existiert oder ob es sich nur um eine ihrer vielen, überfallartigen Einbildungen handelt.

Der Arzt Paul H. Duray beschreibt die Lyme-Borreliose so: Anfangs für eine Krankheit gehalten, die zuerst die Haut befällt und dann zu den Gelenken fortschreitet, wird Lyme-Borreliose als der große Nachahmer anderer Erkrankungen eingestuft, ähnlich wie früher die Syphilis.

Es gibt eine große Bandbreite von Symptomen, die man der Lyme-Borreliose zuordnet. Sie unterscheiden sich stark; ein Organsystem oder mehrere können betroffen sein und fortwährend werden neue Symptome beschrieben. Wie Syphilis kann Lyme-Borreliose lange Zeit verborgen und symptomfrei  bleiben, viele Jahre durch aufeinander folgende Stadien fortschreiten oder sich ständig dramatisch und unvorhersehbar wandeln.

Vielen Borreliose-Patienten wurden zuerst andere Krankheiten diagnostiziert, wie z. B. Arthritis, rheumatische Arthritis, Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerzkrankheit), chronisches Müdigkeitssyndrom, Multiple Sklerose, Lupus (autoimmune Bindegewebskrankheit), frühe ALS (fortschreitendes Zugrundegehen motorischer Nervenzellen), frühe Alzheimer Krankheit, Morbus Crohn und Reizdarmsyndrom.

So verwirrend ist die Bandbreite von Symptomen, dass ein Borreliose-Patient Folgendes bekannte: Während ein irregeleiteter Arzt in sein Buch über Borreliose schreibt, dass umso mehr verbreitet und sonderbarer die Symptome sind, desto eher sind die Beschwerden psychosomatisch, würde ich sagen, dass umso mehr verbreitet und sonderbarer die Symptome sind, desto wahrscheinlicher ist das Problem Lyme-Borreliose.

Verordnung von Borrelia

Viele Patienten kommen erst nach langer Leidensgeschichte zu mir, dann, wenn sie vergeblich Ärzte aufgesucht haben und sich selbst keinen Rat mehr wissen. Nicht selten erwähnen sie von selbst, dass sie von Zecken gestochen worden sind und äußern den Verdacht, dass ihre Symptome, dass sie sich z. B. auf einmal nicht mehr schmerzfrei bewegen können, durch eine Borreliose bedingt seien.

Dieser Verdacht auf eine Borreliose-Infektion und eine bestimmte Symptomatik reicht mir aus, meinen Patienten die aus dem Borrelien-Bakterium hergestellte Nosode Borrelia zu verordnen. Da eine Blutuntersuchung auf die Bildung von Borreliose-Antikörpern einen falsch positiven oder negativen Befund liefern kann, orientiere ich mich eher an Symptomen wie

  • wechselnde, insgesamt nicht heilen wollende Bewegungsapparat-Beschwerden,
  • extreme Empfindlichkeit, v. a. nachts im Bett: Manche Patienten berichten, dass sie sogar den Druck der Decke oder Kleidung auf ihrem Körper unerträglich finden,
  • Gefühl von brennendem Schmerz in Muskeln und Nerven,
  • Antriebsverlust und Erschöpfung,
  • Anfälle von geistiger Verwirrung, Nebel im Kopf,
  • plötzliche, ungewöhnliche Aggression von zuvor ausgeglichenen Menschen,

was mir – im Gegensatz zu den anderen, hier genannten Symptomen – bislang seltener begegnet ist.

Behandlung von Borreliose

Obgleich Borrelia die wichtigste homöopathische Arznei in der Behandlung von Borreliose darstellt, lässt sich diese Infektion effektiv nur durch ein umfassendes Ausleiten von belastenden Toxinen kurieren. Borreliose-Kranke, die sich nur mit Borrelia homöopathisch behandelt haben, konnten damit zwar vorübergehend ihre Symptome lindern, diese kamen aber nach einer Weile mit ihrer alten Heftigkeit zurück.

Ebenfalls auszuleiten sind daher Erb-, Medikamenten-/Impftoxine sowie die Toxine von erlittenen Infektionen – siehe das nun folgende Fallbeispiel.

Fallbeispiel (gekürzt):  Frau mit Lähmungserscheinungen und Herzpoltern

Eine Frau mittleren Alters kommt wegen chronischer Bronchitis, Tachykardie (Herzrasen) und hyperkinetischem Herzsyndrom (Symptomkomplex aus Bluthochdruck, schnellem Puls, verminderter Leistungsfähigkeit und Schwindel), Minderdurchblutung in den Armen, die sich häufig wie eingeschlafen anfühlen, und die sie dann nicht mehr gebrauchen kann, sowie Steife in Nacken und mitunter in einem Bein zu mir. Außerdem besteht bei ihr die oben beschriebene Empfindlichkeit: Sie kann nachts im Bett keine Schlafposition finden, bei der sie keine Beschwerden spürt.

Stark vereinfacht und gekürzt wiedergegeben ergibt die Anamnese folgende Befunde, denen ich die jeweils entsprechenden, homöopathischen Arzneien, meistens Nosoden, zuordne und die ich der Patientin verabreiche:

Befunde der Fallaufnahme Verordnete Arzneien
Pflichtbewusstsein, Gewissenhaftigkeit Carcinosinum cum Cuprum, Dysenteriae
Neigung zum Übertreiben, Unbeständigkeit Medorrhinum und Mutabilis Bacillus
Irritation des Verdauungstrakts Sycotic co.
Zeckenstiche Ledum und Borrelia-Nosode
Diphterie/Tetanus/Polio-Impfung Diphterie/Tetanus/Polio-Impfnosode
Masern/Mumps/Röteln-Impfung Masern/Mumps/Röteln-Impfnosode
Sepsis infolge einer äußerlichen Wunde Streptococcinum&Streptococcus haemolyt.
Einnahme von Schmerzmitteln Morphinum und Opium
medizinische Behandlung mit Cortison Cortisonum
Einnahme von Antibiotika Doxycyclin-Nosode und Penicillinum
Verletzung durch Tollwut-geimpfte Hunde Lyssinum
Minderdurchblutung, Haut-/Rückenleiden Variolinum
Gelenk-/Nervenschmerz, Müdigkeit Radium bromatum
Knochenleiden, stechende Schmerzen X-Rays

Einnahme der Arzneien

Bei der Fallaufnahme liste ich zunächst die benötigten Arzneien auf und entwerfe dann einen Therapieplan, nach dem die Arzneien nach und nach entsprechend dem Therapieverlauf einzusetzen sind. Hierbei bitte ich meine Patienten, beginnend mit zwei Arzneien, je 1 Globulus hiervon in einem Gefäß mit Plastikdeckel in Wasser aufzulösen und täglich einen Löffel von der Lösung einzunehmen. Nach und nach lasse ich sie – entsprechend dem Therapieverlauf – die weiteren, jeweils benötigten Arzneien hinzufügen.

So verfahre ich etwa zwei Wochen lang, bis Lyssinum, Radium bromatum, Variolinum und X-Rays an die Reihe kommen. Vor allem die ersten drei Arzneien – X-Rays kann, falls stechende Schmerzen bestehen, täglich wiederholt werden – darf man nur jeden 2. Tag einsetzen, wenn man den Heilungsprozess nicht beeinträchtigen oder unterbrechen will.

Herstellen einer zweiten Arzneilösung

Bevor eine dieser vier, soeben genannten Arzneien eingenommen werden soll, bitte ich meine Patienten, einen kleinen Teil der Wasserlösung in ein zweites Gefäß mit einem Schraubverschluss aus Plastik umzufüllen. Beide Lösungen sind mit Wasser und evtl. etwas Alkohol (zum Konservieren) aufzufüllen und kurz zu verschütteln.

In die eine der beiden, im täglichen Wechsel einzunehmenden Lösungen kann man dann zuerst X-Rays, in die andere Variolinum geben. Nach ein paar Tagen wiederum kann man der ersten Lyssinum und der zweiten Lösung Radium bromatum hinzufügen.

Erklärung zu dieser Therapieweise

Erst diese Vorgehensweise ermöglichte es mir, chronische Krankheiten effektiv therapieren zu können, sodass nach anfänglicher Besserung nicht auf einmal die alten Symptome, meistens schlimmer als zuvor, wiederkehren. Das oben erwähnte Fallbeispiel habe ich gewählt, weil sich die hier angewandte Kombination aus Arzneien häufig bewährt hat. Sie besteht aus

  • Erbnosoden (hier: Carcinosinum cum Cuprum und Medorrhinum),
  • Impfnosoden (hier Diphterie/Tetanus/Polio und Masern/Mumps/Röteln),
  • aus Bakterien und Viren hergestellten Nosoden (hier: Borrelia-Nosode,
  • aus Medikamenten gewonnenen Nosoden (hier: Cortisonum, Doxycyclin und Penicillinum, Opium und Morphinum),
  • tief wirkenden Strahlen-Nosoden (hier: Radium bromatum und X-Rays) sowie
  • Darmnosoden [hier: Dysenteriae (co.), Mutabilis (Bacillus) und Sycotic (co.)],

die teils auf Gemüt, Verdauungstrakt und Schleimhäute generell wirken und teils als Drainagearzneien dienen, d. h. sie helfen, die mithilfe der Nosoden gelösten Toxine auszuleiten.

Therapieverlauf

Gleich zu Beginn der Therapie scheint die stark geschwächte Patientin sich zu erholen und an Vitalität zu gewinnen, dann machen sich jedoch die alten, nicht abgearbeiteten Symptome, wie z. B. Herzsensationen (starkes Wahrnehmen der Herztätigkeit), wechselnde Lähmungserscheinungen in den Armen und mitunter in einem Bein und Hautödeme, die an die frühere Sepsis erinnern, wieder deutlich bemerkbar. Zudem treten Symptome wie starke Schleimbildung und Hautpickel auf.

Ein typischer Therapieverlauf, bei dem nur dann der Heilungsprozess zügig fortschreiten kann, wenn die Patienten die benötigten Homöopathika erhalten, ansonsten stockt – wie hier – der Heilungsverlauf. Ich führe diese Blockade darauf zurück, dass die Patientin Schmerz- und Betäubungsmittel-Injektionen auf Morphin- und Opium-Basis erhalten hat und die Toxine dieser intensiven Medikamentengaben ihre Selbstheilungskräfte überfordert und gehemmt haben. Sobald sie die beiden aus Morphin und Opium hergestellten Nosoden Morphinum und Opium ihren beiden Wasserlösungen hinzufügt und sie täglich einnimmt, verschwindet eine Beschwerde nach der anderen.

Fazit

Konsequentes Ausleiten von Krankheitserreger- und Medikamenten-Toxinen hilft, das überforderte Immunsystem, was ab einem bestimmten Level alle möglichen, heftigen Symptome hervorruft, zu entlasten, zu reaktivieren, sodass es wieder seine Funktion erfüllen und Beschwerdefreiheit herstellen kann.

Dies funktioniert bei lange bestehenden Beschwerden am besten, wenn man in den ersten Monaten bis Jahren – je nach Dauer der Erkrankung – fast täglich (kleine Unterbrechungen tolieren die Selbstheilungskräfte meistens) eine Gabe von seiner jeweiligen Wasserlösung einnimmt.

Anders verhält es sich in der Regel bei akuten Erkrankungen wie Unfällen und Verletzungen: Hier reicht häufig eine kurzzeitige Therapie, mitunter sogar eine punktuelle Behandlung, aus.

Weitere Informationen zur Behandlung chronischer Erkrankungen mit Nosoden erhalten Sie hier:

Bildnachweis: Falk / stock.adobe.com