Miasmen in der Klassischen Homöopathie: Wenn gut gewählte homöopathische Mittel nicht wirken

Jeder Mensch bringt ein so genanntes Miasma mit, das der familiären Vorbelastung entspricht. Wenn gut gewählte homöopathische Konstitutionsmittel nicht die erwartete Wirkung erbringen, kann das jeweilige miasmatische Mittel die Blockade bei der Genesung auflösen. Was heißt das nun für den Behandlungsverlauf?

Die homöopathische Konstitutionsbehandlung

In der homöopathischen Konstitutionsbehandlung bekommt der Patient über lange Zeit ein bestimmtes homöopathisches Mittel, das mit seinem Mittelbild am besten zu ihm passt. Es kommt aber durchaus vor, dass auch das passendste homöopathische Mittel (das Similimum) nicht anschlägt und bei den wesentlichen Beschwerden des Patienten keine Besserung eintritt. Oder das ausgewählte Konstitutionsmittel wirkt eine zeitlang sehr gut und dann plötzlich nicht mehr.

Miasmatische Belastungen und die homöopathische Mittelwirkung

Wenn sich nach genauen anamnestischen Fragen keine Hinweise auf ein anderes angezeigtes homöopathisches Mittel ergeben, kann es hilfreich sein, wenn man als Zwischenmittel ein so genanntes miasmatisches Mittel gibt.

Je nach dem welche miasmatische Belastung der Patient mitbringt, kommen Psorinum (für die psorische Vorbelastung), Thuja (für die sykotische Belastung), Carcinosinum (für die kanzerogene Vorbelastung), Tuberculinum (für die tuberkulöse Vorbelastung) und Syphillinum (für die syphillitische Vorbelastung) in Frage.

Schub in der homöopathischen Behandlung durch ein miasmatisches Mittel

Das so genannte miasmatische homöopathische Mittel, kann die tieferen Schichten des Erkrankten erreichen und dort eine Stabilisierung erreichen. Diese bildet dann den Boden für die Wirkung des eigentlichen Konstitutionsmittels. Dieses kann nach der oft einmaligen Gabe des miasmatischen Mittels wieder gegeben werden und entfaltet dann häufig seine volle Wirkung.

Sulfur – der große Reiniger

Neben den miasmatischen Mitteln hat sich auch Sulfur als homöopathisches Mittel bewährt, wenn es darum geht, dass ein gut gewähltes Konstitutionsmittel nicht wirkt oder nicht mehr wirkt. Sulfur ist häufig angezeigt, wenn zuvor eine lange Periode von Unterdrückung der Beschwerden durch schulmedizinische Mittel wie Antibiotika oder Cortison erfolgt ist. Sulfur kann auch angezeigt sein, wenn infolge von Impfungen Beschwerden auftauchen oder ein gut gewähltes homöopathisches Mittel nach einer Impfung keine Wirkung mehr zeigt.

Bildnachweis: dalaprod / stock.adobe.com