Das homöopathische Mittel Natrium chloratum

Natrium chloratum ist als Salz eines der wichtigsten Mineralien in unserem Körper. Natrium- und Chlorid-Ionen sind unverzichtbar für die Funktion des Körpers.

Geraten die Natrium- und Chloridionen aus dem Gleichgewicht, äußert sich das meist in sich eher langsam entwickelnden, belastenden Erkrankungen.

Typisch sind auch emotionaler Kummer und ein Heißhunger auf Salziges.

Herkunft

Sehr reines Salz lässt sich in der Natur am ehesten in Salzbergwerken finden. Es kann aber auch aus dem Meerwasser durch Verdunstung gewonnen werden. Dann enthält es weitere Mineralien und Spurenelemente. In der Homöopathie kommt Steinsalz zum Einsatz.

Es wird in Wasser gelöst, aufgekocht und gefiltert. Dann verdunstet das Wasser und der Rest wird in homöopathische Zubereitungen verarbeitet.

Potenzen und Darreichungsformen

Die niedrigen Potenzen D6 und D12 kommen bei Natrium chloratum besonders häufig zum Einsatz. Aber auch höhere Potenzen wie C30 oder C200 werden je nach Anwendungsgebiet hin und wieder genutzt.

Krankheitsbilder und Einflussfaktoren

Das überall im Körper verbreitete Salz passt in Form der homöopathischen Darreichungsform zu vielfältigen Krankheitsbildern und Patiententypen.

Vor allem bei Beschwerden, die sich als Folge eines langanhaltenden Kummers entwickelt haben, passt das Mittel oft bestens:

  • dumpfe Kopfschmerzen mit Sehstörungen
  • Hautveränderungen wie Zahnfleischentzündungen, Geschwüre, Schuppenflechte oder Warzen
  • Verdauungsstörungen mit saurem Aufstoßen oder Verstopfung
  • Erkrankungen mit starker Schleimbildung wie Erkältungen

Die Natrium-chloratum-Patienten sind oft an ihrer breiten Statur, einer blassen Haut und wässrigen Augen zu erkennen. Sie wirken meist launenhaft, obwohl sie sich bemühen, ihre Gefühle zu kontrollieren und nicht zu zeigen.

Auch wenn sie Nichtbeachtung übelnehmen, ziehen sie sich oft selbst zurück und meiden Kontakte zu anderen.

Anwendungsgebiete

Unzufriedenheit und Kummer begleitet von äußerlichen Beschwerden und großem Durst sind oft ein Indiz für eine Natrium-chloratum-Erkrankung. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Depressive Zustände wie Herbstdepression: Gefühl der Enttäuschung und Unzufriedenheit kombiniert mit Gereiztheit, niedriger Blutdruck und Verstopfung
  • Lippenherpes: ausgelöst durch Stress oder als Begleitung einer Erkältung
  • Erkältung & Fließschnupfen: mit häufigen Niesanfällen, chronischem Schnupfen
  • Hautausschläge: Fieberbläschen, Sonnenallergie oder Nesselsucht mit starkem Juckreiz und wässrigen Absonderungen
  • Haarausfall: bei eher fettigem Hauttyp, vor allem an der Stirn
  • Menstruationsbeschwerden: schmerzhafte, unregelmäßige Periode, Reizbarkeit und Depression
  • Kopfschmerzen: über den Augen, mit Sehstörungen, morgens am schlimmsten

Vielen Patienten tut es während der Natrium-chloratum-Gabe gut, wenig zu essen, die Haut mit kühlem Wasser zu waschen und sich an der frischen Luft aufzuhalten. Zu einer Verschlechterung führen oft Sonne, Licht und Hitze. Aber auch Geräusche, Anstrengungen und seelische Belastungen verschlechtern den Zustand.

Dosierung und Anwendung

Wiederkehrende, aber bisher nicht chronische Beschwerden werden mit dreimal täglich fünf Globuli der Potenzen D6 oder D12 bei Erwachsenen und Kindern behandelt. Babys und Kleinkinder erhalten nur drei Globuli. Alternativ ist auch die Gabe von D30 einmal pro Woche geeignet. Chronische Beschwerden behandelt man am besten mit hohen Potenzen ab C30 und einmaliger Gabe.

Schwangerschaft, Stillzeit und Baby

Während der Schwangerschaft kommt Natrium chloratum oft als Konstitutionsmittel zum Einsatz. Müdigkeit und Blutarmut sowie Schlaflosigkeit und übermäßige Sorgen bis hin zur Schwangerschaftsdepression sind passende Indikationen.

Auch Hautprobleme wie Lippenherpes bei der Mutter oder Milchschorf bei Babys reagieren oft sehr gut auf das Mittel. Babys, die auf Milch, Eier oder Getreide in der Muttermilch mit Bauchkrämpfen reagieren, sprechen meist gut auf Natrium chloratum zur Beruhigung an.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Als körpereigener Stoff ist Natrium chloratum grundsätzlich gut verträglich. Nebenwirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen sind deshalb nicht bekannt. Allerdings ist das Mittel oft nicht so leicht auszuwählen und schlägt dann nicht wie erwartet an.

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