Die Ringeltaube als homöopathisches Mittel einsetzen

In der klassischen Homöopathie kommen mitunter auch Vogelmittel zum Einsatz. Lesen Sie hier bei welchen spezifischen Beschwerden die Ringeltaube angewendet wird und welchen anderen homöopathischen Mittelbildern das Mittelbild der Ringeltaube ähnelt.

Rückzug nach Gewalterfahrung

Menschen, die das homöopathische Mittel Ringeltaube benötigen, haben meist in irgendeiner Weise Gewalt erfahren oder wurden sehr lange von einem anderen Menschen dominiert. Ein anderer Mensch hat ihnen gesagt was sie zu tun haben, und sie haben seine Wünsche erfüllt. Menschen, die als Konstitutionsmittel Ringeltaube brauchen, sind sehr freundlich. Meist erfüllen sie auch noch die Wünsche von ihren Feinden, um diese gnädig zu stimmen.

Sie sind häufig gläubig oder spirituell interessiert. Gewalt lehnen sie ab und haben sie zu viel Gewalt erfahren, ziehen sie sich vollkommen in sich zurück. Bei Kindern kann dies das Bild von einem geistig zurückgebliebenen Kind ergeben. In der Regel liegt aber keine unterdurchschnittliche Intelligenz vor, sondern das Kind möchte einfach mit der für ihn zu grausamen Umwelt nichts mehr zu tun haben.

Kummer, Nachgiebigkeit, Schüchternheit

Menschen, die als homöopathisches Mittel Ringeltaube brauchen, sind von besonderer Schüchternheit. Aus Angst sich zu zeigen und verletzt zu werden halten sie sich sehr stark zurück. Meist haben sie mit einem stillen Kummer zu tun, den sie nicht überwinden können. In engen Beziehungen sind sie äußerst nachgiebig. Lieber geben sie bei ungleichen Wünschen mit dem Partner gleich nach, um einen möglichen Streit zu vermeiden.  

Ringeltaube im Vergleich mit anderen homöopathischen Mitteln

Das Mittelbild der Ringeltaube hat Ähnlichkeiten mit dem Bild von Staphisagria, dem Bild von Carcinosin und dem von Barium carbonicum. Die Ähnlichkeit mit Staphisagria liegt in der Nachgiebigkeit und der Ablehnung von Gewalt. Gleichzeitig wird die eigene Wut stark unterdrückt. Während Staphisagria-Persönlichkeiten von Zeit zu Zeit einen starken Wutausbruch erleben, bleibt ein Mensch, der Ringeltaube braucht, stumm.

Kränkungen und Beleidigungen werden möglichst still und allein verarbeitet. Dies kann zu Beschwerden im Urogenitalbereich führen, wie Zystitis, Entzündung der Harnröhre, der Vagina und dem Gefühl der Zusammenschnürung der Vagina.

Vergleich mit Carcinosin

Das homöopathische Mittelbild der Ringeltaube ähnelt in vielem dem Mittelbild von Carcinosin. Die Nachgiebigkeit und die Schüchternheit finden wir auch im Mittelbild von Carcinosin. Auch Carcinosin-Menschen leiden unter der Grausamkeit der Umwelt.

Sie versuchen auch noch zu den Menschen nett zu sein, die ihnen nicht wohl gesonnen sind. Während carcinogene Menschen sich immer weiter im Kontakt selbst aufopfern, ziehen sich Ringeltauben-Persönlichkeiten immer mehr zurück.

Vergleich zu Barium carbonicum

Ein Kind, das Ringeltaube als homöopathisches Konstitutionsmittel braucht, kann wirken wie ein Barium carbonicum-Kind. Auch ein Barium-Kind ist sehr schüchtern und nachgiebig. Es hält sich mit Äußerungen zurück. Seine Zurückhaltung entsteht aber hauptsächlich aus einem unsicheren Selbstbewusstsein.

Es hat Angst etwas Dummes zu sagen oder durch das was es sagt, zu zeigen, dass es gar nicht richtig verstanden hat, worum es geht. Ein Ringeltauben-Kind kann dem stattfindenden Gespräch in der Regel gut folgen, hält sich aber aus Angst vor Verletzungen durch die Außenwelt zurück.

Fazit: Das homöopathische Mittelbild der Ringeltaube enthält viele Eigenschaften die auch in den Mittelbildern von Staphisagria, Carcinosin und Barium carbonicum enthalten sind.

Besonders charakteristisch für die Ringeltaube ist der Rückzug von der Welt, weil diese zu brutal ist oder als zu brutal empfunden wird. Aggressionen und Auseinandersetzungen werden vermieden. Häufig gibt es eine starke Hinwendung zu einer Religion oder einer spirituellen Richtung.

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