Wie man homöopathische Arzneien richtig verordnet

Angenommen Sie erkranken an einer Infektion, Sie nehmen eine homöopathische Arznei ein und Ihnen geht es bald besser. Doch wird das auch so bleiben? Nur wenn Sie mit Hilfe der passenden homöopathischen Arznei die Ursache der Infektion behoben haben. Ansonsten wird sie immer wieder und schlimmer zum Vorschein kommen. Erfahren Sie nun, wie Sie aus der Krankheitsspirale herauskommen können.

Abrutschen ins Kranksein

Anhand eines stark vereinfachten Vergleichs möchte ich verdeutlichen, inwiefern eine nicht ausgeheilte bakterielle oder virale Infektion dazu führen kann, dass Sie im Laufe der Zeit immer kränker werden:

Stellen Sie sich vor, in einer Mauer Ihres Hauses tritt ein Riss auf. Sie können ihn natürlich im Handumdrehen zuspachteln. Wenn der Riss durch ein normales sich Setzen des Mauerwerks bedingt war, kann diese Maßnahme das Problem gelöst haben. Wenn aber die Ursache tiefer liegt, wenn z. B. das Fundament Ihres Hauses schadhaft und nicht tragfähig ist, wird Folgendes passieren:

Eine Weile wird Sie der zugespachtelte, nicht mehr sichtbare Riss nicht beschäftigen. Nach geraumer Zeit jedoch wird plötzlich, vermutlich sogar an anderer Stelle, ein weit größerer Schaden auftreten. Solange das zugrunde liegende Problem nicht behoben ist, wird dies immer wieder geschehen und von Mal zu Mal wird der Schaden größer werden, bis im Laufe der Jahre plötzlich Ihr Haus einstürzt.

Genauso können Sie, wenn Ihre Infektion nicht richtig kuriert wird, immer tiefer ins Kranksein abrutschen. Wenn die Ursache Ihrer Krankheit nicht behoben wird, kann sie ungehindert fortschreiten und immer schlimmer werden. Hierzu ein stark gekürztes und vereinfachtes Beispiel:

Die Folgen einer Virusinfektion

Ein Mann war als Kind an Mumps erkrankt. Dagegen hatte er fiebersenkende Zäpfchen bekommen und war nach knapp zwei Wochen wieder gesund. Jahre später, nach wiederholten Hals-Nasen-Ohren-Infekten stellt sich heraus, dass sein Hörvermögen beeinträchtigt ist. Dann bekommt er eine Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung).

Er nimmt von Zeit zu Zeit wiederholt eine homöopathische Arznei ein, da er diese Erkrankung regelmäßig in Schüben wiederbekommt. Wieder Jahre später tritt eine Hodenentzündung auf, die er vergeblich homöopathisch zu behandeln versucht. Da er nicht darauf anspricht, nimmt er schließlich ein vom Arzt verordnetes Antibiotikum ein. Jahrzehnte später erkrankt er auf einmal an Prostatakrebs.

Mein Kommentar
Die Mumpsviren konnten sich, da sie auf zu schwache Abwehrkräfte trafen, in Wirtszellen einnisten, in ihnen fortbestehen, sie umprogrammieren und nach und nach eine immer schlimmere Erkrankung hervorbringen. Erst nach einer Reihe von Jahren lassen sich rückblickend die Spätfolgen dieser Mumps-Infektion überblicken.

So lange dauert es, bis man erkennen kann, dass die angewandten Medikamente die Symptome allenfalls gelindert, aber nicht von Grund auf geheilt haben. Denn es wurden nicht die richtigen, wirksamen homöopathischen Arzneien eingesetzt, durch die das zunehmend tiefere Abrutschen ins Kranksein hätte verhindert werden können.

Richtige Verordnung

Durch die jahrzehntelange homöopathische Behandlung meiner Familie machte ich die Erfahrung, dass ernste Krankheiten mit gut gewählten homöopathischen Arzneien scheinbar verschwanden. Nach langer Zeit kamen sie aber jeweils in immer schlimmerer Form wieder zum Vorschein.

So brachte z. B. ein ursprünglicher, homöopathisch behandelter, aber nicht ausgeheilter bakterieller Streptokokken-Infekt in der Kindheit in zeitlich großen Sprüngen – angefangen bei Mittelohrentzündungen, chronischer Bronchitis bis hin zu Herzbeschwerden und Neuralgien (Nervenleiden) –  immer neue und von Fall zu Fall schwerwiegendere Leiden hervor.

Auf der ständigen Suche nach der passenden, wirksamen Arznei stieß ich auf die Empfehlung des homöopathischen Arztes Fobuster, bei einer Infektion die gleichartige, aus dem Erreger hergestellte Nosode einzusetzen. Besonders aber der Austausch mit meiner Kollegin Christiane
Petras (
www.christiane-petras.de) ermöglichte es mir herauszufinden, dass man mit der Nosodentherapie chronische Krankheiten kurieren kann, vorausgesetzt

  • die überstrapazierten Selbstheilungskräfte lassen sich reaktivieren
  • man erkennt die Ursache der Erkrankung und
  • verordnet die passenden Nosoden und Drainage-Arzneien.

(Siehe auch:  MD O.-A. Julian: Materica medica der Nosoden)

Worterklärung von "Nosode"

Der Begriff Nosode stammt von dem griechischen Wort Nos ab, das "Krankheit" bedeutet. Als Nosoden werden homöopathische Arzneien aus besonderen Ausgangsstoffen wie Krankheitsprodukten (Sekreten und Geweben), Bakterien, Viren, Protozoen (einzellige Urtierchen) und schulmedizinischen Präparaten bezeichnet.

Sie werden nach folgendem Gleichheitsprinzip eingesetzt: Ein Leiden wird mit dem gleichen homöopathisch aufbereiteten, potenzierten Toxin behandelt, das es hervorgerufen hat. Wendet man diese Therapie bei der oben erwähnten Mumps-Infektion an, wird die potenzierte homöopathische Arznei, die aus dem Mumpsvirus hergestellt und Parotidinum (= Mumpsnosode; Parotitis = Mumps) genannt wird, verabreicht, um die durch die Infektion gebildeten Toxine zu lösen. 

Drainage-Arzneien

Um die gelösten Toxine auszuleiten, werden zusätzliche Drainage- (Ausleitungs-) Arzneien benötigt. Hier bieten sich die Darmnosoden an, um die durch die Pankreatitis bedingten Verdauungsbeschwerden und gestörte Darmflora zu kurieren. Bei Bedarf kann man bei chronischen, entzündlichen Störungen des Verdauungstraktes zusätzlich Solunat Nr. 20, eine potenzierte Komplexarznei aus Heilpflanzen und Mineralien, einnehmen, die

  • schnell die Verdauungsbeschwerden lindert
  • ebenfalls die Ausleitung der Toxine unterstützt
  • die Regeneration des Verdauungstraktes beschleunigt und
  • zusätzlich vitalisiert und stärkt.

Bei den Solunaten, die in einem sehr aufwändigen Potenzierungsverfahren aus Heilpflanzen, Mineralien und Metallen hergestellt werden, kann es – in seltenen Fällen – zu allergischen Reaktionen kommen.

Eine generell überempfindliche Schmerzpatientin hat von sich aus in solch einem Fall mit einer niedrigen Dosierung begonnen, sie langsam gesteigert und sich so an das betreffende Solunat gewöhnt. Eine andere überempfindliche Patientin, die zu allergischen Schocks neigte, vertrug die Solunate sogar besser als bestimmte homöopathische Einzelmittel, die keine Nosoden waren.

Zurück zu dem Fallbeispiel

Der Mann aus dem oben erwähnten Fallbeispiel benötigt neben Parotidinum (Mumpsnosode), Darmnosoden und Solunat Nr. 20 zumindest zwei weitere Nosoden:

  • Penicillinum zum Ausleiten der Antibiotikum-Toxine, da er ein Antibiotikum eingenommen hat, oder – noch besser und wirksamer – die Nosode, die aus dem Antibiotikum hergestellt wurde, das er zu sich genommen hat. Denn auch diese Toxine belasten die Selbstheilungskräfte, das gesundheitliche Fundament, das saniert werden muss, um einem Abrutschen ins Kranksein entgegenzuwirken.
  • Streptococcinum, die Nosode, die aus dem Streptokokken-Bakterium hergestellt wird. Denn die wiederholten Hals-Nasen-Ohren-Infekte mit eitrigen Absonderungen zeugen von einer Belastung mit Streptokokken sowie einer Superinfektion, d. h. dass sich – begünstigt durch die Virus-Infektion – eine zusätzliche bakterielle Infektion entwickeln konnte. Auch die Belastung mit diesen Streptokokken-Toxinen muss abgebaut werden, wenn man das Immunsystem von Grund auf sanieren will.

Wegweiser durch den Verordnungs-Dschungel

Sicher fragen Sie sich jetzt: Wie finde ich nur heraus, welche Nosoden und Drainage-Arzneien ich einnehmen muss?

Drainage-Arzneien auszusuchen, ist ziemlich einfach: Sie brauchen nur von den von mir vorgestellten Darmnosoden die auszuwählen, die Ihnen passend erscheinen. Da die Darmnosoden aus physiologisch bzw. natürlich in Ihrem Darm vorkommenden Bakterien hergestellt werden, ist Ihr Organismus an sie gewöhnt. Daher ist die Chance, dass sie passen groß, und Sie brauchen bloß herauszufinden, welche Darmnosode(n) Ihnen am besten bekommen.

Das eigentliche Problem für Sie besteht also darin, zu erkennen, welche Nosoden Sie benötigen. Vielleicht erscheint Ihnen das Herausfinden der von Ihnen benötigten Nosoden ähnlich schwierig wie die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

So kam mir lange Zeit das Verordnen der passenden Arznei im Rahmen der klassischen Homöopathie vor. Je mehr ich aber dazu überging, hauptsächlich Nosoden zu verordnen, je übersichtlicher wurde für mich die Angelegenheit. Anstelle einer unüberschaubaren Fülle homöopathischer Arzneien blieben ca. 30 Nosoden (Erb-, Impf-, medizinische, bakterielle und virale Nosoden) und etwa 10 Darmnosoden, die ich schon vorgestellt habe übrig, die ich benötigte, um meine Patienten kurieren zu können. 

Wie finden Sie heraus, welche Nosoden Sie benötigen?

Sie brauchen sich nur zu fragen, welche Belastungen bei Ihnen infolge von Vererbung, Krankheiten, Impfungen, eingenommenen Medikamenten und anderen schulmedizinischen Behandlungen bestehen. Wenn Sie die hierdurch in ihrem Organismus zurückgebliebenen Toxine ausleiten, ermöglichen Sie es Ihren Selbstheilungskräften, sich zu erholen und ihre Funktion zu erfüllen. 

Zurück zu dem Fallbeispiel

Ein an Prostatakrebs erkrankter Mann arbeitete sich in seiner Notlage in die homöopathische Nosoden- bzw. Ausleitungstherapie ein und schaffte es, sich zu heilen. Nach knapp einem Jahrzehnt erfreut er sich, trotz fortgeschrittenen Alters, immer noch bester Gesundheit.

Fazit

Nosodentherapie ist effektive Ausleitungstherapie, zwar nicht ganz so einfach, wie es sich mancher von Ihnen wünschen mag, aber um ein Vielfaches einfacher als die übliche klassische Homöopathie. Aber wer von Ihnen denkt schon, dass richtiges Heilen (ebenso wie gründliches Sanieren eines Bauwerks) ein Kinderspiel ist? Nein, ein Kinderspiel ist es nicht, sondern eine Aufgabe, die sich mit einer zuversichtlichen, konsequenten Einstellung und dem klaren Ziel vor Augen gesund zu werden bewältigen und lösen lässt. 

Bezug von Nosoden und Solunaten

Nosoden können Sie bei Remedia in Österreich bestellen.

Solunate können Sie genauso wie andere Arzneien über Ihre Apotheke, auch im Internet, beziehen oder bei der Rosenapotheke Friedberg, Telefon: 0821/34 32 990.

Dosierung von Nosoden

  • Nosoden verabreicht man in der Regel in der Potenz C 200.
  • Robustere Typen, die nicht stark auf Arzneien ansprechen, benötigen häufig täglich 1 G in dieser Potenz bis zum Abklingen der Symptome. Meist können sie verschiedene Nosoden zusammen einnehmen.
  • Es gibt aber Arzneien, die erst langsam ihre Wirkung aufbauen, und die man nur alle paar Tage einnehmen sollte. Dies gilt vor allem für folgende 3 Arzneien: Lyssinum (noch nicht von mir vorgestellt), Radium bromatum und Variolinum.  
  • Empfindliche Wesen, die zum Teil stark auf Arzneien reagieren, vertragen es meist gut, wenn sie die benötigten Globuli – häufig zusammen, außer den 3 Ausnahmen – in Wasser auflösen, mit einem Plastiklöffel verrühren oder verschütteln und täglich einen Schluck hiervon trinken. Die Wasserlösung kann mit etwas Alkohol konserviert werden.

Bitte beachten Sie: Diese Angaben beruhen auf meinen Erfahrungen, wovon Ausnahmen abweichen können. Wenn Sie mit dem (energetischen) Austesten von Arzneien vertraut sind, testen Sie am besten vor der Einnahme aus, welche Arzneien in welcher Potenz und Dosierung Sie einnehmen sollen.

Dosierung von Solunaten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Dosierung und Einnahme. Solunate können Sie grundsätzlich nach Bedarf dosieren und einnehmen. 

Weitere Informationen: