Das homöopathische Mittel Coffea

Eine in Europa nicht heimische Pflanze, die trotzdem schon lange homöopathisch genutzt wird, ist der Kaffee – lateinisch Coffea. Genutzt werden wie auch beim Lebensmittel Kaffee und in der Kosmetikindustrie die Früchte der immergrünen Kaffeebäume und Sträucher. Eingesetzt wird Coffea gegen verschiedene Arten von Schmerzen sowie bei Nervosität und Schlafstörungen.

Herkunft

In Äthiopien und im Sudan liegen die tropischen Hochländer, wo der Kaffee ursprünglich herkommt. Heute wird er überall auf der Welt in den Subtropen und Tropen in großen Plantagen kultiviert. Während als Genussmittel die fermentierten, gerösteten und gemahlenen Bohnen genutzt werden, kommt in der Homöopathie die rohe Bohne zur Anwendung.

Potenzen und Darreichungsformen

Die mittleren Potenzen wie D6 und D12 sind bei Coffea die am häufigsten genutzten Zubereitungen. Aber auch höhere Potenzen haben ihre Einsatzgebiete. Der homöopathisch genutzte Kaffee kann mit den Lebensmitteln Kaffee und schwarzem Tee Wechselwirkungen eingehen, was bei der Anwendung zu beachten ist.

Krankheitsbilder und Einflussfaktoren

Der Kaffee gehört zu den homöopathischen Mitteln, deren Krankheitsbilder zum Teil die Auswirkungen einer Überdosierung widerspiegeln:

  • Unruhe und Nervosität
  • Schlaflosigkeit
  • leichte Erregbarkeit und Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Zahnungs- und Ohrprobleme

Der typische Coffea-Patient ist sehr unruhig, fast zappelig und häufig sehr aktiv. Er reagiert stark auf Einflüsse von außen wie Geräusche, Gerüche oder emotionale Situationen. Ganz oft sind Coffea-Patienten auch hypersensibel und sehr schmerzempfindlich.

Anwendungsgebiete

Die üblichen Einsatzgebiete für Coffea als typisches Haus- und Kinder-Homöopathikum umfassen:

  • Unruhe / Nervosität: Hyperaktivität, Zappeligkeit und schlechte Konzentration
  • Schlafstörungen: Hellwach, Geist immer am Arbeiten, während des Schlafes intensives Träumen, häufiges Aufwachen
  • Zahnungsprobleme & Schmerzen: beim Zahnen im Babyalter mit roten Backen
  • Zahnschmerzen: stechende, immer wiederkehrende Schmerzen, rote, heiße Wangen

Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe sind für den Coffea-Patienten die wichtigste Maßnahme. Sich Hinlegen, Stille und Wärme führen meist zu einer Verbesserung. Demgegenüber gibt es viele Dinge, welche den Zustand verschlechtern: Aufregung, Lärm und Gerüche, Kälte, Wind und Zugluft sowie Berührungen sind als negative Faktoren zu nennen. Viele Patienten vertragen während der Coffea-Behandlung Kaffee schlecht.

Dosierung und Anwendung

Die passende Dosierung von Coffea lässt sich anhand der Beschwerden und des Gesamtzustandes festlegen. Eine spontan auftretende Unruhe, Nervosität sowie daraus resultierende Schlafstörungen zum Beispiel aufgrund eines Ereignisses werden am besten mit einer niedrigen Potenz wie D6 und nach Bedarf behandelt. Fünfmal täglich fünf Globuli sollten aber nicht überschritten werden. Hat der Patient schon länger mit dem Beschwerden zu kämpfen, kommt eine höhere Dosis wie D30 zum Einsatz: Einmal täglich fünf Globuli sind dann empfehlenswert. Patienten mit Einschlafstörungen greifen am besten eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen zu fünf Globuli D12 oder D30. Schwangere nehmen zweimal täglich fünf Globuli D12.

Schwangerschaft, Stillzeit und Baby

Die unterschwellige Angst um das Baby und vor der Zukunft sorgt bei vielen Schwangeren für nervöse Unruhe und Schlafstörungen. Dafür lässt sich Coffea ebenso einsetzen wie gegen Kopfschmerzen während der Schwangerschaft. Während der Geburt kann Coffea die Schmerzspitzen der Wehen nehmen und die Nachwehen erträglicher machen.

Auch beim Zahnen des Babys kann Coffea wertvolle Dienste leisten. Typisch sind starke Symptome beim Kind wie Schmerzen, Unruhe und Probleme beim Einschlafen. Schon das leiseste Geräusch stört den Schlaf und weckt das Baby wieder auf. In diesem Fall können drei Coffea-Globuli nach Bedarf aber nicht öfter als fünfmal täglich gegeben werden.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Bei Coffea kommt es sehr häufig zu einer deutlichen Erstverschlimmerung. Symptome wie Nervosität und Kopfschmerzen sind typisch. Sie vergehen bei weiterer Einnahme von alleine. Patienten, die sonst täglich große Mengen Kaffee und Tee konsumieren, zeigen häufig eine spätere und schwächere Wirkung durch Coffea.

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